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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Einleitung 17<br />

Erreger der Legionärskrankheit ist [Lück & Steinert, 2006]. Er gilt allerdings als nicht so sehr<br />

virulent wie L. pneumophila [Shevchuk et al., 2009]; letzt genannte Autoren zeigen auch, dass<br />

der Unterschied auf Proteom-Ebene in isolierten Phagosomen zu L. pneumophila Corby<br />

immens erscheint. Das Gleiche gilt für die Transkriptom-Ebene im Infektionszustand beim<br />

Wirt Dictyostelium discoideum [Farbrother et al., 2006]. Zumindest die Differenzen im<br />

Proteom <strong>von</strong> L. hackeliae zu L. pneumophila können in dieser Arbeit bestätigt werden (s.<br />

Ergebnisse Kap.5.1.1).<br />

2.3 TypIV-Pili pathogener, Gram-negativer Bakterien<br />

TypIV-Transporter sind eine <strong>von</strong> sechs großen Transporter-Hauptfamilien, die<br />

Makromoleküle über eine Membran hinweg exportieren können [Juhas et al., 2008]. TypIV-<br />

Transporter haben alle eine gewisse Struktur-Ähnlichkeit, auch wenn die transferierten<br />

Substrate bei Gram-negativen Bakterien wie Agrobacterium tumefaciens, Helicobacter pylori,<br />

Bordetella pertussis oder L. pneumophila stark differieren. Evolutionsbiologisch stammen<br />

alle TypIV-SS <strong>von</strong> Konjugations-Systemen, also dem DNA-Transfer <strong>von</strong> Bakterium zu<br />

Bakterium, ab [Lawley et al., 2003; Burns, 2003]. Das bekannteste <strong>und</strong> am besten untersuchte<br />

TypIV-System ist das VirB-System <strong>von</strong> Agrobacterium tumefaciens, welches noch relativ<br />

ursprünglich Einzelstrang-DNA in Pflanzenzellen exportiert. Die Mehrzahl der heute<br />

beschriebenen TypIV-Familien <strong>von</strong> pathogenen Bakterien transportiert Protein-<br />

Virulenzfaktoren, wie z. B. das Ptl-System <strong>von</strong> Bordetella pertussis, dem Erreger des<br />

Keuchhustens, welches unter anderem das Pertussis-Toxin sekretiert [Verma & Burns, 2007].<br />

Unter Pili versteht man flexible, filamentöse Strukturen mit einem Durchmesser <strong>von</strong><br />

6-9 nm <strong>und</strong> mehreren Mikrometer Länge, die membrandurchspannend auf der Oberfläche <strong>von</strong><br />

zahlreichen Gram-negativen <strong>und</strong> -positiven Bakterien auszumachen sind [Pelicic, 2008]. Laut<br />

Proft & Baker [2009] sind sie erstmalig im Jahre 1949 beschrieben worden.<br />

TypIV-Pili könnte man demnach als verlängerte TypIV-SS bezeichnen, die<br />

erstaunlicherweise mit einer Vielzahl <strong>von</strong> Funktionen aufwarten können, wie Adhäsion,<br />

DNA-Transfer, „twitching motility“, Biofilm-Formierung <strong>und</strong> Phagen- <strong>und</strong><br />

Signaltransduktion [Craig & Li, 2008]. Ottow hat im Jahre 1975 die Pili in sechs verschiedene<br />

Gruppen eingeteilt, die bis heute immer noch gebräuchlich sind. Die Gruppe vier (TypIV) Pili<br />

werden dabei <strong>von</strong> Ottow mit Adhäsion <strong>und</strong> „twitching motility“ assoziiert, wenngleich die

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