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Qualitätsstandards zur betrieblichen Suchtprävention und

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Prävention: Information <strong>und</strong> Vorbeugung 23zu gestalten, dass sie vor allem auf die Möglichkeiten des kollegialen Umfeldes im Umgang mitEss-Störungen eingehen. (Siehe Abb. 4).Ess-Störungen am ArbeitsplatzMagersucht (Anorexie)Unter Anorexie versteht man dauerndes, extremesHungern mit erheblichem Gewichtsverlust. Häufig istdas auffällige Essverhalten mit extremer sportlicherBetätigung verb<strong>und</strong>en. Soziale Isolation <strong>und</strong> hohe Leistungsabforderungengehören zum Krankheitsbild.Ess-Sucht (Binge Eating Disorder)Bei der Ess-Sucht werden phasenweise Fressanfällevon Phasen des kontrollierten Essens, der Diäten <strong>und</strong>Hungers abgewechselt. Meist sind diese Personenübergewichtig. Der Unterschied <strong>zur</strong> Bulimie liegt imwesentlichen darin, dass die während eines Essanfallsaufgenommenen Kalorien nicht ungeschehen gemachtwerden.Ess-Brechsucht (Bulimie)Bulimie ist eine Essstörung, bei der Heißhungerattackenvon Erbrechen gefolgt sein können. Meist versuchenBulimiker/-innen ihr Gewicht durch verschiedeneMedikamente <strong>und</strong> andere manipulative Maßnahmen zukontrollieren.Latente EsssuchtDas Leben von latenten Essstörungen wird bestimmtvon Diäten, vom Zählen der Kalorien oder Fettpunkte,Hungersignale werden einerseits unterdrückt, andererseitskommt es zu Essattacken, die dann wieder durchdie nächste Diätphase abgelöst werden.Mögliche Auffälligkeitenim Arbeitsverhalten• Hang zum Perfektionismus• Gelegentliches Überschreitender eigenen Kompetenzen• Konzentrationsstörungen <strong>und</strong>Vergesslichkeit• wirkliche Leistungseinbrüchesind seltenMögliche Auffälligkeitenim Sozialverhalten• Kritikunfähigkeit: Sachkritik wirdals Personenkritik interpretiert• starke Stimmungsschwankungen• überangepasst <strong>und</strong> total korrekt• großes Bedürfnis nach Harmonie• betriebliche Feiern <strong>und</strong> Festewerden gemieden• zunehmende IsolationMögliche Auffälligkeitenim Erscheinungsbild• Augenfälliges Untergewicht beiMagersucht• augenfälliges Übergewicht beiEss-Sucht• „gestyltes“ – dem Schönheitsidealentsprechendes Äußeresbei Ess-Brechsucht• Einnahme von Appetitzüglern<strong>und</strong> Abführmitteln• Müdigkeit <strong>und</strong> SchwindelanfälleProblemanalyse um den Handlungsbedarf zu konkretisierenWenn am Arbeitsplatz eine Ess-Störung bei einer Beschäftigten vernutet wird, kann es hilfreich sein, die Situation nocheinmal genauer zu eruieren.Wie äußert sich das Problem (Fehlzeiten, Leitungsabfall, kollegiale Konflikte)?Wer ist von dem Problem betroffen? (Intern – Extern)Welche direkten <strong>und</strong> indirekten Folgen hat das Problem?Durchführung eines FürsorgegesprächsNeben einer umfassenden Problemanalyse bietet sich eine frühzeitige Intervention bei Auffälligkeiten im Arbeits- <strong>und</strong>Leistungsverhalten im Sinne ges<strong>und</strong>heitsorientierten Führung an. Dafür bieten sich das Fürsorge- <strong>und</strong> ggf. Klärungsgesprächnach dem Interventionskonzept (vgl. Punkt 6) an. Das Fürsorge- bzw. Klärungsgespräch ist ein Mitarbeitergesprächbei Auffälligkeiten am Arbeitsplatz <strong>und</strong> (zu erwartenden) Störungen im Arbeitsablauf. Ziel ist es, der/den einzelnenBeschäftigten frühzeitig zu signalisieren, dass sie/er Unterstützung vonseiten des Arbeitgebers bzw. des/der Vorgesetztenerwarten kann, wenn sie/er das wünscht.Abb. 4Information zu Ess-Störungen im Betrieb

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