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120<br />

Wolfgang Templin zur Vorgeschichte <strong>des</strong> Mauerfalls<br />

Streiten für Freiheit<br />

und Demokratie<br />

121<br />

Schulprogramm 2009 A<br />

Während die Grundhaltung <strong>des</strong> Widerstands<br />

in der polnischen Bevölkerung<br />

viel stärker verankert gewesen sei, so der<br />

prominente Gast aus Berlin, hätten sich die<br />

DDR-Bürger in den 40 Jahren <strong>des</strong> Bestehens<br />

<strong>des</strong> „zweiten deutschen Staates“ zumeist<br />

wie Untertanen verhalten. Das habe es den<br />

aktiven Oppositionellen nicht gerade leichter<br />

gemacht.<br />

Te mpl i n n a n nt e e nt s c heide nde<br />

Jahreszahlen: Im Juni 1953 gab es den<br />

Massenprotest gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen<br />

und bis zum Mauerbau 1961<br />

kehrten Millionen dem SED-Staat den Rücken.<br />

Nachdem die Neue Ostpolitik der<br />

Regierung Brandt/ Scheel ab 1969 den Eisernen<br />

Vorhang etwas durchlässiger hatte<br />

werden lassen, verpflichtete sich zwar auch<br />

die DDR 1975 auf der europäischen Konferenz<br />

für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />

im finnischen Helsinki zur Einhaltung der<br />

Menschenrechte, aber Informationsmaterial<br />

aus Polen wurde zum Beispiel immer noch<br />

regelmäßig an der DDR-Grenze abgefangen.<br />

Die Menschenrechtsaktivisten der DDR orientierten<br />

sich nämlich gern am Vorgehen<br />

und den Erfolgen der hartnäckigen Polen,<br />

die es mit ihrer „Solidarnosc“-Bewegung<br />

schon 1988 geschafft hatten, die kommunistische<br />

Machtelite zu Verhandlungen an den<br />

Runden Tisch zu zwingen. Der polnische<br />

Papst in Rom stärkte seinen Landsleuten<br />

dabei den Rücken.<br />

Am 9. Oktober 1989 schließlich standen<br />

auch die „Montagsdemonstrationen“<br />

in Leipzig vor ihrem entscheidenden Erfolg:<br />

Die Lenker der hochmilitarisierten<br />

DDR kapitulierten vor der Übermacht der<br />

Wolfgang Templin, 1985 mit Bärbel Bohley und Marianne Birthler in Ost-Berlin einer der<br />

Gründer der DDR-Intitiative „Frieden und Menschenrechte“, erläuterte Schülern aus den<br />

Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 das „System DDR“ und sprach davon, unter welchen Bedingungen<br />

die Menschen dort lebten. Er erwähnte auch, dass bekennende Christen es schwer<br />

hatten, ihr Abitur zu machen und zu studieren, weil sie <strong>als</strong> „Klassenfeinde“ betrachtet wurden.<br />

Ausführlich stellte er die gesellschaftliche Entwicklung dar, die zur „friedlichen Revolution“<br />

von 1989 und zum Fall der Berliner Mauer führte.<br />

Demonstranten und schlugen nicht zurück.<br />

Als ein bleiben<strong>des</strong> Verdienst der Kirchen<br />

sieht es Templin an, dass sie dam<strong>als</strong> ihre<br />

Tore öffneten für die unterschiedlichsten<br />

Menschen, die eines gemeinsam hatten: Sie<br />

bekannten sich zu ihrer großen gemeinsamen<br />

Hoffnung, bald in Freiheit leben und<br />

reisen zu können.<br />

A Schulprogramm 2009

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