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Vereinbarungskultur an Schulen - Bundesministerium für Unterricht ...

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Werte und Haltungen<br />

23<br />

4. Was fördert <strong>Vereinbarungskultur</strong>?<br />

Werte und Haltungen<br />

<strong>Vereinbarungskultur</strong> basiert auf Haltungen und Werten, die zu einem einladenden<br />

Schulklima führen, sodass alle Schulpartner Erfahrungen im konkreten Tun sammeln,<br />

Vereinbarungen treffen und dies begleitend reflektieren können. Welche Haltungen<br />

und Werte eine solche Atmosphäre fördern, be<strong>an</strong>twortet dieses Kapitel.<br />

Vier pädagogische Grundsätze tragen positiv zur Gestaltung des Schulklimas bei:<br />

∑∞ „wertschätzende, unterstützende Beziehungen zwischen Schüler/inne/n,<br />

Lehrkräften und Eltern bzw. Erziehungsberechtigten<br />

∑∞ gemeinsame Ziele und Ideale<br />

∑∞ regelmäßige Möglichkeiten zur gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit mit<br />

<strong>an</strong>deren<br />

∑∞ entwicklungsgemäße Möglichkeiten zum eigenständigen H<strong>an</strong>deln und<br />

Einflussnehmen“<br />

(Hissnauer, W. 2010, S. 6)<br />

Dazu bedarf es vor allem: Gleichwürdigkeit, Partizipation/Beteiligungsmöglichkeiten für<br />

alle Schulpartner, Tr<strong>an</strong>sparenz, Selbstbestimmung, Zulassen von Unterschiedlichkeiten,<br />

Erfahrung von Wirksamkeit, Ressourcenorientierung. Die Bedeutung dieser Haltungen<br />

und Werte für <strong>Vereinbarungskultur</strong> wird im Folgenden beschrieben.<br />

Gleichwürdigkeit<br />

(„Gleichwürdigkeit bedeutet nach meinem Verständnis sowohl ‚von gleichem Wert‘ (als Mensch) als auch<br />

‚mit demselben Respekt gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners‘.“<br />

(Juul, J. 2009, S. 24)<br />

In einer gleichwürdigen Beziehung erfahren beide Gesprächspartner/innen Achtsamkeit,<br />

Wertschätzung und Respekt. Sie gibt Raum für die Wünsche, Einstellungen und<br />

Bedürfnisse der Partner/innen und ermöglicht beiden, gesehen und gehört zu werden.<br />

Das Einlassen auf Veränderungen und auf Neues fällt leichter, wenn jede/r spürt, dass<br />

er/sie so akzeptiert wird, wie er/sie ist, kein Druck ausgeübt wird und keine/r gegen<br />

seine/ihre Überzeugungen h<strong>an</strong>deln muss. Bei einer ungleichen Machtverteilung, wie<br />

es in der hierarchischen Struktur von Schule der Fall ist, bietet Gleichwürdigkeit einen<br />

konstruktiven Ansatz, um zu gemeinsamen Vereinbarungen zu kommen.<br />

Gleichwürdigkeit ist vor allem <strong>an</strong> der Sprache zu erkennen. Die Gesprächspartner/innen<br />

äußern in einem Dialog ihre Gefühle, Ged<strong>an</strong>ken, Träume sowie<br />

Vorbehalte und Zweifel. Selbst bei völlig unterschiedlichen Ansichten und Haltungen<br />

wird der/die <strong>an</strong>dere geachtet und ernst genommen. In einem gleichwürdigen<br />

Gespräch wird die Energie darauf verwendet, für und über sich selbst zu sprechen

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