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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 89<br />

Die Auswertung der Massenspektren, also die Überprüfung der identifizierten Proteine, lässt<br />

sich mit der Gelelektrophorese einfacher gestalten als bei der PF-2D. Der IEP der Proteine<br />

steht bei beiden Techniken zur Verfügung, aber das Molekulargewicht, welches ebenfalls zur<br />

Verifizierung der identifizierten Proteine herangezogen werden sollte, kann bei der<br />

Elektrophorese genutzt werden. Bei der Hochdruckchromatographie muss wegen des<br />

Trennprinzips der Hydrophobizität noch eine eindimensionale SDS-PAGE zur Klärung des<br />

Molekulargewichts gefahren werden, da die Hydrophobizität nicht mit der Größe des Proteins<br />

korreliert. Doch auch nach der Gelauftrennung kann es vorkommen, dass (wie im Kap. 5.2.1<br />

beschrieben) das geringkonzentrierte Protein wegen der geringen Nachweisgrenze des<br />

Coomassie Blue nicht detektiert werden kann (s. Abb. V.11). Hier müsste dann auf andere<br />

Färbemittel, wie z. B. Silbernitrat, ausgewichen werden, welches allerdings die<br />

Desorption/Ionisation bei der MALDI-TOF-Massenspektrometrie erschweren kann [Lopez et<br />

al., 2000].<br />

Die Sensitivität soll auch als ein weiteres Kriterium beider Trennmethoden dienen. Und sie<br />

spricht in beiden Dimensionen für die PF-2D. In der ersten Dimension lassen sich einfach pH-<br />

Schritte <strong>von</strong> 0,3 einstellen, die Fraktionen werden entsprechend gesammelt. Und die zweite<br />

Dimension zeigt bei 214 nm kleinste Proteinkonzentrationen im tiefen ng-Bereich an. Der<br />

Sensitivitätsvorteil der PF-2D gilt aber nur im vorliegenden Fall, mit Coomassie Blue als<br />

Färbemittel für die elektrophoretisch aufgetrennten Proteine. Die Detektionsgrenze <strong>von</strong><br />

Coomassie Blue liegt laut Berggren et al. [2000] bei 8-16 ng Protein. Allerdings ist<br />

Coomassie Blue immer noch ein sehr einfach zu handhabendes, ungiftiges <strong>und</strong> preisgünstiges<br />

Färbemittel, was es trotz seiner geringeren Sensitivität zu einem in allen Laboren eingesetzten<br />

Kolorierungsmittel für Proteinnachweis macht. Zusätzlich erweist es sich als gut kompatibel<br />

zur massenspektrometrischen Analyse am MALDI-TOF-Massenspektrometer.<br />

Vor zehn Jahren erstmalig aufgekommen ist das DIGE („Difference Gel<br />

Electrophoresis“)-Verfahren, welches mit Fluoreszenzfarbstoffen arbeitet [Bergh, 2009;<br />

Timms & Cramer, 2008], die mit der primären Aminogruppe <strong>und</strong> Lysinen der Proteine<br />

reagieren. Diese Fluoreszenzfarbstoffe weisen ein relativ niedriges Detektionslimit <strong>von</strong> etwa<br />

1 ng Protein auf, welches selbst Silber oder die SyproRuby-Färbung übertrifft. Mit diesem<br />

Verfahren lassen sich bis zu drei verschiedene Gesamtproteine auf einem Gel verarbeiten,<br />

wenn sie nacheinander <strong>von</strong> einem entsprechenden Scanner aufgenommen werden. Zudem<br />

kann eine weitere Unzulänglichkeit der Gelelektrophorese ausgemerzt werden: die Gel-<br />

Variabilität. Denn selbst bei parallel gelaufenen Gelen verhalten sich die Proteintrennungen

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