15.09.2014 Aufrufe

Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal

Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal

Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />

<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />

13<br />

überlegen, da unser Land ja schon sehr stark<br />

an die europäische Währung angelehnt ist.<br />

1998/99 haben Sie die Konsularabteilung in<br />

Belgrad geleitet: Die Beziehungen zu Serbien<br />

waren/sind nicht immer einfach, wird<br />

sich dies durch den EU-Beitritt verbessern?<br />

Die Beziehungen werden immer besser, wir<br />

halten engen Kontakt. Und <strong>Kroatien</strong> wird<br />

selbstverständlich das Nachbarland auf seinem<br />

Weg Richtung Europa unterstützen. Ich<br />

betrachte daher unsere Beziehungen als proeuropäische<br />

Vorbereitung für Serbien. Es gibt<br />

sicher Fragen zwischen den beiden Ländern,<br />

die es noch zu klären gibt, aber in Hinsicht<br />

auf Europa sehe ich keine großen Schwierigkeiten,<br />

daß dies nicht gelingen könnte. Auch<br />

die Probleme mit Slowenien wegen der Grenze<br />

zum Meer stehen vor einer Lösung, da bin<br />

ich sehr optimistisch. Unter den Menschen<br />

gibt es ja keine Probleme, gerne fahren die<br />

Kroaten zum Skifahren zu unserem nördlichen<br />

Nachbarn, ebenso gerne kommen die<br />

Slowenen zu uns. Und trotz der heftigen wirtschaftlichen<br />

Krise in Slowenien, gehen unsere<br />

gemeinsamen Aktivitäten weiter. Das<br />

zeigt, wie wichtig die nachbarschaftlichen<br />

Beziehungen und die Politik sind. Denn, wenn<br />

es in der Nachbarschaft schwierige Zeiten<br />

gibt, hat das natürlich über die Grenzen<br />

Auswirkungen. Es freut mich sehr, daß zwei<br />

Staaten bereit sind, in friedlicher Art und<br />

Weise alle offenen Fragen zu lösen.<br />

<strong>Kroatien</strong>, da brächte es nur Vorteile, wenn<br />

man auch die Sprache beherrscht.<br />

Haben Sie auch Kontakte zur kroatischen<br />

Volksgruppe im Burgenland?<br />

Auf die BurgenlandkroatInnen bin ich sehr<br />

stolz, sie sind sehr aktiv. Sie haben ein sehr<br />

gutes Zentrum in Wien und wir organisieren<br />

gemeinsam sehr viele kulturelle Veranstaltungen.<br />

Es gibt ja sehr viele Burgenland-KroatInnen,<br />

die wichtige Positionen in der österreichischen<br />

Politik und Gesellschaft einnehmen,<br />

ich hoffe sehr, daß durch noch intensiveres<br />

Zusammenarbeiten, ein noch besseres<br />

gegenseitiges Verständnis möglich wird.<br />

Natürlich wünsche ich mir auch, daß die<br />

kroatische Sprache, vor allem bei den Jungen,<br />

erhalten bleibt. Kultur und Sprache zu erhalten<br />

ist enorm wichtig, Europa muß multikulturell<br />

sein und sogenannte Minderheiten oder Volksgruppen<br />

können ein Land nur bereichern.<br />

Sie werden mit der Botschaft wieder in das<br />

historische Gebäude am Rennweg rückübersiedeln.<br />

Ja, wir haben ein wunderschönes Gebäude<br />

erhalten, ein Otto-Wagner-Bau von historischer<br />

Bedeutung in der Nähe des Belvederes.<br />

Schon in der k & k-Zeit hatte <strong>Kroatien</strong><br />

ein Gebäude in Wien, dieses Haus wurde<br />

während des Weltkriegs zerstört. Und vor<br />

zwei Jahren haben wir nun dieses Haus von<br />

Serbien erhalten und werden es nun restaurieren,<br />

um es zu einem repräsentativen Treffpunkt<br />

für KroatInnen und <strong>Österreich</strong>erInnen<br />

zu machen. Wir werden versuchen, noch dieses<br />

Jahr ins neue Haus zu übersiedeln. •<br />

Das „<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>“ dankt dem Magazin<br />

„CERCLE DIPLOMATIQUE INTERNA-<br />

TIONAL“ dafür, daß wir Ihnen dieses Interview<br />

zur Lektüre anbieten konnten.<br />

http://www.cercle-diplomatique.com<br />

EU-Parlament: <strong>Willkommen</strong> <strong>Kroatien</strong>!<br />

In <strong>Österreich</strong> leben rund 70.000 KroatInnen,<br />

die mit vielen Vereinen eine starke wie auch<br />

gut integrierte Community bilden: Haben Sie<br />

engen Kontakt zu Ihren Landsleuten in <strong>Österreich</strong>,<br />

unterstützen Sie die Aktivitäten der<br />

Community?<br />

Natürlich halte ich enge Kontakte. Mein<br />

Hauptfokus liegt dabei auf der jungen Generation:<br />

Die kroatischen Studenten, die hier<br />

leben, könnten auch ihren Beitrag zur Förderung<br />

der Beziehungen zwischen <strong>Österreich</strong><br />

und <strong>Kroatien</strong> zusätzlich leisten.<br />

Das Engagement unter den rund 1500<br />

kroatischen StudentenInnen in <strong>Österreich</strong> zu<br />

fördern, sehe ich als wichtige Aufgabe an.<br />

Aber es haben auch viele Kroaten erfolgreich<br />

Geschäfte aufgebaut in <strong>Österreich</strong>, auch darin<br />

liegt ein großes Potential für die Wirtschaft<br />

beider Länder. Und eine Herzensangelegenheit<br />

ist mir, daß die kroatische Sprache hier<br />

weiter gefördert wird, daß es möglich ist, sie<br />

zu erlernen wie auch anzuwenden. <strong>Österreich</strong>ische<br />

Unternehmen sind ja sehr aktiv in<br />

Foto:<br />

Das Europäische Parlament heißt <strong>Kroatien</strong> willkommen – als äußeres Zeichen weht<br />

die Flagge <strong>Kroatien</strong>s gemeinsam mit denen der anderen 28 Mitgliedsstaaten vor<br />

den beiden Sitzen des Parlaments in Brüssel und Straßburg.<br />

Zu Beginn der Plenarsitzung des Europäischen<br />

Parlaments am 1. Juli hieß dessen<br />

Präsident, Martin Schulz, die ersten kroatischen<br />

Europaabgeordneten am Tag des EU-<br />

Beitritts ihres Landes willkommen.<br />

„Der EU-Beitritt <strong>Kroatien</strong>s ist ein besonderer<br />

Moment, nicht nur in seiner eigenen<br />

Geschichte, sondern auch in der der EU und<br />

des Europäischen Parlaments“, sagte Schulz.<br />

Das Land kehre mit seinem Beitritt zu seinem<br />

rechtmäßigen Platz in der europäischen<br />

Familie zurück. Und er fügte hinzu: „Das<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

kroatische Volk hat schwierige Reformen auf<br />

sich genommen, hat rechtsstaatliche und demokratische<br />

und Institutionen geschaffen, seine<br />

Wirtschaft modernisiert und wettbewerbsfähiger<br />

gemacht und seinen Nachbarn<br />

die Hand zur Versöhnung gereicht. Dafür<br />

möchte ich dem kroatischen Volk im Namen<br />

des Europäischen Parlaments unseren Respekt<br />

aussprechen. Sie haben bewiesen, daß<br />

die EU-Mitgliedschaft durch harte Arbeit und<br />

Entschlossenheit erreichbar ist.“ •<br />

http://www.europarl.europa.eu

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!