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Qualitätsstandards zur betrieblichen Suchtprävention und

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28Prävention: Information <strong>und</strong> VorbeugungBegründungszusammenhangDie individuelle Konsumreduzierung in Verbindung mit Alkohol folgt dem Ansatz der Drink-Less-Programme, der in Deutschland im Wesentlichen in dem 10-Punkte-Programm zum „KontrolliertenTrinken“ von Körkel aufgeht. Er ist geeignet Beschäftigte zu unterstützen, ihren riskanten<strong>und</strong> schädlichen Alkoholkonsum zu reduzieren. Das Konzept sollte in <strong>betrieblichen</strong> Suchtpräventionsprogrammenals Angebot noch stärker hervorgehoben <strong>und</strong> analog des Einsatzes bei Führerscheinverlustals Hilfe für auffällig gewordene Beschäftigte mit riskanten Konsummusternbeworben werden. Dieser Weg kann <strong>zur</strong> Punktnüchternheit bei der Arbeit führen <strong>und</strong> damit zumErhalt des Arbeitsplatzes beitragen.Für entwöhnungswillige Raucher stehen zahlreiche von Fachleuten durchgeführte Angebote vonNichtrauchertrainings <strong>zur</strong> Verfügung. Nicht nur ausgewiesene Suchtexperten, sondern auchMediziner, Psychologen, Pädagogen engagieren sich in der Entwicklung, Vermittlung <strong>und</strong>Durchführung von Entwöhnungsstrategien für Raucher. Die Zahl der <strong>zur</strong> Verfügung stehendenRaucherentwöhnungsbehandlungen ist hoch. Das Angebot ist vielfältig <strong>und</strong> leider kaum zu ü-berblicken. Es reicht von wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierten Therapien <strong>und</strong> Trainings bis zu ausgesprochenobskuren Praktiken. In Zweifelsfällen sollten Informationen über ein spezifisches Angeboteingeholt <strong>und</strong> dessen Finanzierbarkeit durch die Krankenkasse überprüft werden.Aus Sicht der <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention kann auch bei Rauchern die Konsumreduzierung imSinne der "Punktnüchternheit", also des Nichtrauchens am Arbeitsplatz, ein wichtiges Ergebnissein.Arbeitsschritte Entscheidung über die Aufnahme des Angebots von Konsum reduzierenden Maßnahmen indas betriebliche Suchtpräventionsprogramm. Klärung der Aspekte, internes oder externesAngebot <strong>und</strong> Finanzierung bzw. Förderung durch die zuständigen Krankenkassen. Weckung des Interesses <strong>zur</strong> Teilnahme an Nichtraucherkursen bzw. Konsumreduzierungs-Trainings durch Information <strong>und</strong> Aufklärung der Beschäftigten. Bei Nichtraucherkursen unterstützeneinige Betriebe den Erfolg zusätzlich durch Gratifikationen (z.B. zusätzlicher Urlaubstag). Angebot <strong>und</strong> Einbindung der Maßnahme in regionalen Netzwerken <strong>zur</strong> <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention,um auch Beschäftigte kleinerer <strong>und</strong> mittlerer Betriebe zu erreichen.Literatur <strong>und</strong> MaterialienB<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (BZgA)(Hrsg.). rauch frei! am Arbeitsplatz. Information fürrauchende <strong>und</strong> nichtrauchende Arbeitnehmer. KölnB<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (BZgA)(Hrsg.)(Okt. 2002). rauch frei! am Arbeitsplatz –ein Leitfaden für Betriebe. WHO-Partnerschaftsprojekt Tabakabhängigkeit. 3.Aufl. BonnB<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (BZgA)(Hrsg.)(2005). MOVE - Motivierende Kurzinterventionbei konsumierenden Jugendlichen. Evaluationsergebnisse des Fortbildungsmanuals sowie der erstenImplementierungsphase. Autoren: Kordula Marzinzik, Angelika Fiedler. Forschung <strong>und</strong> Praxis der Ges<strong>und</strong>heitsförderungBd.28. Köln.Körkel, Joachim: 10-Schritte-Programm zum Erlernen von kontrolliertem Trinken.www.kontrolliertes-trinken.de2.3.3 Zielgruppenspezifische PräventionNeben den verschiedenen Angeboten für alle Beschäftigten können je nach Struktur des Betriebes<strong>und</strong> Zusammensetzung der Belegschaft auch Präventionsmaßnahmen für ausgewählte

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