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Altersgenossen deutlich besser, war sich der junge Lothringer aus Thionville<br />

sicher. Zwei Wochen schnupperte der 16-Jährige frische Cani-Luft, stets begleitet<br />

von seinem Gastgeber Frederik Holtel. Der kann sich gut vorstellen,<br />

in diesem Jahr im Gegenzug nach Frankreich zu gehen.<br />

Zustande kam der Besuch durch die umfangreichen Auslandskontakte <strong>des</strong><br />

Gymnasiums. Koordiniert werden diese von Dr. Uwe Carstens. Mit im Boot<br />

ist auch Alfred Bertram, der sich um die Comenius-Projekte der Schule kümmert.<br />

Dieser internationale Austausch hat bereits zwei grenzübergreifende<br />

Projekte realisiert: zum einen „Das Maß aller Dinge“ und zum anderen „Latein<br />

auf Stein“. Zur Zeit bewirbt sich die Schule um ein drittes Projekt zum<br />

Thema Klimawandel.<br />

Der stellvertretende Schulleiter Ulrich Schweers sieht in den intensiven<br />

Kontakten <strong>des</strong> Cani viele Vorteile für die Jugendlichen: „Europa wird auf diese<br />

Weise spürbar und erfahrbar. Außerdem lässt sich so die Neugier für das<br />

Ausland und andere Menschen wecken.“<br />

WN<br />

sehen und das Land kennenlernen.“ Die Sommerferien 2009 verbrachte sie<br />

in Estland auch unter anderem damit, mit einigen Freunden durch das Land<br />

zu trampen und sich alles anzusehen.<br />

Obwohl sie zu Hause in Deutschland nicht nach estnischen Traditionen<br />

lebt, spricht die Schülerin mit ihrer Mutter meistens Estnisch, doch einen Akzent<br />

hört man in der Schule trotzdem nicht. Auch Schreiben kann sie in ihrer<br />

Muttersprache, doch manchmal passiert es ihr unabsichtlich, dass sie deutsche<br />

Wörter benutzt, was dann natürlich bei ihren estnischen Freunden für<br />

Monika Ilves lebt seit zehn Jahren in Deutschland<br />

Ich fühle mich<br />

eher estnisch<br />

Vermischtes 2009 A<br />

Sie ist blond, fröhlich und aufgeschlossen. Sie besucht das <strong>Canisianum</strong> in<br />

der Jahrgangsstufe 13 und wird in diesen Wochen ihr Abitur bestehen. Das hört<br />

sich doch eigentlich alles ganz normal an, oder? Und so würde wahrscheinlich<br />

auch niemand, der Monika nicht kennt, auf die Idee kommen, dass die Schülerin<br />

erst seit ihrem achten Lebensjahr in Deutschland lebt und eigentlich gebürtig<br />

aus Tartu, einer Stadt in Estland, stammt und nur hierher gezogen ist,<br />

weil ihre Mutter einen Deutschen geheiratet hat.<br />

,,Die Anfangszeit in Deutschland war für mich sehr schwer. Ich kam in<br />

die Grundschule, hatte noch keine Freunde und konnte kein Wort Deutsch“,<br />

berichtete Monika über ihre Erlebnisse. ,,Ich wollte lange Zeit wieder zurück<br />

nach Estland.“ Denn das war nicht nur ihre Heimat, sondern dort leben auch<br />

der Vater und der Rest der Familie. Nur in den Ferien hatte sie die Möglichkeit,<br />

diese zu besuchen.<br />

Und heute? ,,Heute sehe ich meine Familie und Freunde dort ungefähr<br />

zweimal im Jahr, doch Urlaub ist das für mich nicht, eher Arbeit“, schmunzelt<br />

Monika. ,,Ich habe so viel, was ich in dieser kurzen Zeit machen möchte, wie<br />

natürlich meinen Vater und die Familie besuchen, aber auch Freunde wieder-<br />

Die gebürtige Estin Monika Ilves lebt seit zehn Jahren in Deutschland und besucht<br />

das <strong>Canisianum</strong>.<br />

Verwirrung sorgt. Die Tatsache, bilingual aufgewachsen zu sein, nutzte Monika<br />

spaßeshalber einmal aus, <strong>als</strong> sie in Estland einen Fast-Food-Laden besuchte<br />

und ihre Bestellung der Kassiererin auf Deutsch mitteilte. Diese war total<br />

überfordert und rief einen anderen Angestellten, der es mit der 18-Jährigen<br />

auf Englisch versuchte. Nachdem sie dann bestellt hatte, fragte sie ganz höflich<br />

auf Estnisch: ,,Wie teuer ist das?“<br />

Obwohl Monika Ilves sich gerne in Estland aufhält und sich auch eher estnisch<br />

<strong>als</strong> deutsch fühlt, könnte sie sich niem<strong>als</strong> vorstellen, nach ihrem Abitur<br />

oder später einmal wieder dorthin auszuwandern. ,,Ich lebe schon seit fast zehn<br />

Jahren in Deutschland. Hier sind meine Freunde und hier bin ich zu Hause“,<br />

sagt die Schülerin. Doch eines steht fest: Vielleicht möchte sie später einmal<br />

ein Ferienhaus in ihrem Herkunftsland haben, aber leben will sie nur hier.<br />

Kat h a r i n a Be c k f e l d, Jg s t.13<br />

A Vermischtes 2009

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