Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
8<br />
Partisanenarmee Josip Broz Titos etablierte<br />
sich ab 1945 zur staatstragenden Macht und<br />
<strong>Kroatien</strong> wurde Teil des neuen Staates, der Föderativen<br />
Volksrepublik Jugoslawien (1945-<br />
1963), ab 1963 galt dann die neue Bezeichnung<br />
„Sozialistische Föderative Republik<br />
Jugoslawien“, kurz SFRJ, die in ihrer verfassungsrechtlichen<br />
Existenz bis 1992 bestand.<br />
<strong>Kroatien</strong> hatte innerhalb des Vielvölkerstaates<br />
eine heikle Position inne, die schon<br />
ob der istrianischen und dalmatinischen<br />
Küstengebiete und der daraus resultierenden<br />
wirtschaftlichen Vorteile aus dem sich in den<br />
60er-Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelnden<br />
Tourismusboom für Konfliktpotential mit<br />
den anderen Teilrepubliken, in erster Linie<br />
aber mit Serbien, sorgte.<br />
Rijeka mit Blick auf die Bucht von Kvarner, rechts im Dunst ein vorgelagerter Teil<br />
der istrianischen Halbinsel, links die Insel Cres, im Vordergrund Teile der Skyline<br />
von Rijeka<br />
»Der Kroatische Frühling«<br />
Ein weiterer Grund für politisches Mißfallen<br />
in den Augen der jugoslawischen Regierung<br />
waren gesellschaftliche Reformbestrebungen,<br />
die bereits 1968 begannen und<br />
1971 mit dem „Kroatischen Frühling“ ihren<br />
Höhepunkt fanden. Staatspräsident Tito war<br />
gefordert, diese Entwicklung im Keim zu<br />
ersticken. Die Führungselite und hier insbesondere<br />
die Generalität der jugoslawischen<br />
Volksarmee, auf Grund der kroatischen Abstammung<br />
des Staatsoberhauptes skeptisch,<br />
ob Josip Broz auch im Sinne der Staatsräson<br />
entscheiden würde. Er war weise genug dies<br />
zu tun.<br />
Im Untergrund „köchelten“ die Freiheitsbestrebungen<br />
der Intellektuellen <strong>Kroatien</strong>s<br />
weiter. Der Vielvölkerstaat als „Puffer“ der<br />
beiden Militärblöcke NATO und Warschauer<br />
Pakt blieb bis zum Ableben Josip Broz Titos<br />
im Jahr 1980 trotz chronischer wirtschaftlicher<br />
Probleme einigermaßen stabil. Das Land<br />
erhielt von den USA ebenso wie von der<br />
Sowjetunion Kredite um die ökonomischen<br />
Probleme abzufedern. Nach dem Ableben<br />
Fotos: Michael Ellenbogen<br />
Die Hafenpromenade in Split, eine Flaniermeile mit repräsentativen Baulichkeiten und Restaurants<br />
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