Willkommen, Kroatien! - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 121 / 02. 08. 2013<br />
Innenpolitik<br />
56<br />
schwäche Europas und der Konkurrenz durch<br />
andere Weltregionen müssen wir uns auf<br />
mehreren Ebenen neu positionieren. Daher<br />
wollen wir vor allem den Unternehmergeist<br />
fördern, die Internationalisierung verstärken,<br />
Forschung und Innovation ankurbeln und<br />
eine Re-Industrialisierung einleiten“, so Mitterlehner<br />
zu den Maßnahmen des Wirtschaftsministeriums.<br />
Als wichtige Konjunkturstütze<br />
werde zudem der Tourismus auf allen Ebenen<br />
unterstützt.<br />
Unternehmensfreundliches Umfeld<br />
sichern, Gründerwelle auslösen<br />
Mit Maßnahmen wie der Senkung des<br />
Stammkapitals durch die GmbH-Reform<br />
und der mit insgesamt 110 Millionen Euro<br />
dotierten Jungunternehmeroffensive will Mitterlehner<br />
den Unternehmergeist im Land<br />
stärken und die Versorgung mit Risikokapital<br />
verbessern. „Aufgrund der steigenden<br />
Eigenkapitalanforderungen der Banken und<br />
des unterentwickelten Risikokapitalmarkts<br />
haben es Jungunternehmer derzeit besonders<br />
schwer, an langfristige Finanzierungen zu<br />
gelangen. Daher wollen wir gerade für Gründer<br />
ein starker Partner sein, um mehr Dynamik<br />
in die Wirtschaft zu bringen. Wir brauchen<br />
eine neue Gründerwelle“, sagt Mitterlehner.<br />
Als standortschädlich sieht Mitterlehner<br />
hingegen den ständigen Ruf nach neuen<br />
Steuern und noch mehr Umverteilung. „Wir<br />
müssen zu Arbeit und Leistung ermutigen<br />
anstatt sie zu bestrafen“, so Mitterlehner.<br />
Internationalisierung vorantreiben,<br />
Exporte in neue Märkte verstärken<br />
Entscheidender Wachstumsträger für <strong>Österreich</strong><br />
ist der Export, der heuer laut OECD-<br />
Prognose mit 2,1 Prozent drei Mal so stark<br />
steigen soll wie in der Eurozone. „Wir sind<br />
im dritten Jahr in Folge auf Rekordkurs, weil<br />
wir stärker in jene Weltregionen exportieren,<br />
die am stärksten wachsen. Diesen positiven<br />
Trend müssen wir weiter beschleunigen“, so<br />
Mitterlehner zur erfolgreichen Diversifikationsstrategie.<br />
Gingen 2010 nur 17,9 Prozent<br />
der Waren in Länder außerhalb Europas,<br />
waren es im Vorjahr schon 19,8 Prozent. Ein<br />
Beispiel für die erfolgreiche Expansion in<br />
Drittstaaten ist das Unternehmen Saubermacher,<br />
das dank der Internationalisierungsoffensive<br />
in den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
Fuß gefaßt hat. Um den Export in Zukunftsmärkte<br />
zu unterstützen, stellt das Wirtschaftsministerium<br />
31 Millionen Euro für das<br />
Förderprogramm „go international“ bereit.<br />
Damit soll auch die Zahl der Exporteure von<br />
derzeit 44.000 um weitere 4000 wachsen.<br />
Mit Forschung und Innovation<br />
die Zukunft gewinnen<br />
Um die Erschließung neuer Märkte mit<br />
neuen Produkten zu forcieren, werden auch<br />
Forschungsinvestitionen stärker denn je unterstützt.<br />
2013 sollen die Forschungsausgaben<br />
auf den neuen Rekordwert von 8,96 Milliarden<br />
Euro steigen. „Forschung macht Unternehmen<br />
krisenfester und führt zu mehr Arbeitsplätzen.<br />
Je mehr Unternehmen forschen,<br />
desto mehr Arbeitsplätze schaffen sie. Das<br />
belegen Studien des Wifo und zeigt beispielsweise<br />
das Wachstum der Firma Bernecker<br />
& Rainer, die seit der Gründung vor<br />
etwa 30 Jahren mit sehr hohen Forschungsausgaben,<br />
die auch in der Krise 2008/2009<br />
nicht reduziert wurden, auf 2400 Mitarbeiter<br />
gewachsen ist“, so Mitterlehner. Immer<br />
wichtiger werde dabei die rasche Umsetzung<br />
von F&E-Ergebnissen in marktfähige Produkte,<br />
wie es bei den von der EU gelobten<br />
Best-Practice-Modellen COMET und Christian<br />
Doppler-Labors passiert. Dort betreiben<br />
Hochschulen und Forschungsinstitute<br />
gemeinsam mit Unternehmen international<br />
renommierte Spitzenforschung.<br />
Industrie stärken, Arbeitsplätze sichern<br />
Als weiteren Schwerpunkt nannte Mitterlehner<br />
die Re-Industrialisierung. „Wir liegen<br />
mit unserem Industrieanteil deutlich über<br />
dem EU-Schnitt von 15,3 Prozent, haben aber<br />
trotzdem noch viel Potential. Die Industrie<br />
stellt 70 Prozent der F&E-Ausgaben im Unternehmenssektor<br />
und ist damit nicht nur<br />
Treiber des technischen Fortschritts, sondern<br />
auch ein wichtiger Beschäftigungsmotor.<br />
Daher müssen wir durch gute Rahmenbedingungen<br />
verhindern, daß Industriebetriebe aus<br />
Europa abwandern“, betont Mitterlehner. Dafür<br />
brauche es zum Beispiel flexible Arbeitszeiten,<br />
eine Energie- und Klimapolitik mit<br />
Augenmaß sowie starke Anreize für Forschung<br />
und Entwicklung.<br />
Bures: <strong>Österreich</strong>ische Top-Position ist<br />
Ergebnis verantwortungsvoller Politik<br />
„<strong>Österreich</strong> ist nicht nur das drittreichste<br />
Land in der EU, es hat auch den zweithöchsten<br />
Industrieanteil unter allen vergleichbaren<br />
EU-Ländern, ein Wirtschaftswachstum, das<br />
deutlich über dem Schnitt der anderen europäischen<br />
Länder liegt und die niedrigste Arbeitslosigkeit<br />
in Europa. Wir haben die weltweite<br />
Wirtschaftskrise bisher weit besser bewältigt<br />
hat als die meisten anderen europäischen<br />
Länder“, unterstrich Innovationsministerin<br />
Doris Bures. Dies sei „kein Zufall, sondern<br />
das Ergebnis von vernünftiger und verantwortungsvoller<br />
Wirtschaftspolitik: Wir haben<br />
bereits im Jahr 2009 ein großes Konjunkturpaket<br />
geschnürt. Und heute wissen wir<br />
dank einer Evaluierung durch das WIFO,<br />
daß der Konjunktureinbruch dadurch stark<br />
gebremst und die Beschäftigung Zehntausender<br />
Menschen gesichert wurde“, so Bures.<br />
Auch die OECD habe <strong>Österreich</strong> für seinen<br />
ausgewogenen Mix aus Sparen und Investieren<br />
ein gutes Zeugnis ausgestellt.<br />
Besonders essentiell ist für Bures die Tatsache,<br />
daß es <strong>Österreich</strong> im Gegensatz zu<br />
vielen anderen Ländern gelungen ist, die Industrie<br />
im Land zu halten. Die Sachgüterproduktion<br />
habe in <strong>Österreich</strong> einen sehr hohen<br />
Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung<br />
und beschäftige direkt 650.000 ArbeitnehmerInnen.<br />
Bures: „Für den Standort<br />
und für die Beschäftigung ist es unerläßlich,<br />
daß wir dieses hohe Niveau halten. Und das<br />
geht nur mit Innovation, Forschung und Entwicklung.<br />
Jeder Euro, den wir einsetzen, um<br />
Produktionsprozesse und Produkte innovativer<br />
zu machen, lohnt sich mehrfach: Weil nur<br />
dank technologischen Vorsprungs können<br />
heimische Unternehmen im globalen Wettbewerb<br />
bestehen und Produktion und Arbeitsplätze<br />
im Land halten.“ Das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
(BMVIT) investiert jährlich eine halbe<br />
Milliarde Euro an Technologieförderung – gezielt<br />
in die vier Schwerpunktbereiche Umwelt<br />
& Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
(IKT), Mobilität und in<br />
Produktionstechnologien.<br />
20 Millionen Euro fließen seit heuer in<br />
die gezielte Förderung sogenannter „Frontrunner“.<br />
Das sind rund 400 innovative Unternehmen,<br />
die zu 93 Prozent der Industrie zuzurechnen<br />
sind. Sie sind in ihren Bereichen<br />
globale Technologie- und Marktführer, beschäftigen<br />
sechs Prozent der unselbständig<br />
Erwerbstätigen in <strong>Österreich</strong>, und sie sind<br />
für neun Prozent der Wertschöpfung und 41<br />
Prozent aller Forschungsausgaben heimischer<br />
Unternehmen verantwortlich.<br />
Innovationsturbo löst Innovationsschub<br />
und Unternehmensgründungen im<br />
heimischen IKT-Bereich aus<br />
Für die kommenden Jahre kündigte Bures<br />
einen „Innovationssturbo“ im Ausmaß von<br />
insgesamt 360 Millionen Euro an. Zum einen<br />
gebe es in den Jahren bis 2016 ein zusätzliches<br />
Plus im Budget für die angewandte Forschung<br />
von 110 Millionen Euro. Zusätzlich<br />
werden 250 Millionen Euro aus den Erlösen<br />
der Mobilfunkfrequenzen in den Ausbau der<br />
Hochleistungs-Breitbandinfrastruktur sowie<br />
in die IKT-Forschung investiert. „Damit wer-<br />
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