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Vereinbarungskultur an Schulen - Bundesministerium für Unterricht ...

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72 Hilfreiche Strukturen<br />

Konsequenz, um die Rechte der Mitschüler/innen zu schützen. Diese Konsequenzen<br />

sollten durch Maßnahmen ergänzt werden, welche die Selbstkontrolle und Steuerungsfähigkeiten<br />

des/der Betroffenen stärken, damit er/sie bald wieder am <strong>Unterricht</strong><br />

teilnehmen k<strong>an</strong>n.<br />

Es ist in jedem Fall ratsam, die Konsequenzen festzulegen, bevor die Störung<br />

auftritt – nicht erst im Anlassfall und womöglich im Zust<strong>an</strong>d emotionaler Erregung.<br />

Die Konsequenzen zusammen mit den Regeln zu veröffentlichen und zu unterzeichnen<br />

fördert auch hier die Tr<strong>an</strong>sparenz, macht die Lernumgebung für die Schüler/innen<br />

vorhersagbar und erhöht damit die Verhaltenssicherheit. Alle wissen von Beginn <strong>an</strong>,<br />

worauf sie sich einlassen. Deshalb sollte jede/r Schüler/in vor der „Ratifizierung“ der<br />

Konsequenzen bereit sein, diese auch persönlich auf sich zu nehmen. Wie bei den<br />

Klassenregeln sorgt auch hier eine schriftlich bestätigte Kenntnisnahme der Eltern für<br />

mehr Nachdruck und vermindert das Konfliktpotenzial.<br />

Sinnvolle Konsequenzen ...<br />

∑∞ sind zeitnah, da sie unmittelbar auf den Regelverstoß folgen;<br />

∑∞ sind vorher bek<strong>an</strong>nt sowie tr<strong>an</strong>sparent, indem sie in unmittelbarem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

zum Regelverstoß stehen;<br />

∑∞ sind nicht herabsetzend oder demütigend und machen niem<strong>an</strong>den lächerlich;<br />

∑∞ sind abgestuft und berücksichtigen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit;<br />

∑∞ sind un<strong>an</strong>genehmer als die Einhaltung der Regeln;<br />

∑∞ dienen vornehmlich dem Zweck, der betroffenen Person dabei zu helfen,<br />

in Zukunft die Regeln besser befolgen zu können.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die ersten Tage und Wochen nach der Etablierung neuer Regeln sind die kritische Phase,<br />

in der sich entscheidet, ob die Regeln respektiert werden oder nicht und ob der/die<br />

Lehrer/in ernst genommen wird. Hier muss viel – jedoch gut investierte – Zeit und<br />

Mühe auf die Durchsetzung der Regeln aufgewendet werden, was einheitlich durch alle<br />

in der betreffenden Klasse unterrichtenden Lehrer/innen erfolgen sollte. Wichtig sind<br />

in dieser Anf<strong>an</strong>gsphase Konzentration, Genauigkeit und Konsequenz sowie ein vereinbarter<br />

Reflexionstermin.<br />

Drei Aktivitäten unterstützen das nachhaltige Etablieren von Regeln in der Klasse:<br />

∑∞ positive Verstärkung<br />

∑∞ konsequent auf Regelverstöße reagieren<br />

∑∞ thematisieren und reflektieren mit der Klasse<br />

Hinweis: Die Einbeziehung von Schüler/inne/n in die Formulierung von Konsequenzen<br />

ist wünschenswert, aber nicht ohne Schwierigkeiten. Jüngere Schüler/innen neigen<br />

häufig zu drakonischen Strafen, ältere sind m<strong>an</strong>chmal auf ihren persönlichen Nutzen<br />

aus, z. B. Kuchen backen für Mitschüler/innen. Es ist daher ratsam, erst mit den<br />

Schüler/inne/n über den Sinn und Unsinn von Strafen und Konsequenzen zu sprechen.<br />

Strafen setzen auf Abschreckung und Vermeidungsverhalten, helfen aber dem/der

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