Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />
Im Rahmen des seit 1997 laufenden Forschungsprojekts<br />
„High-Arctic“ werden<br />
jährlich die Einflüsse von Klimaveränderungen<br />
auf Seesaiblinge aus Seen in der kanadischen<br />
Arktis untersucht. Günter Köck ist von<br />
Anfang an im österreichisch-kanadischen Forscherteam.<br />
Er ist Zoologe an der Universität<br />
Innsbruck und koordiniert die internationalen<br />
Forschungsprogramme an der <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
(ÖAW). „Das Besondere an ,High-Arctic‘ ist<br />
die Kontinuität, mit der wir Schlüsselfaktoren<br />
im arktischen See-Ökosystem beobachten,<br />
so Günter Köck. „Das Zusammenspiel<br />
der Faktoren ist sehr komplex und zeitigt<br />
manchmal unvermutete Wirkungen: Trotz<br />
Eintrag von Quecksilber, Cadmium oder organischen<br />
Schadstoffen – sie kommen über<br />
die Atmosphäre aus dem Süden in die Seen –<br />
scheinen die arktischen Seesaiblinge in den<br />
letzten Jahren stärker zu wachsen“, gibt Günter<br />
Köck ein Beispiel.<br />
Das Nahrungsangebot im Fokus<br />
Heuer werden Köck und seine Kollegen<br />
zusätzlich zur Schadstoffanreicherung in den<br />
Fischen Daten zur Verschiebung des Nahrungsspektrums<br />
in Folge der Klimaerwärmung<br />
erheben. Die Wissenschaftler vermuten,<br />
daß das frühere Schmelzen der Eisdecke<br />
in den Seen das Nahrungsangebot für die<br />
Fische ändert. Um das nachzuprüfen werden<br />
die Arktisforscher erstmals automatische<br />
Sensor-Ketten in mehrere Seen einbringen.<br />
Damit können sie dann während des gesamten<br />
Jahres Temperatur- und Sauerstoffgradienten<br />
von den obersten Schichten des Sediments<br />
bis zur Seeoberfläche in engen Tiefenabständen<br />
messen.<br />
Zusätzlich stehen heuer erstmals in arktischen<br />
Seen Quecksilber-Inkubationsversuche<br />
auf dem Programm. Diese werden eine genauere<br />
Modellierung des Quecksilberkreislaufes<br />
im Wasser und im Seesediment ermöglichen.<br />
Quecksilber, das über die Atmosphäre<br />
nach Norden gelangt, wird in den arktischen<br />
Seen während der „warmen“ Jahreszeit<br />
von Bakterien in das weitaus giftigere<br />
Methylquecksilber umgebaut. Diese organische<br />
Form des Schwermetalls reichert sich<br />
in der Nahrungskette an und gilt daher für<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
»High-Arctic« 2013<br />
Am 22. Juli startete das Team des österreichisch-kanadischen Forschungsprojekts<br />
»High-Arctic« seine 17. Arktis-Expedition. Günter Köck und seine Kollegen setzen<br />
ihre ökologischen Langzeituntersuchungen in arktischen Seen fort.<br />
Fotos: Universität Innsbruck / Günter Köck<br />
Günter Köck bei Langzeituntersuchungen in arktischen Seen.<br />
Warum trotz der Umweltgifte manche Fische offensichtlich stärker wachsen,<br />
interessiert die Forscher heuer besonders.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
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Tier und Mensch als besonders problematisch.<br />
Als Basislager für Günter Köck und seine<br />
Kollegen fungiert die Forschungsstation von<br />
„Polar Continental Shelf Project“ (PCSP) in<br />
Resolute Bay, die dem Projekt umfassende<br />
logistische und technische Unterstützung zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Neben den Möglichkeiten zur Analyse<br />
der Anreicherung von Schadstoffen können<br />
auch paläolimnologische Untersuchungen<br />
von Sedimentbohrkernen durchgeführt werden.<br />
Solche Bohrkerne stellen ein Klimaarchiv<br />
dar und lassen die physikalisch-chemischen<br />
wie auch die biologischen Veränderungen<br />
im Ökosystem über Jahrzehnte oder<br />
sogar Jahrhunderte zurück erkennen.<br />
In Kanada wird das Projekt „High-<br />
Arctic“ von Polar Continental Shelf Project,<br />
dem Northern Contaminants Program und<br />
Parks Canada unterstützt. Geleitet wird das<br />
Langzeitprojekt von Günter Köck und Derek<br />
Muir (Environment Canada, Burlington). •<br />
http://homepage.uibk.ac.at/~c71925/index-Dateien/Page356.htm