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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 94<br />

Das ribosomale Protein L9 RplI [Adamski et al., 1996] interagiert mit der 23S-rRNA <strong>und</strong> ist<br />

somit Bestandteil der Ribosomen <strong>und</strong> des Translationsapparates.<br />

Alle bisher aufgeführten Proteine, die in der flaR - -Mutante im Vergleich zum Wildtyp<br />

weniger stark in Erscheinung getreten sind, zeigen keinen klaren Bezug zum Transkriptions-<br />

Regulatorprotein FlaR. Vielmehr sind zumindest einige der Proteine in den Syntheseablauf,<br />

den Anabolismus involviert. Möglicherweise liegen die Ursachen für die Runterregulierung<br />

im experimentellen Ablauf.<br />

Com1 („Coxiella outer membrane protein“) ist sensitiv gegenüber Proteinase K <strong>und</strong> lässt sich<br />

an der Oberfläche der Zellen mit 125 I anfärben. Das <strong>und</strong> die Immunreaktivität hat Hendrix et<br />

al. [1993] dazu bewogen, Com1 als Außenmembranprotein zu beschreiben.<br />

Sequenzhomologien zeigen sich zwischen Com1 <strong>und</strong> Disulfidoxidoreduktasen. Allerdings<br />

bleibt die Rolle eines solchen Proteins in der Pathogenese noch unverstanden. Da<br />

Coxiellaceae ebenfalls wie Legionellen in Phagolysosomen replizieren, könnte Com1 das<br />

Redoxpotenzial durch Disulfidbrückenbindung, -spaltung o.ä. verändern. Warum das Protein<br />

hier aber im Vergleich zum Wildtyp herunterreguliert erscheint <strong>und</strong> welche direkte<br />

Verbindung dabei zum flaR - -Protein besteht, bleibt unverstanden.<br />

Die beiden identifizierten Proteine IcmX <strong>und</strong> GspA, die den intrazellulär gewachsenen<br />

Legionellen im Vergleich zu den im Nährmedium gewachsenen zu fehlen scheinen, sind<br />

möglicherweise falschen Proteinspots im Coomassie Blue gefärbten Gel zugeordnet worden.<br />

Wie bereits erwähnt (s. Kap. 5.1.1), ist die Zuordnung der radioaktiv markierten Proteine zu<br />

den Proteinen, die mit Coomassie Blue gefärbt sind, wegen der unterschiedlichen Sensitivität<br />

<strong>und</strong> Gelbild-Auswertung äußerst schwierig.<br />

Von beiden Proteinen ist beschrieben, dass sie in intrazellulär replizierenden Legionellen zu<br />

finden sind. GspA ist demnach ein Makrophagen-induziertes Protein, welches vor allem als<br />

Stressantwort zu verstehen ist. Allerdings ist es kein essentieller Bestandteil der<br />

intrazellulären Multiplikation, gibt es doch keinen Unterschied zwischen gspA-Mutanten <strong>und</strong><br />

Wildtyp in Hinblick auf Zytopathogenität oder Replikation [Abu Kwaik et al., 1997].<br />

IcmX, das im Periplasma zu finden ist, ist laut Matthews & Roy [2000] ein essentieller<br />

Bestandteil für die intrazelluläre Replikation; genauer gesagt, spielt IcmX eine wichtige Rolle<br />

bei der Signaltransduktion zur Wirtszelle, die die Phagosomen-Biogenese remoduliert.<br />

Möglicherweise spielt dieses Gen aber nur eine Rolle während der Replikationsphase, wird<br />

aber in der transmissiven Phase wie hier, kurz vor Austritt aus der Wirtszelle, nicht<br />

exprimiert.

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