Download als PDF (ca. 23 MB) - Förderverein des Canisianum
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zusammen, die alles verändern und verbessern<br />
soll. Der High School ergeht es unter<br />
der „Welle“-Ideologie wie einem totalitären<br />
System. Einheitskleidung, Mitgliedsausweise,<br />
ein obligatorischer Gruß – wer der<br />
„Welle“ nicht beitreten will, der bekommt<br />
Gewalt, Drohungen und Repressalien zu<br />
spüren. So wird auch die bisher unabhängige<br />
Schülerzeitung der Zensur der Bewegung<br />
unterworfen. „Wenn Laurie Saunders weiter<br />
gegen uns schreibt, wird sie gar nicht mehr<br />
schreiben. Wir müssen sie zum Schweigen<br />
bringen“, lautet eine eindeutige Botschaft,<br />
die Robert Billings – gespielt von Anna Fuisting<br />
– ausgibt. Die ganze Situation an der<br />
Schule droht in einer Katastrophe zu enden.<br />
„Der Zweck heiligt die Mittel“, erklärt David,<br />
gespielt von Niklas Tüns, seiner Freundin<br />
Laurie, die sich der neuen Autorität nicht<br />
beugen will. Erst <strong>als</strong> David seine Freundin<br />
zu Boden stößt und schlagen will, erkennt<br />
er, was die „Welle“ aus ihm gemacht hat. Am<br />
Ende zeigt Betty Levine den Schülern mit<br />
Adolf Hitler ihren „Führer“ und die Klasse<br />
schämt sich für das, was sie getan hat.<br />
Als Vorlage für den Roman „Die Welle“<br />
gilt ein Experiment, das tatsächlich<br />
stattgefunden hat. Im Jahr 1967 wollte der<br />
Geschichtslehrer Ron Jones seinen Schülern<br />
die Gründe für den Holo<strong>ca</strong>ust mit einem<br />
„Selbstversuch“ demonstrieren. Die Bewegung<br />
„The Third Wave“ („Die Dritte Welle“)<br />
Kunst & Kultur 2009 A<br />
„Die Welle“ schwappt in der Aufführung der Theater-AG über eine US-High School hinweg.<br />
ma Faschismus beschäftigt hat.“<br />
Die Handlung spielt an einer amerikanischen<br />
High School. Während <strong>des</strong><br />
Geschichtsunterrichts kommt die Frage<br />
auf, warum der Holo<strong>ca</strong>ust überhaupt stattfinden<br />
konnte, wenn es doch heißt, dass so<br />
viele Deutsche keine Nazis gewesen seien<br />
und nicht mit den Nazis sympathisiert<br />
hätten. Die Lehrerin Betty Levine lässt diese<br />
Frage nicht mehr los, so dass sie in der<br />
Klasse ein Experiment startet. Sie drillt die<br />
Schüler, impft ihnen Disziplin ein und will<br />
dabei klarmachen, dass nicht der individuelle<br />
Mensch, sondern die Gemeinschaft zähle.<br />
„Disziplin“, „Gemeinschaft“ und „Aktion“<br />
sind fortan die Leitworte der Gruppe. Gerade<br />
in dieser Phase <strong>des</strong> Stücks zeigte die<br />
Schülerin Lisette Amparo, die die High<br />
School-Lehrerin spielte, ihr erstaunliches<br />
schauspielerisches Können, was sich hinsichtlich<br />
Mimik, Gestik und Auftreten gut<br />
beobachten ließ.<br />
Überraschenderweise findet Levine bei<br />
ihren Schülern große Zustimmung, sie fühlen<br />
sich unter Druck sogar wohl. Allerdings<br />
verläuft das Experiment anders <strong>als</strong> geplant.<br />
Der Versuch breitet sich rasant über die gesamte<br />
Schule aus und so kommt es, dass das<br />
Experiment aus dem Ruder läuft. Die Schüler<br />
schließen sich zu der Gruppe „Die Welle“<br />
A Kunst & Kultur 2009