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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Einleitung 7<br />

Institut (RKI) übermittelt wurden. Legionellen werden in ambulanten <strong>und</strong> hospitierten<br />

Patienten, die an Pneumonie leiden, gleichermaßen vorgef<strong>und</strong>en. Es besteht also keine<br />

erhöhte nosokomiale Infektionsrate. In weniger als 10 % der Fälle sind nicht-L. pneumophila<br />

Spezies die Erregerursache [<strong>von</strong> Baum et al., 2008].<br />

2.2 Legionellen <strong>und</strong> ihre Infektiosität<br />

Konfrontiert mit den ständigen Attacken <strong>von</strong> Amöben/Protozoen <strong>und</strong> Nematoden, haben<br />

einige Bakterien in ihrer Co-Evolution mit diesen Phagozyten ausgeklügelte Mechanismen<br />

entwickelt, um der lysosomalen Verdauung zu entkommen; darüber hinaus ist es sogar<br />

einigen Spezies gelungen, die Phagozyten zur intrazellulären Vermehrung zu benutzen [Hilbi<br />

et al., 2007].<br />

Die Virulenz <strong>und</strong> virulenzassoziierte Gene, die mindestens zu einem Punkt in der<br />

Transmission <strong>und</strong>/oder dem Infektionsprozess in den nicht-Mammalia-Zellwirten beitragen,<br />

sind auch für die Infektion <strong>von</strong> Säugetierzellen <strong>von</strong>nöten. Als Beispiel seien hier<br />

Makrophagen – die viele Merkmale mit den Proto- <strong>und</strong> Metazoen teilen – genannt [Hilbi et<br />

al., 2007; Albert-Weissenberger et al., 2007; Kazmierczak et al., 2005; Abu Kwaik, 1998].<br />

Dabei wird in der Fachwelt viel darüber diskutiert, ob die Fähigkeit zum Befall menschlicher<br />

alveolarer Makrophagen oder Monocyten nicht eher ein evolutiver Nebeneffekt ist [Albert-<br />

Weissenberger et al., 2007; Swanson & Hammer, 2000].<br />

Legionella zeigt sich wie viele andere pathogene Bakterien auch ausgesprochen angepasst an<br />

seine lokale Umgebung bzw. Wirte. Grob gefasst lässt sich der Lebenszyklus – im normalen<br />

parasitären Umfeld – in einen biphasischen Zyklus einteilen: <strong>und</strong> zwar in die intrazelluläre<br />

replikative <strong>und</strong> die infektiöse transmissive Phase [Shi et al., 2006].<br />

Phänotypisch betrachtet, sind die Bakterien während der replikativen Phase natriumsalzresistent,<br />

aber sensitiv gegenüber Umwelteinflüssen wie saurem pH; zusätzlich zeigen sie<br />

reduzierte Cytotoxizität. Umgekehrt zeigt sich das phänotypische Bild in der transmissiven<br />

Phase: hier sind die Mikroorganismen resistent gegen Biozide <strong>und</strong> Antibiotika, weitaus<br />

invasiver <strong>und</strong> virulenter, sensitiv gegen Natriumsalze <strong>und</strong> sie vermögen die Phagosom-<br />

Lysosom-Fusion der Wirtszelle zu inhibieren [Hammer et al., 2002; Hammer & Swanson,<br />

1999; Barker et al., 1992].

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