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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Einleitung 5<br />

2.1.1 Vorkommen, Diagnostik <strong>und</strong> Therapie <strong>von</strong> Legionella-Infektionen<br />

Im Allgemeinen wird die Legionärskrankheit als eine atypische Pneumonie <strong>und</strong> Legionella<br />

spp. sowie beispielsweise Chlamydia pneumoniae <strong>und</strong> Mycoplasma pneumoniae, als<br />

atypische respiratorische Pathogene bezeichnet. Der Begriff atypische Pneumonie ist<br />

allerdings ursprünglich aufgekommen, um die virale Pneumonie mit ihrem klinisch <strong>und</strong><br />

radiologisch andersartigen Darstellungsbild <strong>von</strong> der bakteriellen Pneumonie zu unterscheiden.<br />

Inzwischen bezeichnet man derartige Pneumonien wie SARS oder die Vogelgrippe aber<br />

einfach als virale Pneumonien. Der Begriff atypische Pneumonie wird hingegen zu weitläufig<br />

<strong>und</strong> nicht klar begrenzt benutzt: so findet er Verwendung im mikrobiologischen, klinischen<br />

<strong>und</strong> radiologischen Sinn. Doch nicht in allen Feldern verhalten sich Legionellen gleich. So ist<br />

Legionella spp. im mikrobiologischen Sinn als atypisch zu verstehen, weil es sich hierbei um<br />

einen intrazellulären Erreger handelt, im Gegensatz zu den typischen Pneumonie-Erregern<br />

wie Streptococcus pneumoniae oder Haemophilus influenza [Cunha, 2008]. Klinisch <strong>und</strong> auf<br />

dem Röntgenfilm lassen sich kaum Unterschiede zu den typischen respiratorischen<br />

Pathogenen erkennen, was die Diagnose der atypischen <strong>und</strong> im Speziellen <strong>von</strong> Legionellen zu<br />

einem schwierigen Unterfangen macht [Godet et al., 2007]. Erst bei genauer <strong>und</strong><br />

gewissenhafter Betrachtung können auf klinischer Ebene Differenzen ausgemacht werden. So<br />

zeigt Legionella spp. Vorlieben für zusätzliche extrapulmonare Organe. Bei ausnahmslos<br />

allen Patienten findet man folgende klinische Bef<strong>und</strong>e: ZNS-Abnormitäten wie Kopfschmerz,<br />

Verwirrtheit oder Lethargie, gastrointestinale Abnormitäten wie Diarrhö <strong>und</strong> Bauchschmerz<br />

oder leicht erhöhte leberspezifische Transaminase-Werte. Des Weiteren wird oftmals eine<br />

sog. Bradykardie diagnostiziert, also ein langsamer Herzschlag unter 50 Schlägen/Minute.<br />

Alle diese Symptome sprechen für eine Legionella-Infektion bzw. für die Legionärskrankheit.<br />

Das auch <strong>von</strong> Legionellen ausgelöste Pontiac-Fieber verläuft hingegen relativ harmlos, ist <strong>von</strong><br />

Fieber, Muskelschmerzen <strong>und</strong> Husten begeleitet, klingt aber bereits nach wenigen Tagen<br />

wieder ab.<br />

Die typischen Lungenkrankheitserreger hingegen verursachen eine systemische Infektion, die<br />

nur auf die Lungen-Komponenten limitiert ist [Cunha, 2006].<br />

Um schließlich eine sichere labordiagnostische Bestätigung der Legionella-Infektion zu<br />

erhalten, greift man auf verschiedene mikrobiologische Diagnostiken zurück. Die sicherste,<br />

aber leider auch schwierige Diagnostik ist die kulturelle Anzucht der Legionellen auf<br />

Spezialagar. Das Erregerisolat stammt dabei entweder aus dem Sputum, respiratorischen<br />

Sekreten, Pleuralflüssigkeit oder dem Lungengewebe. Aufgr<strong>und</strong> der ungewöhnlichen<br />

Ansprüche <strong>von</strong> Legionella spp. an die Kultivierbedingungen <strong>und</strong> das für den Patienten nicht

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