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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Einleitung 9<br />

MOMP bindet den Komplement-Komponenten C3 <strong>von</strong> Monocyten <strong>und</strong> Makrophagen,<br />

die <strong>von</strong> den Komplement-Rezeptoren CR1 <strong>und</strong> CR3 der Säugetierzelle erkannt <strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en<br />

werden [Krinos et al., 1999; Bellinger-Kawahara & Horwitz, 1990; Payne & Horwitz, 1987];<br />

diese Bindung leitet die coiling-Phagozytose ein. Essentiell für den Eintritt ist diese<br />

Opsonierung jedoch nicht [Lück & Steinert, 2006; Steinert et al., 1994].<br />

Die Flagelle ist für L. pneumophila <strong>von</strong> zweierlei Bedeutung: einerseits bietet sie den<br />

Mikroorganismen Motilität zum Auffinden <strong>und</strong> Anheften <strong>von</strong> Wirtszellen [Dietrich et al.,<br />

2001]. Andererseits ist der flagellare Phänotyp genetisch mit der Expression weiterer<br />

transmissiver <strong>und</strong> damit virulenter Merkmale verknüpft. Mutanten mit defekter Flagellen-<br />

Expression zeigen daher ein reduziertes Infektions- <strong>und</strong> Eindringvermögen bzw. nach der<br />

Replikation eine verringerte Cytotoxizität [Heuner et al., 2002].<br />

Neben der Flagelle findet man bei Legionellen zwei weitere Oberflächenproteine: die<br />

TypIV-Pili unterscheiden sich dabei lediglich in ihrer Länge <strong>von</strong>einander [Stone & Abu<br />

Kwaik, 1998]. TypIV-Pili sind flagellenunabhängige Fortsätze, die zur Oberflächenmotilität<br />

genutzt werden können <strong>und</strong> bei Gram-negativen Bakterien, vornehmlich bei Proteobakterien<br />

der β-, γ- <strong>und</strong> δ-Klasse, weit verbreitet sind [Coil & Anne, 2009; Burrows, 2005]. Außerdem<br />

spielen sie eine wichtige Rolle bei der Adhärenz der Bakterienzelle an die Wirtszelle, nicht<br />

nur bei Legionella, sondern z. B. auch bei Pseudomonas aeruginosa [Hahn, 1997].<br />

Ebenfalls involviert in die Adhärenz zur Wirtszelle ist das auf Stressantworten<br />

spezialisierte <strong>und</strong> bekannte 60 kDa große Hsp60-Protein, ein Mitglied der GroEL-Familie der<br />

Chaperone. Hsp60 ist dabei normalerweise im Cytoplasma zu finden. L. pneumophila scheint<br />

das Protein aber aktiv an die Oberfläche zu transportieren, wo es <strong>von</strong> spezifischen Rezeptoren<br />

der Wirtszelle erkannt wird [Garduno et al., 1998]. Darüber hinaus wird Hsp60 auch eine<br />

Funktion als Invasin, welches die frühe Organellen-Verteilung <strong>und</strong> die phagolysosomale<br />

Fusion mit verändert, zugesprochen [Hoffman & Garduno, 1999].<br />

Der letzte bekannte, wichtige zelloberflächenassoziierte Faktor <strong>von</strong> L. pneumophila ist<br />

das Mip. Hierbei handelt es sich um ein 24 kDa großes Prolyl-cis/trans-Isomerase-Protein<br />

(zugehörig zur Klasse der FK506-Bindeproteine), das für maximale Virulenz des Bakteriums<br />

<strong>von</strong>nöten ist, besonders für die ersten Schritte der Adhärenz <strong>und</strong> Invasion, weniger für die<br />

intrazelluläre Replikation [Shi et al., 2006; Riboldi-Tunnicliffe et al., 2001]. Zudem bindet<br />

Mip an das extrazelluläre Matrix-Protein Kollagen (Typ I-VI). In einer konzertierten Aktion<br />

mit einer noch unbekannten Serin-Protease könnten diese extrazellulären Barrieren in der<br />

Lunge entfernt <strong>und</strong> somit eine Weiterverbreitung des Pathogens begünstigt werden [Wagner<br />

et al., 2007].

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