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176<br />

Abitur-Jahrgang 1959 feiert Jubiläum<br />

Ein außergewöhnlicher<br />

Jahrgang<br />

Der Abiturjahrgang 1959 <strong>des</strong> Gymnasiums <strong>Canisianum</strong> ist ein ganz besonderer.<br />

Das zeigte sich einmal mehr Anfang November, <strong>als</strong> das 50. Jahrestreffen<br />

zugleich <strong>als</strong> Jubiläum gefeiert wurde. Von den 24 noch lebenden Ehemaligen<br />

<strong>des</strong> 59er Jahrgangs (elf sind bereits verstorben) kamen 19 zur jährlichen<br />

Wiedersehensfeier nach Lüdinghausen. Einem ökumenischen Gottesdienst<br />

mit Pfarrer Heinrich Westhoff in der St.-Felizitas-Kirche folgte eine Schulbesichtigung<br />

unter der Leitung <strong>des</strong> langjährigen Direktors Heinz Hürfeld.<br />

Dreh- und Angelpunkt <strong>des</strong> Klassentreffens war wie schon seit Jahren der<br />

„Burghof“ Richter. Dort saßen die Ehemaligen am Samstagabend in gemütlicher<br />

Runde zusammen und verabschiedeten sich am Sonntagmorgen nach<br />

einem Frühstück bis zum Wiedersehen im nächsten Jahr.<br />

Beim Klassentreffen stets dabei ist auch die seit Schülertagen bestehende<br />

Fahne. Stolz ist die Klasse auch auf ihr Filmmaterial, von dem einige Sequenzen<br />

sogar in den vom ehemaligen Cani-Schüler Heinrich Breloer gedrehten<br />

Film „Eine geschlossene Gesellschaft“ eingearbeitet wurden.<br />

WN<br />

177<br />

Heinrich Breloer auf Spurensuche in Lüdinghausen<br />

Ich komme gerne wieder<br />

Ehemalige 2009 A<br />

Jubiläumsfoto <strong>des</strong> Abiturjahrgangs 1959 mit dem langjährigen Schulleiter Heinz<br />

Hürfeld (M.) und rechts von ihm <strong>als</strong> Schwarz-Weiß-Bild <strong>des</strong>sen Onkel und Schulgründer<br />

Bernhard Hürfeld.<br />

Der anschließende Sektempfang fand unter freiem Himmel statt. Anlass<br />

war die Übergabe einer Bank, die die Klasse in Erinnerung an ihren im März<br />

verstorbenen und in Berlin lebenden Mitschüler Dr. Burkhart Blumenthal gestiftet<br />

hatte. „Schnauz“, wie er wegen seines Schnurrbarts seit den Schülertagen<br />

gerufen wurde, war der Mentor <strong>des</strong> Jahrgangs und Motor für den ungewöhnlich<br />

engen Zusammenhalt der Klasse über nun mehr fünf Jahrzehnte.<br />

Die am Rande der Grünanlage am Haus Westerholt (Freiheit Wolfsberg) aufgestellte<br />

Bank wurde mit einem Schild samt Widmung versehen.<br />

„Lüdinghausen ist eine schöne Kleinstadt mit guten Gaststätten - aber die<br />

gab es immer schon.“ Wer Heinrich Breloer und sein Filmschaffen kennt, vermutet<br />

mehr hinter einem solch oberflächlichen Etikett. Der unter anderem<br />

mit einem Grimme-Preis hochdekorierte Regisseur kann auch anders: „Marl-<br />

Lohmühle mit meinem Elternhaus war mein Paradies, die Fahrt zum Internat<br />

war dagegen immer ein Rutsch in die Hölle“. Der Weg führte ihn im Sommer<br />

letzten Jahres an den Schulort zurück, mit dem er aber inzwischen seinen<br />

Frieden geschlossen hat.<br />

Den früheren Internatsschüler <strong>des</strong> <strong>Canisianum</strong> (Abiturjahrgang 1961) hat<br />

diese prägende Zeit nie ganz losgelassen. Ein Stück persönlicher Vergangenheitsbewältigung,<br />

vor allem aber eine vielbeachtete Dokumentation, war der<br />

Film „Eine geschlossene Gesellschaft“, den er vor 22 Jahren in Lüdinghausen<br />

drehte. Darin begegnet er im frühen Nachkriegsdeutschland den Zwängen<br />

und Exzessen in einem katholischen Internat. „Durch meine Arbeit <strong>als</strong> Filmregisseur<br />

hatte ich das Glück, mich damit kritisch auseinandersetzen zu können“,<br />

betonte Breloer im Rückblick dankbar. Mit der Aussage „Selbst schlimme<br />

Erfahrungen führen weiter“ gewinnt er seiner Internatszeit in Lüdinghausen<br />

durchaus gewisse positive Aspekte ab, auch wenn die „Narben seiner dam<strong>als</strong><br />

erlittenen Wunden“ bei der Rückkehr noch spürbar sind.<br />

Im Gegensatz zu 1987, <strong>als</strong> ihn die eigenen Filmaufnahmen nach Lüdinghausen<br />

führten, war es 2009 der deutsch-französische Kultur-Fernsehsender<br />

„Arte“, der mit dem Filmschaffenden auf Spurensuche ging. „Ma Vie“ („Mein<br />

Leben“) ist der Titel einer Sendereihe mit filmischen Porträts, in der der Beitrag<br />

über Heinrich Breloer im Laufe diesen Jahres zu sehen sein wird.<br />

A Ehemalige 2009

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