Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />
Es ist nun knapp fünf Jahre her, daß die<br />
SPÖ als stimmenstärkste Partei aus der<br />
Nationalratswahl hervorgegangen und in deren<br />
Folge eine SPÖ-ÖVP-Koalition mit mir<br />
als Bundeskanzler gebildet worden ist. Die<br />
gewaltige weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
hat uns vor große Herausforderungen<br />
gestellt – und das tut sie auch heute<br />
noch. Nach der Lehman-Pleite und der darauffolgenden<br />
Implosion der Finanzindustrie<br />
und ihren verheerenden Auswirkungen auf<br />
Beschäftigung, auf Sozial- und Gesundheitssysteme<br />
in anderen Ländern, auch in der Europäischen<br />
Union, kann ich heute sagen: Wir<br />
haben das Land mit sicherer Hand durch<br />
stürmische Zeiten geführt.<br />
Amerikanisches Magazin schrieb<br />
vom »Austrian Miracle«<br />
Denn <strong>Österreich</strong> ist in den vergangenen<br />
Jahren vergleichsweise gut durch die Krise<br />
gekommen – das bestätigen auch internationale<br />
Vergleiche. Ein amerikanisches Magazin<br />
hat sogar vom „Austrian Miracle“ geschrieben.<br />
Nicht ohne Grund: Unser Land ist im<br />
Kampf gegen die Arbeitslosigkeit seit Jahren<br />
europaweit mit an der Spitze, auch bei der<br />
Jugendbeschäftigung gehören wir immer zu<br />
den Besten. Einem „Wunder“ ist das allerdings<br />
nicht zu verdanken: Die Ausbildungsgarantie,<br />
die dafür sorgt, daß arbeitslose junge<br />
Menschen nach vier Monaten einen Job<br />
oder eine Ausbildung erhalten, und unser<br />
duales Ausbildungssystem tragen entscheidend<br />
zu diesem Erfolg bei und sind Vorbild<br />
für Europa.<br />
EU-weiter Einsatz für<br />
Jugendbeschäftigung<br />
EU-weit ist aber beinahe jeder vierte<br />
Jugendliche ohne Arbeit. Die Europäische<br />
Union stellt in den kommenden beiden<br />
Jahren sechs Milliarden Euro für Jugendbeschäftigung<br />
zur Verfügung – ein wichtiger<br />
Schritt, aber nur ein Anfang. Diese Mittel<br />
fließen in Regionen mit einer Jugendarbeitslosigkeit<br />
von mehr als 25 Prozent. Wir<br />
werden uns voll dafür einsetzen, daß auf<br />
europäischer Ebene konkrete Maßnahmen<br />
wie die Ausbildungsgarantie gesetzt werden,<br />
um nicht eine ganze Generation junger<br />
Menschen zu verlieren. Die Bekämpfung der<br />
Arbeitslosigkeit muß in Europa genauso<br />
wichtig werden wie der Abbau der Staatsschulden.<br />
Nationalratswahl 29. September 2013<br />
Werner Faymann, Spitzenkandidat der SPÖ<br />
Foto: Johannes Zinner<br />
Exporte stark, Wirtschaft<br />
und Konsum sind stabil<br />
Neben der im EU-Vergleich guten Arbeitsmarktsituation<br />
sind auch unsere Exporte<br />
stark, Wirtschaft und Konsum sind stabil.<br />
Damit das auch in Zukunft so bleibt, ist es<br />
für uns von Bedeutung, daß es auch unseren<br />
Nachbarn in Europa wirtschaftlich gut geht.<br />
In <strong>Österreich</strong> ist jeder vierte Arbeitsplatz<br />
vom Export abhängig. Stabilität in der Europäischen<br />
Union nutzt <strong>Österreich</strong> als Exportland.<br />
Intelligenter Mix aus Investieren<br />
und vernünftigem Sparen<br />
Während wir <strong>Österreich</strong> also gut durch<br />
die Krise geführt haben, wurde in anderen<br />
Werner Faymann<br />
gf. Bundesparteiobmann<br />
Ländern radikal bei Gesundheits- oder Sozialleistungen<br />
gekürzt und der Sparstift ausgerechnet<br />
bei den Schwächsten angesetzt.<br />
Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />
ist all das nicht in Frage gekommen.<br />
Die SPÖ-geführte Regierung hat auf<br />
einen intelligenten Mix aus Investieren und<br />
vernünftigem Sparen gesetzt und mit gerechten<br />
Einnahmen durch vermögensbezogene<br />
Steuern, die wir für Zukunftsinvestitionen<br />
brauchen, eine Trendwende eingeleitet.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
46<br />
Verteilungsgerechtigkeit<br />
Der Kampf für mehr Verteilungsgerechtigkeit<br />
steht auch im Zentrum unserer Europapolitik.<br />
Ich habe mich seit Beginn meiner<br />
Kanzlerschaft massiv für die Einführung<br />
einer Finanztransaktionssteuer eingesetzt<br />
und heute sind wir so nah an ihrer Umsetzung<br />
wie noch nie. Elf Länder der EU haben<br />
sich bereit erklärt, die Finanztransaktionssteuer<br />
als einen fairen Beitrag des Finanzsektors<br />
im Rahmen einer so genannten „verstärkten<br />
Zusammenarbeit“ einzuführen.<br />
Die SPÖ hat viel erreicht<br />
Die SPÖ hat in Zeiten der Krise vieles für<br />
die Bürgerinnen und Bürger erreicht. Im Bildungsbereich<br />
haben wir, etwa mit dem Ausbau<br />
der Ganztagesschulplätze, vieles verbessert,<br />
wir haben mehr Geld in die Pflege investiert,<br />
eine umfassende Gesundheitsreform<br />
wird die Kompetenzwirren auflösen und ein<br />
gemeinsames, am Patienten orientiertes<br />
Handeln sicherstellen.<br />
Wir haben Konjunkturpakete geschnürt,<br />
um Beschäftigung und Wachstum zu fördern<br />
– erst zuletzt haben wir ein solches<br />
Paket für den Wohnbau und den Ausbau der<br />
Kinderbetreuung vorgestellt. Wir wissen:<br />
Investitionen sind das richtige Mittel, wenn<br />
es um mehr Beschäftigung und Wachstum<br />
geht, denn jeder investierte Euro hat positive<br />
Folgen für Beschäftigung, Wirtschaft und<br />
Staatshaushalt.<br />
Die wesentlichsten Ziele<br />
Als Bundeskanzler und als Vorsitzender<br />
der Sozialdemokratischen Partei gehe ich mit<br />
viel Zuversicht in diese Wahlauseinandersetzung.<br />
Unsere Ziele sind auch weiterhin<br />
der Kampf um jeden Arbeitsplatz und für<br />
soziale Gerechtigkeit. Wir wollen erreichen,<br />
daß die Menschen in Wohnungen mit leistbarer<br />
Miete leben können, indem wir den<br />
sozialen und gemeinnützigen Wohnbau forcieren,<br />
und wir wollen auch, daß die Menschen<br />
Arbeit haben, von der sie leben können.<br />
Die Finanzmärkte sollen stärker reguliert<br />
werden, etwa durch eine gemeinsame, europäische<br />
Bankenaufsicht. Neben dem Finanzsektor<br />
ist vor allem von jenen, die es sich leisten<br />
können, ein höherer Beitrag gefordert.<br />
Ein Schwerpunkt liegt daher bei der Einführung<br />
einer Steuer auf private Vermögen<br />
ab einer Million Euro. Im Gegenzug wollen<br />
wir die Steuern auf Löhne und Einkommen<br />
senken, denn der Großteil der Steuerlast<br />
wird derzeit von den Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmern getragen.<br />
Mein politischer Anspruch ist immer<br />
noch der gleiche wie vor fünf Jahren:<br />
<strong>Österreich</strong> zu einem noch gerechteren<br />
Land zu machen.<br />
http://www.spoe.at