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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 90<br />

nie zu 100 % deckungsgleich, wodurch es immer schwierig ist, die Proteine untereinander<br />

komplett zuzuordnen.<br />

Wegen dieser Gel-Variabilität leidet auch die Reproduzierbarkeit der Gelelektrophorese, ein<br />

weiteres Kriterium in dieser Übersicht. Allerdings zeigt sich auch der Fokussierungsschritt<br />

innerhalb der Elektrophorese nicht unanfällig. Oftmals konnte während der Diffusionsphase<br />

nur wenig Protein in die immobilisierten Acrylamidgelstreifen gebracht werden, so dass<br />

wenig bis gar kein Protein auf den anschließenden Gelen zu beobachten war.<br />

Anders präsentiert sich die erste Dimension der Säulenchromatographie; das Elutionsprofil<br />

zeigte sich stets gut reproduzierbar <strong>und</strong> konstant (s. Abb. V.8), Abweichungen bezüglich der<br />

nach pH gesammelten Fraktionen waren gering <strong>und</strong> lagen innerhalb der zu erwartenden<br />

Spanne. Die zweite Dimension hingegen war ebenfalls schlecht reproduzierbar. Mehrfach hat<br />

die Auftrennung in der reversen Phase stark abgenommen (s. auch Abb. V.14), einzelne<br />

Proteine/Peaks sind zu einem großen Peak zusammengewachsen. Proteinfraktionen der ersten<br />

Dimension sollten außerdem so schnell wie möglich in der zweiten weiterbearbeitet werden,<br />

weil auch hier die Reproduzierbarkeit selbst bei -70 °C eingefrorenen Proben stark nachließ.<br />

Die fokussierten Acrylamidstreifen der Gelelektrophorese hingegen konnten gut weggefroren<br />

<strong>und</strong> später genutzt werden, wenngleich auch hier die sofortige Weiterbearbeitung vorzuziehen<br />

ist.<br />

Zuletzt soll ein Blick auf den Kostenfaktor geworfen werden. Neben den Anschaffungskosten<br />

der Pumpeneinheiten der PF-2D tragen vor allem die Ionenaustauschersäule <strong>und</strong> die<br />

Reversphasensäule, denen beiden vom Hersteller nur eine Laufgarantie <strong>von</strong> fünf<br />

Auftrennungsläufen bescheinigt wird, zum Anstieg der Wartungskosten bei. Mit verbesserten<br />

Reinigungsmethoden [Barre & Solioz, 2006] konnte zumindest die Laufzeit der<br />

Fokussierungssäule erhöht werden. Insgesamt zeigt sich aber auch unter Berücksichtigung<br />

anderer Verbrauchsmaterialien die zweidimensionale Gelelektrophorese deutlich<br />

kostengünstiger als die zweidimensionale Proteinfraktionierung an der<br />

Chromatographieanlage.<br />

Als Fazit bleibt, dass sich zur Virulenzfaktorsuche oder einfach zur Proteomdifferenz-<br />

Aufklärung zwischen Wildtyp <strong>und</strong> Mutante oder behandelten <strong>und</strong> unbehandelten Zellen die<br />

zweidimensionale Gelelektrophorese besser eignet. Vor allem dann, wenn man auf die<br />

neuartigen Fluoreszenzfarbstoffe der DIGE ausweicht <strong>und</strong> man so vor allem die geringe<br />

Sensitivität bei Coomassie Blue als auch die Vergleichbarkeit mehrerer Proteome nochmals<br />

erhöhen kann. Allerdings wird die Proteinidentifizierung, also das Ausschneiden der<br />

jeweiligen Proteinspots, nicht unkompliziert zu gestalten sein. Neben der Anfertigung <strong>und</strong>

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