Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />
Kultur<br />
98<br />
befreien, den jungen Menschen Bildung, Arbeit<br />
und soziale Sicherheit zu geben, aber sie<br />
sind geeignet, neuen Optimismus zu schaffen“,<br />
sagte die Ministerin.<br />
Fischer: Zukunft des Landes eng<br />
mit Zukunft Europas verwoben<br />
„<strong>Österreich</strong> hat sich zu einem Land des<br />
Friedens entwickelt und kann stolz auf die<br />
wirtschaftliche Substanz sein. Es ist dies das<br />
Ergebnis harter Arbeit und von vielfach aussergewöhnlichen<br />
Leistungen“, betonte Bundespräsident<br />
Heinz Fischer in seiner Eröffnungsrede.<br />
„In der Frage einer gerechten und<br />
leistungsgerechten Einkommens- und Vermögensverteilung<br />
sind allerdings noch Verbesserungen<br />
möglich und wünschenswert.<br />
Nicht nur Caritas und Diakonie haben uns<br />
immer wieder darauf hingewiesen“, so Fischer<br />
weiter.<br />
„Aus unserem Wertesystem folgt zwingend<br />
der Wunsch nach mehr gesellschaftlichem<br />
Zusammenhalt, nach Rücksichtnahme<br />
auf die Schwächeren. Die Kombination von<br />
Leistungsfähigkeit und sozialer Verantwortung<br />
ist es auch, die zur Stabilität und zum<br />
Erfolg unseres Landes wichtige Beiträge geleistet<br />
hat und auch in Zukunft leisten wird“,<br />
sagte Fischer, der für mehr Verständnis für<br />
die Notwendigkeit plädierte, das Potential<br />
Europas durch intensive Zusammenarbeit<br />
auszuschöpfen und zu stärken. Politik müsse<br />
genauso international sein wie Kunst, und<br />
die Außenpolitik sollte nicht mit populistischem<br />
Gegenwind zu kämpfen haben, sondern<br />
Rückenwind verspüren, wenn sie die<br />
Verwirklichung entwicklungspolitischer Ziele<br />
anstrebe.<br />
„Die Menschenwürde muß vom Postulat<br />
in gesellschaftliche Realität verwandelt werden.<br />
Auch in <strong>Österreich</strong> müssen wir die Sauberkeit<br />
von Politik und Gesellschaft sicherstellen<br />
und die Rechtsstaatlichkeit gegenüber<br />
innerem und äußerem Druck verteidigen“,<br />
unterstrich Fischer. „Sicher ist, daß die<br />
Zukunft unseres Landes eng mit der Zukunft<br />
Europas verwoben ist.“<br />
Weiters betonte Fischer, daß die Salzburger<br />
Festspiele längst zu Europa- und sogar<br />
zu Weltfestspielen herangewachsen seien. Sie<br />
können ihre Qualität nicht im luftleeren Raum<br />
entwickeln, sondern seien in eine Kulturlandschaft,<br />
in ein dichtes Kunst- und Kulturgeflecht,<br />
eingewoben.<br />
Abreu: Kinder und Jugendliche in<br />
ein solidarisches Leben einführen<br />
Der Festredner José Antonio Abreu, geboren<br />
am 7. Mai 1939 in Valera, Venezuela,<br />
Fotos: Neumayr/MMV<br />
Bundespräsident Heinz Fischer bei seiner Eröffnungsrede<br />
Der Festredner José Antonio Abreu<br />
ist ein venezolanischer Komponist, Ökonom,<br />
Politiker, Erzieher, Aktivist und Gründer des<br />
größten musikalischen Projektes in Venezuela,<br />
der „Sinfónica de la Juventud Venezolana<br />
Simón Bolívar“ sowie des nationalen Systems<br />
der Jugend- und Kinderorchester von<br />
Venezuela „El Sistema“, das einen Schwerpunkt<br />
im Programm der diesjährigen Salzburger<br />
Festspiele bildet. 1400 Kinder und<br />
Jugendliche aus Venezuela werden in 14 Konzerten<br />
mit ihrer Musizierfreude anstecken<br />
und die mitreißende Vision von „El Sistema“<br />
nach Salzburg bringen. José Antonio Abreu<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
studierte an der Musikhochschule in Caracas<br />
und zugleich Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften<br />
an der Universität. Später unterrichtete<br />
er diese Fächer als Universitätsprofessor.<br />
Zugleich trat er als Dirigent auf und<br />
gab Konzerte als Cembalist, Organist und<br />
Pianist.<br />
In seiner Festrede ging der Maestro auf<br />
die Bedeutung künstlerischer Erziehung ein:<br />
„Für die jüngeren Generationen erfüllt die<br />
Kunst heute mehr denn je eine Aufgabe, die<br />
über die rein schöngeistigen Werte hinausgeht.<br />
Sie umfaßt immer deutlicher andere