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22. Internationales Dokumentarfilmfestival München 02. bis 10. Mai ...

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Deutschland 2006<br />

16 mm, s / w, 11 Minuten<br />

Regie, Buch und Schnitt: Katrin Jäger<br />

Kamera: Denis Lüthi<br />

Ton: Nancy Brandt<br />

Produzentin: Natalie Lambsdorff<br />

Produktion: Hochschule für Fernsehen<br />

und Film <strong>München</strong>, Frankenthaler Str. 23,<br />

D-81539 <strong>München</strong>, Tel. 49 89 68 957 448<br />

festivals.vertrieb@hff-muc.de<br />

www.hff-muc.de<br />

Uraufführung: 14.09.2006, Kontravision<br />

Filmfestival, Berlin<br />

Preise: Kritikerpreis Young Collection,<br />

Bremen 2006<br />

Der Holzmenschbauer<br />

Zerklüftete Bildnisse, radikale Schnitte – vom Bundesgrenzschutz<br />

zur Kunst. Schöpfung ist für Andreas Kuhnlein ein Gewaltakt, der<br />

hilft, etwas im Holz zu finden und freizulegen: Der Oberbayer<br />

arbeitet mit der Kettensäge. Mit ihr lärmt er seine Figuren aus dem<br />

Holz heraus. Er liebt den unmittelbaren Zugriff, braucht Wut,<br />

Angst, Verzweiflung als Antrieb, will sein Innerstes nach außen<br />

kehren. Was hat diesen Mann eigentlich zum Berserker gemacht?<br />

Kuhnlein war früher als BGS-Beamter an der innerdeutschen<br />

Grenze im Einsatz und musste sich in Brokdorf entgegen seiner<br />

eigenen Überzeugung mit Anti-Atomkraft Demonstranten prügeln.<br />

Anfang der 1980er Jahre bricht er mit seinem <strong>bis</strong>herigen, bürgerlichen<br />

Weltbild, er kündigt und hadert lange Jahre mit sich selbst.<br />

Verärgert durch eine Aussage des damaligen Kardinals Josef Ratzinger,<br />

sägt er irgendwann die Skulptur »Großinquisitor« in nur<br />

einem Arbeitsgang. Ein Befreiungsschlag. »Die ersten dreißig<br />

Jahre meines Lebens hat mich die Kunst gar ned interessiert und<br />

auch kein Museum. Aber das hat sich dann zum Guten gewendet.«<br />

Werke voller Kanten, Furchen und Splitter. Ein feinfühliger<br />

Mensch, kein hölzerner.<br />

For Andreas Kuhnlein creation is an act of violence that enables<br />

him to find something special in a piece of wood and set it free.<br />

Armed with a chainsaw the Bavarian artist works with anger, anxiety<br />

and desperation. Figures emerge from the wood, as well as<br />

something of himself.<br />

Kuhnlein wasn’t always a sculptor. He used to be employed as an<br />

officer in the Federal Border Police, patrolling the border between<br />

the two Germanies. His work often conflicted with his own personal<br />

convictions and at the start of the 1980s he finally broke with<br />

his hitherto middle-class outlook. He resigned from his job and<br />

spent several years struggling to reconcile his beliefs.<br />

Particularly angered by a statement from the former Cardinal<br />

Josef Ratzinger he picked up his chainsaw and created the sculpture<br />

‘Großinquisitor’ (the great inquisitor) in one single session.<br />

This moment was his liberation. “The first thirty years of my life I<br />

had no interest in art or museums,” he says, “But then it changed<br />

for the better.”<br />

Regie KATRIN JÄGER, geb. in Bietigheim-Bissingen. Studium der<br />

Theaterwissenschaft, Soziologie und Neueren Deutschen Literatur<br />

in <strong>München</strong>, Abschluss Magister Artium. Seit 2005 an der HFF<br />

<strong>München</strong>, Studiengang Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik.<br />

Filme 2006 Der Holzmenschbauer<br />

Spieldaten / Screenings<br />

Sa 05.05. 15.00 Pinakothek der Moderne<br />

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