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Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />

<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />

10<br />

Die innenpolitische Situation des Landes<br />

änderte sich mit dem Ableben des Staatspräsidenten<br />

im Jahr 2000. Die neue sozialdemokratische<br />

Regierung hatte die schwere<br />

Aufgabe, den innenpolitischen „Scherbenhaufen“<br />

sowie das schlechte Image <strong>Kroatien</strong>s<br />

im Ausland Schritt für Schritt zu beseitigen.<br />

Bereits Anfang der 2000er-Jahre wurde ein<br />

EU-Beitritt ins Auge gefaßt, aber offiziell<br />

durch erst durch den Antritt des Kabinetts<br />

von Premierminister Ivo Sanader nach den<br />

Wahlen 2003 begründet. Ab dem 18. Juni<br />

2004 war <strong>Kroatien</strong> offizieller Beitrittskandidat<br />

der Europäischen Union.<br />

Beginn der Verhandlungen<br />

Die Verhandlungen waren anfangs mit<br />

der wichtigsten Forderung seitens der EU<br />

verknüpft, alle Kriegsverbrecher aus dem<br />

vaterländischen Krieg, allen voran Ante Gotovina,<br />

an das Haager Tribunal auszuliefern.<br />

<strong>Kroatien</strong> erfüllte diese Verpflichtung und ab<br />

diesem Zeitpunkt erhielten die Beitrittsverhandlungen<br />

eine Dynamik, die durch slowenische<br />

Blockaden hinsichtlich der Klärung<br />

der völkerrechtlichen Situation im Golf von<br />

Piran gefährdet wurden. Drei weitere wesentliche<br />

Forderungen seitens der EU sollten zu<br />

einer Reform des Rechtsystems, einer Bekämpfung<br />

der Korruption und zu einer Entstaatlichung<br />

eines größeren Teils der kroatischen<br />

Betriebe führen. Die Umsetzung dieser<br />

Ziele ist langwierig und die gewünschten<br />

Ergebnisse werden auf sich warten lassen.<br />

Fotos: Michael Ellenbogen<br />

Die Kathedrale Sveti Duje in Split aus dem 14. Jahrhundert<br />

Blick auf die Werft »3. Maj« in Rijeka 2012<br />

Entwicklung der Wirtschaft<br />

Die Republik <strong>Kroatien</strong> wird in den kommenden<br />

Jahren größere Kreditsummen für<br />

die Durchsetzung von Reformen und die damit<br />

verbundene Ankurbelung der Wirtschaft<br />

erhalten. Die Europäische Investitionsbank<br />

EIB hat bereits einen Kredit in der Höhe von<br />

250 Millionen Euro für mittlere Projekte<br />

vergeben. Der erfolgreichste Bereich der<br />

kroatischen Ökonomie, die Tourismuswirtschaft,<br />

gehört auch modernisiert und den<br />

Bedürfnissen westlicher wie östlicher Gäste<br />

angepaßt. Bei Letztern müßten bürokratische<br />

Hürden, wie die Visa-Pflicht, wie beispielsweise<br />

für Touristen aus Rußland, abgeschafft<br />

werden. Auch der sehr gut entwickelte<br />

Bereich der Nahrungs- und Genußmittelwirtschaft<br />

muß im Hinblick auf ihre<br />

Konkurrenzfähigkeit bald auf dem europäischen<br />

Markt Fuß fassen. Die Entstaatlichung<br />

der Industriebetriebe, wie der Werften, die<br />

ein Erbe Jugoslawiens sind, ist eine Vorgabe,<br />

die mit Vernunft und sozialem Feingefühl gelöst<br />

werden muß. Diesbezüglich setzt die<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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