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1<strong>23</strong><br />

Anfang 1988 verhaftete man Bärbel Bohley.<br />

Wolfgang Templin wurde zur selben<br />

Zeit durch die Drohung, der Staat „kümmere<br />

sich“ sonst um seine Kinder, veranlasst,<br />

die DDR zu verlassen. Zwei Tage nach dem<br />

Fall der Mauer war er allerdings wieder im<br />

Osten Berlins, gründete bald mit anderen<br />

das „Bündnis 90“ und saß mit am Runden<br />

Tisch.<br />

Die Cani-Schüler stellten eine Reihe<br />

politischer und persönlicher Fragen und<br />

fanden so zu einem lebendigen Gespräch<br />

mit Wolfgang Templin.<br />

Karl-Heinz Ko<strong>ca</strong>r<br />

Projekttag der Oberstufe am 9. November<br />

„Das sollte<br />

ein Feiertag sein“<br />

Schulprogramm 2009 A<br />

„Good bye Lenin“ oder „Das Leben der<br />

anderen“, DDR-Rockmusik oder der Modellnachbau<br />

der Grenzschutzanlagen - auf<br />

ganz unterschiedlichen Wegen näherten<br />

sich am 09. November 2009 die Oberstufenschüler<br />

<strong>des</strong> <strong>Canisianum</strong> dem Thema<br />

„20 Jahre friedliche Revolution und Mauerfall“.<br />

Doch allen gemeinsam war das Ziel<br />

dieses Projekttages: Sie wollten an einen<br />

historischen Tag der deutschen Geschichte<br />

erinnern und Verständnis wecken für eine<br />

nicht selten immer noch fremde Welt. So beschäftigten<br />

sich die Jugendlichen auch mit<br />

der Frage „Was war die DDR?“ Insgesamt 15<br />

Arbeitsgruppen hatten sich unter Federführung<br />

der Cani-Lehrer Barbara Imholz und<br />

Michael Tillmann gebildet, die sich dann<br />

unter den verschiedensten Aspekten auf<br />

die Realität im ehem<strong>als</strong> „anderen Deutschland“<br />

einließen.<br />

Einen Projekttag widmete das Cani dem Mauerfall vor 20 Jahren. In Gruppen, teils von<br />

den Jugendlichen selbst vorbereitet, setzten sie sich mit dem Thema auseinander(hier mit<br />

Kathrin Hantel).<br />

Für die Schüler war der Tag nach eigenem<br />

Bekunden auch eine Reise hin zu<br />

einem zumeist unbekannten Territorium.<br />

„Meine Großmutter erzählt noch immer<br />

von der Teilung Deutschlands. Sie stammt<br />

aus Schlesien“, sagte etwa Leo Kiene. Jonas<br />

Schmidt war „schon einmal in Berlin“ und<br />

hat dort Mauerreste betrachtet. Für ihn ist<br />

die Bedeutung <strong>des</strong> 09. November nicht mit<br />

dem Mauerfall von 1989 allein besetzt. Er<br />

denkt auch an die Reichspogromnacht vom<br />

09. November 1938 und die Ausrufung der<br />

Republik am 09. November 1918. Er findet:<br />

„Dieser Tag müsste ein Feiertag sein.“<br />

Die Initiatoren <strong>des</strong> Projekttages wollten<br />

mit ihrem Angebot auch ein Gespür<br />

dafür wecken, dass es sich beim 09. November<br />

1989 um ein „singuläres Ereignis in der<br />

Geschichte Deutschlands“ handelt, so Michael<br />

Tillmann. „Für die Jugendlichen ist<br />

die DDR ein unbeschriebenes Blatt. Wenn<br />

Deutschland zusammenwachsen soll, muss<br />

man Verständnis entwickeln“, erklärte Geschichtslehrerin<br />

Barbara Imholz. So könne<br />

die Beschäftigung mit dem Mauerfall auch<br />

einen ganz anderen Zugang zur eigenen Geschichte<br />

ermöglichen.<br />

Dies zu erreichen, war das Ziel etwa<br />

der Arbeitsgruppen mit Themen wie „Die<br />

friedliche Revolution unter Beobachtung<br />

der Stasi“, „Die Spiegelung der DDR-Wirklichkeit<br />

in der Literatur“ oder „Plötzlich ist<br />

alles nicht mehr wahr - die Revolution und<br />

die Schule in der DDR“. Ferner spielte natürlich<br />

auch die Geschichte rund um den<br />

„Schabowski-Zettel“, den Schlüssel zur Öffnung<br />

der Mauer, eine Rolle.<br />

Musikalisch setzte sich Musiklehrerin<br />

Kathrin Hantel mit der friedlichen Revolution<br />

auseinander. Für die Schüler war es oft<br />

die erste Begegnung mit DDR-Rockbands<br />

wie den Puhdys oder Karat.<br />

WN<br />

A Schulprogramm 2009

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