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Vereinbarungskultur an Schulen - Bundesministerium für Unterricht ...

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Werte und Haltungen<br />

25<br />

Tr<strong>an</strong>sparenz<br />

Einerseits treffen Lehrpersonen jeden Tag aus ihrer pädagogischen Ver<strong>an</strong>twortung<br />

und der Fürsorge für die Schüler/innen heraus spont<strong>an</strong>e Entscheidungen („aus dem<br />

Bauch heraus“); <strong>an</strong>dererseits gibt es Entscheidungen, die Raum, Zeit, die Einbeziehung<br />

zusätzlicher Personen und/oder das Ergreifen weiterer Maßnahmen benötigen. Eine<br />

klar nachvollziehbare, also tr<strong>an</strong>sparente Entscheidung für ein Ziel (sowie die dafür<br />

gepl<strong>an</strong>ten Maßnahmen), fördert <strong>Vereinbarungskultur</strong>. Durch das gemeinsame Interesse<br />

am Kind und den tr<strong>an</strong>sparenten Informationsaustausch<br />

„verbinden Lehrer/innen und Eltern die verschiedenen Lebensbereiche des<br />

Kindes‚ zu einem kontinuierlichen und Halt gebenden Beziehungsnetzwerk.“<br />

(vgl. Omer, H. 2010, S. 191)<br />

Tr<strong>an</strong>sparenz bedeutet in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g, dass für die beteiligten Personen<br />

verständlich und erkennbar ist, warum beispielsweise eine Vereinbarung, eine<br />

Regel oder eine Beteiligungsform gewählt wurde und was damit erreicht werden<br />

k<strong>an</strong>n. Die ausführliche und frühzeitige Information der Schulpartner ist Voraussetzung<br />

dafür, dass diese die Beteiligungs- und Vereinbarungsmöglichkeiten<br />

erkennen und nutzen können.<br />

Zulassen von Selbstbestimmung<br />

Alle Mitglieder der Schulpartnerschaft haben im Rahmen der Schulgesetze die Wahl,<br />

ob und in welchem Ausmaß sie mitsprechen/-gestalten/-wirken und Vereinbarungen<br />

treffen möchten. Vereinbarungspartner/innen können auf diese Art mehr Eigenver<strong>an</strong>twortung<br />

übernehmen, was sie selbst stärkt. Wie wichtig Selbstbestimmung für<br />

die Entwicklung junger Menschen ist, unterstreicht die Kognitionswissenschafterin<br />

Katharina Turecek: „Eine Theorie dafür, dass es in m<strong>an</strong>chen Kulturen solche<br />

Probleme mit Jugendlichen nicht gibt, wie wir sie mit der Pubertät verbinden, ist,<br />

dass in diesen Kulturen Kinder schon sehr früh gezwungen sind, sehr viel Ver<strong>an</strong>twortung<br />

zu übernehmen.“ (in einem persönlichen Gespräch am 01.12.2011)<br />

In Österreich müssen Erwachsene bedenken, dass Jugendliche viele Freiräume für<br />

ihre Lebensgestaltung vorfinden und daher Sicherheit im sozialen Umfeld brauchen.<br />

<strong>Vereinbarungskultur</strong> zeichnet aus, dass junge Menschen eine <strong>an</strong>erkennende und begleitende<br />

Unterstützung in der Wahrnehmung und Nutzung ihrer Beteiligungsmöglichkeiten,<br />

aber auch im Aufzeigen ihrer Grenzen erhalten.<br />

Zulassen von Unterschieden<br />

In einer Schule bzw. einer Klasse spiegelt sich die zunehmende Heterogenität<br />

unserer Gesellschaft wider. Schüler/innen bringen verschiedene Lernerfahrungen<br />

und -voraussetzungen mit. Sie unterscheiden sich in vielen relev<strong>an</strong>ten Aspekten wie<br />

Herkunft, Geschlecht (obwohl natürlich alle <strong>an</strong>gestrebten Ziele von Mädchen und<br />

Burschen erreicht werden können), Vorkenntnissen und Vorwissen, chronologischem<br />

Alter sowie Entwicklungsalter; weiters gibt es Diversitäten in Lernfähigkeit, -stil,

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