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Vereinbarungskultur an Schulen - Bundesministerium für Unterricht ...

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Begriffliche Klärungen<br />

19<br />

Das Leitbild einer Schule ist ein guter Ausg<strong>an</strong>gspunkt für die Entwicklung von<br />

Vereinbarungen: Es zeigt, welche Werte und Haltungen am St<strong>an</strong>dort wichtig sind,<br />

was als gemeinsame Aufgabe verst<strong>an</strong>den wird und welche Entwicklungsziele<br />

<strong>an</strong>gestrebt werden. Aus dem Leitbild heraus können Vereinbarungen getroffen werden,<br />

die widerspiegeln, dass die Partizipation aller Schulpartner erwünscht ist und ernst<br />

genommen wird.<br />

Mit dem Begriff „Vereinbarung“ sind viele unterschiedliche Erwartungen verbunden.<br />

Eines möchten jedoch alle Beteiligten: Das, was vereinbart wurde, soll eingehalten<br />

werden. Oft wird jedoch Verschiedenes gemeint bzw. verst<strong>an</strong>den, wenn von Vereinbarungen<br />

gesprochen wird. In der Folge k<strong>an</strong>n es (wie in dem Zitat der Volksschullehrerin<br />

mit dem kaputten Kopierer oder jenem des Schülers mit dem USB-Stick auf S. 11) häufig<br />

zur Nichteinhaltung des Vereinbarten und/oder zu Missverständnissen kommen. Daher<br />

ist es zunächst notwendig, den Begriff „Vereinbarung“ genau zu definieren und von<br />

<strong>an</strong>deren Begriffen abzugrenzen.<br />

Eine Vereinbarung ist eine bindende Abmachung mit sich selbst bzw. einer oder<br />

mehreren Personen. Ersteres dient dazu, ein persönliches Ziel zu erreichen;<br />

zweiteres benötigt ein gemeinsames Ziel der beteiligten Personen. Die zentrale<br />

Frage ist hier: Was brauche ich, was brauchst du?<br />

Kennzeichen einer Vereinbarung ist, dass sich alle beteiligten Personen damit<br />

einverst<strong>an</strong>den erklären, das Vereinbarte einzuhalten. Eine Vereinbarung k<strong>an</strong>n<br />

schriftlich festgehalten und von allen Beteiligten unterschrieben werden. Sie k<strong>an</strong>n<br />

jedoch auch mündlich fixiert werden; in diesem Fall wird auf das Wort und das<br />

Ehrgefühl des/der <strong>an</strong>deren vertraut.<br />

Eine Vereinbarung am Schulst<strong>an</strong>dort, die mit einem oder mehreren Mitgliedern der<br />

Schulpartnerschaft und/oder externen Personen getroffen wird, dient dazu, das<br />

Mitein<strong>an</strong>der zu regeln und zu gestalten. Es wird also vereinbart, welchen Beitrag jede<br />

beteiligte Person im Schulalltag leistet, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Folgende<br />

Sätze ver<strong>an</strong>schaulichen dies:<br />

„Ich trage zur Erreichung des Zieles … bei. Was k<strong>an</strong>nst du dazu beitragen?“<br />

(Krumm, V. 2003, S. 11)<br />

Vereinbarungen eignen sich nicht als Intervention bzw. Maßnahme zur Deeskalation von<br />

Konflikten; in solch einem Fall bewährt sich Konfliktm<strong>an</strong>agement. Viele Methoden,<br />

Anregungen und Literaturhinweise dazu enthält die ÖZEPS-H<strong>an</strong>dreichung „Gewaltprävention<br />

<strong>an</strong> <strong>Schulen</strong>“. (Kessler, D./Strohmeier, D. 2009, S. 115-119)<br />

Die Verhaltensvereinbarung ist eine spezielle Form der Vereinbarung.<br />

Eine Kultur des Vereinbarens gibt es auch zu Hause, d. h. zwischen Eltern bzw.<br />

Erziehungsberechtigten und Kindern. Die Erfahrung, wie im Elternhaus vereinbart und

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