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Ehemalige 2009 A<br />

Nach nur etwa einer halben Stunde Fahrt hatten wir dann leider eine Autopanne,<br />

mussten das Auto an einer Tankstelle stehen lassen und mit dem Bus weiterfahren.<br />

Dazu muss ich kurz einmal anmerken, dass es echt erstaunlich ist,<br />

wie unglaublich hilfsbereit die Menschen hier sind.<br />

Unser erstes Ziel war Mossel Bay, wo wir aus relativ geringer Entfernung<br />

Seerobben gesichtet haben. Danach ging es weiter nach Port Elizabeth. Wir<br />

haben uns die Stadt angesehen und am Strand gechillt. Die Städte in Südafrika<br />

sind von den Gebäuden her nicht so beeindruckend wie die in Europa, da<br />

die südafrikanische Besiedlungsgeschichte noch nicht so alt ist. Abends trafen<br />

wir uns dann in einer Karaoke-Bar, in der wir sehr aufgeblüht sind.<br />

Früh am Morgen ging es weiter nach Umthata, einer sehr armen Stadt.<br />

Von da aus haben wir einen Shuttlebus nach Coffee Bay genommen. Das Hostel<br />

dort war echt toll, so richtig südafrikanisch mit Strohhütten und Bemalungen<br />

an den Wänden. Abends haben dort immer Trommler gespielt und<br />

an einem Abend führte eine einheimische Tanzgruppe unglaubliche Choreographien<br />

auf, wobei die Tänzerinnen in ihren Baströcken ihre Hüften haben<br />

kreisen lassen.<br />

In Coffee Bay bot sich auch die Gelegenheit, an einer dreistündigen Wanderung<br />

zum „Hole in the Wall“ teilzunehmen. Darunter muss man sich eine<br />

Felswand mit einem Loch vorstellen und das Ganze befindet sich im Meer.<br />

Dort sind wir auch hingeschwommen und von den Klippen in die starken<br />

Wellen gesprungen, die durch das Loch schossen. Das war ein unvergessliches<br />

Erlebnis.<br />

Unser nächster Stopp war Bulungula, unser Hauptziel und der schönste<br />

Fleck Erde, den ich je gesehen habe. Das Hostel war beeindruckend. Dort<br />

konnte man ebenfalls in Strohhütten schlafen und um beim Duschen heißes<br />

Wasser zu bekommen, musste man erst einmal mit Paraffin ein kleines Chemie-Experiment<br />

durchführen. Bulungula ist ein kleines Dorf ohne Strom und<br />

völlig abgeschottet von der Außenwelt. Die Menschen leben dort in ihrer eigenen<br />

Kultur. Dort durften wir einen Tag das Leben einer Frau nachahmen.<br />

Das war ein interessantes Erlebnis. Wir haben Wassereimer auf den Köpfen<br />

getragen, uns gegen „böse Geister“ schminken lassen, Maismehl hergestellt,<br />

indem wir den Mais mit Steinen zerhauen haben, über einem Feuer das typische<br />

Xhosa-Essen gekocht und wir durften ebenfalls beim Bau einer Strohhütte<br />

helfen. Das Volk, das hier lebt, heißt Xhosa. Ein typischer Vertreter dieses<br />

Volkes ist von schwarzer Hautfarbe, hat schwarzes, ganz feinlockiges Haar<br />

und spricht die Sprache “Xhosa”. Das ist eine Sprache mit verschiedenen Klicklauten,<br />

die sehr interessant anzuhören ist.<br />

In Bulungula gibt es auch wahnsinnig lange Sandstrände, an denen sich<br />

kein Mensch befand. In dieser unberührten Natur habe ich von Helen, meiner<br />

besten Freundin hier, die aus England kommt, meine erste Surfstunde bekommen<br />

und es sogar hinbekommen, eine Welle zu stehen. Auch haben wir<br />

in Bulungula eine tolle Kanutour mitgemacht,<br />

die auf einem Fluss durch eine<br />

wunderschöne Berglandschaft führte.<br />

Da wir sehr viel Glück mit dem Wetter<br />

hatten, haben wir auch schön Farbe<br />

bekommen. Man will sich ja schon<br />

irgendwie anpassen.<br />

Unser letztes Ziel war Plettenberg<br />

Bay, ein toller Ort direkt<br />

am Meer. Von dort aus ging es<br />

zum Tsitsikamma Nationalpark<br />

und zur Bloukrans Bridge,<br />

der höchsten Bungeejumping-Brücke<br />

der Welt. Ich<br />

bin ganze 216 Meter mit<br />

120 km/h in die Tiefe gesprungen<br />

und es war einfach<br />

ein amazing-tolles<br />

Gefühl! Im Flug habe ich<br />

mich sehr unsicher gefühlt, da ich nicht<br />

wusste, wann ich zurückfedern würde. Durch die<br />

extreme Adrenalinzufuhr war ich den ganzen Tag danach<br />

noch sehr aktiv und aufgedreht. Im Nationalpark haben wir außerdem<br />

zum ersten Mal Nashörner, Springböcke, Strauße und Zebras in freier<br />

Natur erlebt.<br />

Dann ging es auch schon wieder zurück nach Hermanus. Unser Auto stand<br />

zum Glück noch an der Tankstelle und hat uns dann das letzte Stück nach<br />

Hause gebracht. Für den Weg, für den man normalerweise 45 Minuten einplant,<br />

haben wir mit den Pausen, die für das Abkühlen <strong>des</strong> Motors nötig waren,<br />

ganze fünf Stunden gebraucht. Zuletzt sind wir dann jedoch heile, wenn<br />

auch müde und kaputt, aber dafür mit vielen neuen Erlebnissen und Eindrücken<br />

angekommen.<br />

Nun arbeiten wir schon wieder eine Zeitlang und freuen uns auf die nächsten<br />

Ferien, für die wir bereits jede Menge geplant haben. Weihnachtsstimmung<br />

kommt hier leider nicht auf, da es im Dezember sehr heiß ist. Bekanntlich<br />

liegt Südafrika auf der Südhalbkugel und es herrscht hier jetzt Sommer.<br />

Trotzdem bin ich sehr gespannt, wie Weihnachten und Silvester in einem anderen<br />

Land gefeiert werden. Das waren meine ersten Erlebnisse aus Südafrika<br />

und ich hoffe, dass noch viele Erfahrungen hier auf mich warten.<br />

Einen lieben Gruß an die Heimat sendet euch im Dezember 2009<br />

eure Laura Polarcz yk<br />

A Ehemalige 2009

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