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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 102<br />

6.4 Diffraktionsdatensammlung vom PilN-Kristall<br />

Der am besten streuende Kristall ist im sog. „sitting drop“-Verfahren mit 0,1 M Natriumcitrat,<br />

0,1 M Tris pH 8,0, 20 %(v/v) Isopropanol <strong>und</strong> 1,5 %(v/v) Glycerin als Reservoirlösung<br />

erzeugt worden. Bis zum Erreichen des maximalen Volumens <strong>von</strong> 0,4 x 0,05 x 0,05 mm 3 des<br />

hier verwendeten Kristalls vergingen etwa 2-3 Monate. Für jedes Diffraktionsbild wurde der<br />

Kristall am Synchrotron (kryogene Bedingungen s. Kap. 4.9.3) bei einer Expositionszeit <strong>von</strong><br />

30 Sek<strong>und</strong>en um 0,5° gedreht. Dabei sind im Ganzen 100 Beugungsbilder aufgenommen<br />

worden.<br />

6.4.1 Vorläufige kristallographische <strong>Charakterisierung</strong><br />

Die detektierten Reflexe wurden mit dem Programm MOSFLM prozessiert, skaliert worden<br />

ist mit der Software SCALA, welches im Softwarepaket CCP4 integriert ist. Die ermittelten<br />

Datenstatistiken sind in Kap. 5.4.2 tabelliert. Insgesamt sind 22827 Intensitäten gemessen<br />

worden, die 3239 einzigartige Reflexe mit einem R merge -Faktor <strong>von</strong> 6,2 % ergeben haben.<br />

Beim Zusammenfügen aller Datenbilder hat sich eine Vollständigkeit <strong>von</strong> ca. 97 % ergeben.<br />

Die Analyse der erhaltenen Diffraktionsdaten führte zur Einordnung in das hexagonale<br />

Kristallsystem mit den Einheitszellparametern a = b = 85,96 Å <strong>und</strong> c = 85,67 Å. Die<br />

Auswertung mit dem Programm POINTLESS (v1.3.9) [Evans, 2006] deutete auf die<br />

Raumgruppe P622 hin.<br />

Die anschließende Berechnung des Matthews-Koeffizienten [Matthews, 1968], der das<br />

Volumen des kristallisierten Proteins (samt Solvens) pro Dalton in der asymmetrischen Zelle<br />

angibt, ergab für ein Proteinmolekül pro asymmetrischer Einheit einen V M -Wert <strong>von</strong><br />

2,62 Å 3 /Da. Das würde einem Wassergehalt <strong>von</strong> 53,1 % entsprechen. Berechnungen für zwei<br />

Proteinmoleküle lieferten einen weniger wahrscheinlichen V M -Wert <strong>von</strong> 1,31 Å 3 /Da. Aus der<br />

Häufigkeitsverteilung aller in der Proteindatenbank (PDB) bis November 2002 hinterlegten<br />

Proteinkristalle lässt sich schlussfolgern, dass vermutlich nur ein Proteinmolekül pro<br />

asymmetrischer Zelle vorliegt [Kantardjieff & Rupp, 2003]. Ein Widerspruch zu den<br />

Ergebnissen der Gelfiltration, die einen Oligomerisierungsgrad <strong>von</strong> zwei homologen<br />

Proteinmolekülen vermuten ließen (s. auch Kap. 5.3.2), ergibt sich hieraus nicht<br />

notwendigerweise. Denn womöglich kann in der finalen Kristallstruktur eine<br />

Homodimerisierung durch eine der kristallographischen Zweifachachsen beobachtet werden.<br />

Potentielle Suchmodelle zur Phasierung mittels molekularen Ersatzes (MR) wurden<br />

mit Hilfe des Programms PHYRE [Kelley & Sternberg, 2009] analysiert, welches basierend

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