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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 88<br />

Spannungsspitzen <strong>von</strong> 6000 V zulässt. Neuere Fokussierungsanlagen mit integriertem<br />

Spannungsgeber können durch höhere Spannung die Fokussierungszeit verkürzen <strong>und</strong><br />

außerdem nahtlos <strong>von</strong> der Diffusions- zur Fokussierungsphase in einem Schritt übergehen.<br />

Aber selbst hierbei nimmt die eigtl. Fokussierung noch mindestens 12 St<strong>und</strong>en in Anspruch.<br />

Hingegen ist die erste Dimension der PF-2D innerhalb <strong>von</strong> 5 St<strong>und</strong>en komplett<br />

abgeschlossen.<br />

Die Auflösungs- bzw. die Fokussiergrenze ist bei der PF-2D <strong>und</strong> der<br />

Gelelektrophorese gleichermaßen hoch, wenngleich die pH-Grenze im basischen Bereich bei<br />

der Chromatographie bei maximal pH 9,0 liegt, die isoelektrische Fokussierung der<br />

Gelelektrophorese technisch bis pH 10,0 einsetzbar ist. Einige Versuche zeigen aber, dass mit<br />

entsprechenden Puffern bei der PF-2D durchaus in noch höhere basische Bereiche bis hin zu<br />

Werten <strong>von</strong> 11,3 vorgestoßen werden kann [Shin et al., 2006]. Das ist beim Fokussieren der<br />

zweidimensionalen Gelelektrophorese auch möglich [Görg et al., 2009], aber basische<br />

Proteine sind meist schwerer in die Streifen zu bringen oder schlecht aufzutrennen<br />

[Pennington et al., 2004]. Allerdings ist mit der flüssigbasierten Säulenchromatographie keine<br />

Auftrennung <strong>von</strong> stark sauren Proteinen möglich, wenngleich sie aber als Durchfluss<br />

gesammelt werden können. Das gilt auch für die basischen Proteine außerhalb der pH-Grenze.<br />

Dennoch konnten die Proteine hier nicht in der zweiten Dimension aufgetrennt werden, weil<br />

dies stets zur nahezu irreparablen Verstopfung der Reversphasensäule geführt hat. Ursächlich<br />

dafür könnten möglicherweise membranäre Bestandteile, stark hydrophobe Proteine oder<br />

auch aggregierte Proteine sein.<br />

Der Aspekt des Zeitaufwands in der zweiten Dimension spricht hingegen für die<br />

Gelelektrophorese. Auch wenn die Auftrennung, der Gellauf, etwa genauso lange braucht wie<br />

die Auftrennung der meisten Fraktionen in der PF-2D, lassen sich in der Laufkammer bis zu<br />

sechs Gele parallel bearbeiten. Genauso spricht die Handhabung der einzelnen<br />

Expressionsunterschiede für die Elektrophorese. Denn selbst wenn man auf den analytischen<br />

Vorablauf in der PF-2D zur Eingrenzung der Unterschiede verzichtet, lässt sich zwar der<br />

gesamte Ablauf inklusive Fraktionssammlung automatisieren, aber dennoch gilt es, mehrere<br />

Dutzend verschiedene gesammelte Fraktionen pro Auftrennung zu handhaben. Die Handhabe<br />

bei der Gelelektrophorese ist dagegen auf ein Gel pro Organismus reduziert.<br />

Die Vorbereitung der einzelnen Proteine für die MALDI-TOF-Massenspektrometrie-Analyse<br />

ist insgesamt gleich zu bewerten, der Zeitaufwand ähnlich. Ein direktes Anschließen der PF-<br />

2D an das im Labor später zur Verfügung gestandene Nano-HPLC-ESI-Massenspektrometer<br />

hätte diesen Ablauf sicherlich vereinfacht <strong>und</strong> beschleunigt.

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