Download als PDF (ca. 23 MB) - Förderverein des Canisianum

66
das „Aktuelle Sportstudio“ müssen Scarlett,
schön selbstsüchtig gespielt von Nadja
Heitkamp, und Annabel, sympathisch dargestellt
von Theresa Lötz, ihre Treffsicherheit
beim Torwandschießen zeigen. Auch ihr
Wissen sollen die beiden Prinzessinnen-
Anwärterinnen testen, ist doch die nächste
Station ein Auftritt beim „Prinzessinnen-
Special“ von „Wer wird Waldmeister?“.
Theater-AG führte „Die Welle“ auf
Experiment läuft fatal
aus dem Ruder
„Die Welle“ - schon seit Jahren gehört
dieser Roman zu den Schullektüre-Klassikern.
2008 wurde er sogar verfilmt. Über
zwei Millionen Deutsche lockte „Die Welle“
bis heute in die Kinos. Im März letzten Jahres
brachte die Theater-AG des Canisianum die
Geschichte dann in Form eines politischen
Kammerspiels auf die Bühne.
Am Anfang des Schuljahres hatte die
Deutschlehrerin Susanne Laudick „wieder
die Lust gepackt, ein Theaterstück aufzuführen“.
Es sollte aber ein Stück mit einer
„politischen Aussage“ sein, so dass sie
schnell auf die Theaterfassung der „Welle“
von Reinhold Tritt kam. Das Jugendbuch
von Morton Rhue habe sie schon mehrfach
im Unterricht behandelt. „Dennoch
hat das Thema nichts an Aktualität verloren“,
begründete die Theater-Enthusiastin
ihre Entscheidung. Anders als bei ihren
vergangenen Aufführungen arbeitete Susanne
Laudick dieses Mal mit Schülern der
Mittelstufe zusammen. Sie lobte auch sogleich
die 18 Schülerinnen und Schüler: „Es
ist eine wirklich motivierte Truppe, die sich
seit dem vergangenen Herbst mit dem The-
67
Kunst & Kultur 2009 A
Der Literaturkurs des Abiturjahrgangs brachte ein selbstgeschriebenes Stück auf die Bühne.
Das Herz von Prinz Poldi kann Annabel
dann schließlich bei der finalen Station, der
„Herzblatt“-Show, erobern.
Selbstverständlich haben auch die Umbauhelfer
ihren Auftritt, indem ihre weißen
Handschuhe vom Schwarzlicht beleuchtet
über die Bühne sausen und sich einen Kampf
mit dem Zauberer Merlin liefern - eine Parodie
auf Goethes „Zauberlehrling“.
Zum ersten Mal seit Jahren führte
der Literaturkurs kein traditionelles
Shakespeare-Stück auf, sondern ein selbstgeschriebenes
Theaterstück. Zuerst seien
es nur ein paar Sketche gewesen, „doch
dann wurde die Handlung immer umfangreicher“,
berichtete die Hauptdarstellerin
Theresa Lötz. Da das Abitur im letzten Jahr
früh stattfand, sollte es keine große Shakespeare-Komödie
sein. So kam es, dass die
Märchenparodie unter der Leitung von Michael
Leibold aufgeführt wurde. Zum Ende
des Stücks bekamen die 30 Abi-Anwärter für
ihre zahlreichen Ideen viel Applaus.
WN
A Kunst & Kultur 2009