Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />
Kiki Kogelnik (1935-1997) zählt zu den<br />
international bedeutendsten Positionen<br />
der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts.<br />
Ihr facettenreiches Schaffen brachte<br />
ein Kaleidoskop von Bildwelten hervor,<br />
das die Retrospektive der Künstlerin in der<br />
Kunsthalle Krems eindrucksvoll vor Augen<br />
führt. Das Spektrum der präsentierten Arbeiten<br />
reicht von wenig bekannten grafischen<br />
Arbeiten, abstrakt-informellen Kompositionen<br />
und von der Pop-Art beeinflußten Malereien<br />
über skulpturale Hangings aus Vinyl<br />
bis hin zu den Werkgruppen der 1980er- und<br />
1990er-Jahre, die sich durch zunehmende<br />
körperliche Fragmentierung und Abstrahierung<br />
auszeichnen.<br />
„Zeit ihres Lebens war Kiki Kogelnik<br />
sensibel für aktuelle Stimmungen und Strömungen,<br />
griff Aspekte aktueller Tendenzen<br />
auf und begleitete, überspielte, transformierte<br />
oder paraphrasierte sie. Wie es ihrem freien<br />
Geist entsprach, begrüßte sie alles Neue als<br />
willkommene Herausforderung. Gleich, ob<br />
es sich um abstrakte, figurative, surrealistische,<br />
Pop-Art- oder postmoderne Ausprägungen<br />
handelte, immer machte sie ihr Eigenes<br />
daraus.“<br />
Hans-Peter Wipplinger, Textauszug Ausstellungskatalog<br />
„Kiki Kogelnik. Retrospektive“<br />
Bereits in den 1950er-Jahren zählte Kogelnik<br />
mit Rainer, Mikl und Lassnig zum<br />
Kreis der Nachkriegsavantgarde im Umfeld<br />
der Wiener Galerie nächst St. Stephan. In<br />
ihrem malerischen Frühwerk wendete sie sich<br />
nach einer konstruktivistischen Phase einer<br />
abstrakt-informellen Bildsprache zu. In den<br />
späten 1950er-Jahren integrierte sie zunehmend<br />
figurative Elemente wie Totenköpfe,<br />
Löwen und Hexen in ihr farbintensives, expressiv-abstraktes<br />
Bildvokabular.<br />
„Oft in Tinte, aber auch grellbunt in Öl,<br />
Acryl und Gouache auf Papier ausgeführt,<br />
aus Rund- oder Ovalformen gebaut, tummeln<br />
sich ihre dicken Göttinnen tanzend,<br />
schwebend, liegend oder sogar auf dem Kopf<br />
stehend auf einer angedeuteten Landschaftsbühne,<br />
bis sie sich in abstrakte Wirbelmotive<br />
auflösen.“<br />
Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Textauszug<br />
Ausstellungskatalog<br />
Kultur<br />
Kiki Kogelnik<br />
zählt zu den international bedeutendsten Positionen der<br />
österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Kunsthalle Krems<br />
widmet ihr eine Retrospektive – von 14. Juli bis 6. Oktober 2013<br />
Foto: Kevin Ryan / Kiki Kogelnik Foundation, Vienna/New York<br />
Kiki Kogelnik mit Untitled (Bomb) Spaceship, Space Angel, ca. 1965<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
105<br />
Aus Kärnten stammend, ging sie um<br />
1958 nach Paris, und übersiedelte 1962 nach<br />
New York, wo sie im Umfeld von Lichtenstein,<br />
Oldenburg, Warhol und Wesselmann<br />
eine eigenständige Variation der Pop-Art entwickelte.<br />
Fasziniert von der Urbanität und<br />
Vitalität New Yorks, widmete sie sich futuristischtechnologischen<br />
Themen. Kiki Kogelniks<br />
„Space-Art“ zeigt eine spezielle Begeisterung<br />
für die Weltraumfahrt, Raketen und<br />
andere technische Errungenschaften auf, wobei<br />
die neuen Menschen in ihrer Malerei und<br />
Grafik als menschliche Robots schweben.<br />
„Ich war ganz begeistert von Robotern<br />
und Space-Art. Ich bin nach Amerika gekommen<br />
und dachte, dieses Land ist wie für<br />
mich gemacht.“<br />
Kiki Kogelnik in einem Interview mit Gabriela<br />
Fritz, 1996<br />
In ihren utopischen Reflektionen über<br />
neue Technologien sah sie jedoch nie über