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Sport 2009 A
Ostfriesischer Wintersport im Münsterland
Boßeln der Klasse 6b
Bei beißendem Nordostwind machte sich am letzten Januarsamstag die
Klasse 6b mit den Eltern und dem Klassenleiter auf, um dem Wintersport der
Ostfriesen, dem Boßeln, zu frönen.
Boßeln im Münsterland und das mit Kindern, geht das? Und ob! Voraussetzung
Nr. 1 ist das Vorhandensein mehrerer Boßelkugeln. Die Firma Delbrügge
in Seppenrade drechselte uns vier runde Spielgeräte, die bis zum Einsatz
im Wasser lagern mussten, damit
das Holz nicht riss. Voraussetzung Nr.
2 sind Kenntnis der Spielregeln, Organisation
des Wettkampfes, Auswahl
der Wegstrecke, Sorge für das
leibliche Wohl und eine kleine Halle
für den gemütlichen Abschluss.
Alle diese Voraussetzungen wurden
in liebevoller Arbeit von den
Eltern geleistet. Voraussetzung Nr.
3, Spaß am gemeinsamen Tun, ist
keine Frage in unserer Klassengemeinschaft.
Und so machten wir uns
dann in der Bauerschaft Ondrup in vier Gruppen auf
den Weg. Die Holzkugel musste von den Gruppenmitgliedern, die per Los zusammengesetzt
wurden, über die vorgegebene Wegstrecke gerollt werden.
Natürlich gewinnt die Gruppe mit den wenigsten Wurfversuchen. Vor jedem
Wurfversuch musste jeweils das Relief des Weges und nach dem Wurf das Ergebnis
lautstark diskutiert werden. Ein großes Hallo gab es immer dann, wenn
die Kugel in den tiefen Wassergraben oder in die Dornen rutschte. Mit einer
langen Harke musste der Werfer die Kugel wieder herausfischen.
Auf dem Hof der Schülereltern Nottenkämper angekommen, stürmten alle
zunächst in den mollig warm geheizten Lagerraum, um sich aufzuwärmen.
Aufgeregt und mit frostig roter Nase wurden die Wurfergebnisse der Gruppen
verglichen. Die Siegergruppe stand damit aber noch nicht fest.
Eine Jury bewertete weitere Gruppenaufgaben: Wer hat unterwegs den
schönsten Stein gefunden, ein Frühlingslied am besten vorgetragen, ein Kreuzworträtsel
gelöst und einen Text mit Bilderrätseln übersetzt? Die Auswertung
erforderte Zeit, die mit Bratwurstessen und Punschtrinken überbrückt wurde.
Klar, dass man nach der Siegerehrung noch lange zusammen war, um die Ereignisse
des Nachmittags zu besprechen oder Tischtennis zu spielen, sich an
der Torwand zu messen oder einfach nur in der Abenddämmerung auf dem
Hof herumzutollen.
Be r n d Br ü n i ng
A Sport 2009