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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 98<br />

„twitching motility“-Fähigkeiten verliert [Coil & Anne, 2009], kann darauf hindeuten, dass es<br />

hier eventuell zu einer Expression eines unbekannten Gens gekommen ist, welches den<br />

möglichen Wegfall teilweise kompensiert. Ähnliches wird <strong>von</strong> pililosen Mutanten in der<br />

Biofilm-Anheftung berichtet. Durch den Wegfall bestimmter Pilusbestandteile kommt es zu<br />

einer Überexpression unbekannter Faktoren, wodurch auch hier der Ausfall wieder<br />

aufgehoben wird [Lucas et al., 2006]. Möglich ist aber auch, dass lediglich eine der beiden an<br />

der Oberfläche <strong>von</strong> L. pneumophila zu findenden Pili [Stone & Abu Kwaik, 1998] vom<br />

Ausfall oder einer Beeinträchtigung betroffen ist; wahrscheinlich sind das eher die kurzen Pili<br />

(0,1-0,6 µm), da beim Fehlen der langen die Ausbreitung durch „twitching motility“<br />

zumindest bei 37 °C nach Coil & Anne [2009] gänzlich unterbleibt.<br />

Alle diese Aspekte (Fehlen in der flaR - -Mutante, Synthese-Beteiligung am Virulenzfaktor<br />

TypIV-Pilus mit unbekannter Funktion <strong>und</strong> Struktur, sowie die verringerte Ausbreitung der<br />

flaR - -Mutante beim „twitching motility“-Test) haben PilN zum interessantesten <strong>und</strong><br />

vielversprechendsten Kandidaten für die Weiterbearbeitung gemacht.<br />

6.2.4 FlaR als Regulatorprotein <strong>und</strong> die mögliche Verbindung zum TypIV-Pilus<br />

Aufbau<br />

FlaR gehört zur Familie der „LysR-type transcriptional regulators“ (LTTR), die in nahezu<br />

allen Bakteriengattungen vorkommen <strong>und</strong> dort die Transkription <strong>von</strong> Operons, Regulons <strong>und</strong><br />

Promotoren aktivieren oder reprimieren, die in vielfältigen zellulären Funktionen impliziert<br />

sind [Zaim & Kierzek, 2003; Schell, 1993]. Positive Regulation wird <strong>von</strong> LTTR aus E. coli<br />

oder Erwinia spp. berichtet, die die Expression <strong>von</strong> Genen, notwendig für die Flagellierung,<br />

Motilität <strong>und</strong> Chemotaxis, kontrollieren [Maddocks & Oyston, 2008]. Neben dieser positiven<br />

Regulation durch die LTTR kommt es auch noch zu einer negativen Regulation anderer<br />

Transkriptionsregulatoren, die alle in einem komplexen Regulationsnetzwerk eingeb<strong>und</strong>en<br />

sind.<br />

Maddocks & Oyston beschreiben die klassische LTTR-Box, also die Nukleotid-Abfolge, die<br />

<strong>von</strong> den Regulatoren erkannt <strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en wird, als TTA-N 7/8 -TAA. Weniger stringent wird<br />

auch oftmals die Sequenz T-N 11 -A als Erkennungsmotiv angegeben, die aber auch noch in<br />

Basenkomposition <strong>und</strong> -länge variieren kann. Die regulatorische Bindestelle befindet sich<br />

dabei gewöhnlich ca. -35 oder -65 Bp stromaufwärts relativ zum Transkriptionsbeginn des<br />

jeweiligen Gens bzw. Operons. Allerdings finden sich auch Bindestellen bis hin zu -218 Bp<br />

<strong>und</strong> interne Bindestellen bis +350 Bp <strong>von</strong> der Promotorregion entfernt [Viswanathan et al.,<br />

2007; Wilson et al., 1995], unter anderem nachgewiesen durch DNase I-Protektionsversuche.

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