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Identifizierung und Charakterisierung von potentiellen ...

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Diskussion 97<br />

Überleben der Mikroorganismen könnte durch verlängerte Ribosomenerhaltung begünstigt<br />

werden.<br />

Neben dem YhbH ist in der gleichen Fraktion auch noch CsrA identifiziert worden (s. Kap.<br />

5.2.1). Es kann aber nicht abschließend geklärt werden, ob nicht auch CsrA als das erhöht<br />

erscheinende Protein in der Fraktion erachtet werden muss, bzw. welches der beiden Proteine<br />

im Vergleich zum Wildtyp tatsächlich hochreguliert ist. Es spricht aber mehr für YhbH als für<br />

CsrA, da letzteres – wie in Kap. 2.2.1 geschildert – L. pneumophila in der replikativen,<br />

avirulenten Phase hält. Dass CsrA in der spätstationären Phase dann hier dennoch identifiziert<br />

wurde, ist nicht ungewöhnlich, da es <strong>von</strong> zwei nichtkodierenden RNA-Molekülen auf Protein-<br />

Ebene <strong>und</strong> nicht auf Transkriptom-Ebene inhibiert wird [Sahr et al., 2009].<br />

6.2.3 Fokus der weiteren Bearbeitung auf das PilN-Protein<br />

PilN ist das einzige Protein, welches in einer der L. pneumophila-Mutanten (im vorliegenden<br />

Fall: flaR - -Mutante, s. Tab. V.2) im Vergleich zum Wildtyp gänzlich gefehlt hat. Auch wenn<br />

es nicht mit beiden Protein-Auftrennungsmethoden detektiert werden konnte, so zeigten sich<br />

alle anderen identifizierten Proteine nur in unterschiedlicher, wenngleich signifikanter<br />

Expressionsstärke. Aber auch in der Arbeit <strong>von</strong> Lebeau <strong>und</strong> Kollegen [2005] ist PilN in der<br />

zweidimensionalen gelelektrophoretischen Proteom-Analyse bei insgesamt 150 identifizierten<br />

Proteinen nicht aufgedeckt worden.<br />

Da PilN Bestandteil des TypIV-Pilus <strong>von</strong> Legionella pneumophila Corby ist <strong>und</strong> der TypIV-<br />

Pilus nach dem Koch-Postulat <strong>und</strong> diversen Literaturangaben durchaus als Virulenzfaktor<br />

angesehen werden kann (s. auch Kap. 2.3 <strong>und</strong> 2.3.1), bietet sich hier gerade für die<br />

röntgenkristallographische Strukturaufklärung ein sehr interessantes Ziel. Das gilt verstärkt<br />

auch für eine eventuell darauf aufbauende, entsprechende Synthese eines niedermolekularen<br />

Inhibitors, da PilN – zumindest bei Pseudomonas aeruginosa – einen essentiellen Bestandteil<br />

des Pilus darstellt <strong>und</strong> insofern ein potentielles Therapeutikum-Ziel, mindestens jedoch für invitro-Versuche,<br />

darstellt. Ferner könnte die Strukturaufklärung einen Hinweis auf die noch<br />

unbekannte Funktion <strong>von</strong> PilN <strong>und</strong> dessen Zusammenspiel <strong>und</strong> Aufgabe im Pilusaufbau<br />

liefern.<br />

Dass die flaR - -Mutante womöglich tatsächlich pililos ist oder zumindest in der Pilierung<br />

eingeschränkt erscheint, zeigen auch die Ergebnisse der „twitching motility“-Tests (Kap.<br />

5.6.1). So hat sich die Mutante nach 92 Std. auf dem Kohleagar nur um ca. 1,4 mm, der<br />

Wildtyp hingegen um 2,3 mm ausgebreitet. Dass sich die flaR - -Mutante allerdings bei 37 °C<br />

trotzdem noch ausbreitet <strong>und</strong> nicht wie eine pilE-Mutante bei dieser Temperatur ihre

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