22. Internationales Dokumentarfilmfestival München 02. bis 10. Mai ...

Drowned by Oblivion
Belgien 2006
DigiBeta, s / w, 75 Minuten
Regie, Buch und Kamera: Pierre-Yves
Vandeweerd
Ton: Alain Cabau
Schnitt: Philippe Boucq
Produzenten: Daniel De Valcq und Anne
Deligne
Produktion: Cobra Films
Rue de la Sablonière 29, B-1000 Bruxelles
Tel. 32 486 34 10 26
Weltrechte: Disc / Gsara
Rue du Marteau 26, B-1210 Bruxelles
Tel. 32 2 250 13 10
sandra.demal@gsara.be
www.gsara.be
Uraufführung: 03.02.2007, Bruxelles
Preise: Erster Preis, Ecran Documentaire,
Arcueil, Preis der ökumenischen
Jury, der FIPRESCI-Jury und »Don
Quijote«-Preis der FICC-Jury,
Internationales Filmfestival Fribourg 2007
Le Cercle des noyés
»Der Kreis der Ertrunkenen« – so nannte man in Mauretanien die
politischen Gefangenen der Force de libération africaine de la
Mauritanie (FLAM), die für die Rechte der schwarzen Minderheit
gekämpft hatten und ab 1986 in Haft genommen wurden. Man
schickte sie in die alte Kolonialfestung Oualata mitten in der
Wüste. Dort mussten sie unter unmenschlichen Bedingungen
Zwangsarbeit und Folter erdulden, in Massenzellen waren sie auf
engstem Raum zusammengepfercht. Ein Wärter lässt ihnen schon
zu Beginn keine großen Hoffnungen: »Ihr kamt hierher, um zu sterben.«
Ba Fara war einer von ihnen und hat überlebt. Zusammen mit
Pierre-Yves Vandeweerd verfasste er die Erzählung über eines der
dunkelsten Kapitel aus der Geschichte Mauretaniens. Er trägt sie
in seiner eigenen Sprache vor, was dem Film Intensität und Würde
verleiht. Die Bilder von den verbliebenen Spuren dieser Vergangenheit
unterstützen diesen bewegenden Bericht.
»Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder
erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden«
(Art. 5, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) – ein starker,
tiefgehender Film über die Missachtung unantastbarer Menschenrechte,
in Gefangenenlagern, überall auf der Welt.
“The circle of the drowned” is the name given to black political
prisoners in Mauritania – imprisoned in the 1980s after campaigning
for equal rights for the oppressed black population, they were
moved over 1,200 kilometres to a remote fort in Oualata, where
they were held for 6 years. Ba Fara was amongst them. With Belgian
director Pierre-Yves Vandeweerd, he relates one of the darkest
chapters in Mauritania’s modern history. The story is told in his
native Fula, chronicling the life the prisoners shared. There is no
humiliation from which they were spared. Forced labour, torture,
starvation and disease punctuated the years spent in isolation
from the outside world. Now released, Ba Fara passes his former
captors in the street, without a glimmer of recognition, “almost as
if none of this ever happened”. The monochrome images filmed by
Vandeweerd are a hauntingly austere echo to this sobering and
moving tale, recreating the sense of violence of the time. They
take us to the very limit of human solitude, to the desert, to imprisonment
without hope.
Regie PIERRE-YVES VANDEWEERD, geb. 1969 in Liège. Er studierte
Journalismus, Kommunikationswissenschaften, Anthropologie
und Afrikanistik. Bis 2003 Dozent für Philosophie an der Freien
Universität in Brüssel. Seit 2004 betreut er eine Schreib- und
Dokumentarfilmwerkstatt für junge senegalesische Filmemacher
in Dakar. Seit 1998 kuratiert er das Brüsseler Dokumentarfilmfest
»Filmer à tout prix«.
Filme 1994 Nemadis, 1998 Sida d’ici et de là-bas, 2000 Nemadis,
des années sans nouvelles, 2002 Racines lointaines (DOK.FEST
2003), 2004 Closed District, 2006 Le Cercle des noyés
Spieldaten / Screenings
Fr 04.05. 17.30 Filmmuseum
Mo 07.05. 19.00 Gasteig Vortragssaal
52