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Qualitätsstandards zur betrieblichen Suchtprävention und

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Strukturelle Einbindung der <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention 89Arbeitsschritte Einrichtung eines neuen oder Beauftragung eines bestehen Steuerungsgremiums. Das Steuerungsgremium macht sich zum Thema Suchtprävention im Betrieb sachk<strong>und</strong>ig<strong>und</strong> informiert sich über Modelle betrieblicher Suchtpräventionsprogramme. Der Aufbau eines Suchtpräventionsprogramms sollte mit einer Bestandsaufnahme beginnen.Das Steuerungsgremium verschafft sich einen Überblick darüber,welche Aktivitäten es bereits in der Organisation gibt <strong>und</strong> von wem sie eingebracht werden;welche einschlägigen Regelungen im Betrieb bereits bestehen;wie die Konsumkultur(en) bezogen auf Tabak, Alkohol, Drogen <strong>und</strong> Medikamente aussehen<strong>und</strong> welche Folgen diese für die Ges<strong>und</strong>heit, die Arbeitssicherheit <strong>und</strong> das Betriebsklimahaben;wie der Umgang mit suchtmittelbedingten Auffälligkeiten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsriskantemVerhalten im Betrieb ist;welche Arbeitsbedingungen den problematischen Umgang mit Suchtmitteln begünstigen. Entwicklung der Ziele, Strukturen <strong>und</strong> Maßnahmen durch das Steuerungsgremium <strong>und</strong> derenUmsetzung in Abstimmung mit der Leitung <strong>und</strong> den Betriebsrat oder Personalrat. Regelmäßige Auswertung des <strong>betrieblichen</strong> Suchtpräventionsprogramms mit der Prüfung,ob <strong>und</strong> wie die Ziele, Strukturen <strong>und</strong> Maßnahmen weiter zu entwickeln <strong>und</strong> den gewandeltenBedingungen anzupassen sind.Literatur <strong>und</strong> MaterialienILO – International Labour Office (1995). Management of Alcohol- and Drug-related Issues in theWorkplace. Genf.Leuchter, K. (2000). Betriebliche Suchtprävention <strong>und</strong> Suchthilfe im Rahmen von Klein- <strong>und</strong>Mittelbetrieben am Beispiel des Handwerker-Fonds Suchtkrankheit e.V. In: Schumann, Günter (Hrsg.).Stand <strong>und</strong> Perspektive betrieblicher Suchtprävention <strong>und</strong> Suchthilfe. Oldenburg: Universität Oldenburg.Wienemann, E. (2003): Standards der Alkohol-, Tabak-, Drogen- <strong>und</strong> Medikamentenprävention in deutschenUnternehmen <strong>und</strong> Verwaltungen. Exposé zu einer Expertise, Hannover. http://www.wa.unihannover.de/wa/sucht/expose.htmlZiegler, H. / Brandl, G. (1999). Suchtprävention als Führungsaufgabe – Lösungsorientierte Strategienfür den Betrieb. Wiesbaden: Universum Verlagsanstalt.5.1.1 Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement <strong>und</strong> SuchtpräventionBetriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement (BGM) kann definiert werden als die bewusste Steuerung<strong>und</strong> Integration aller <strong>betrieblichen</strong> Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung <strong>und</strong> Förderung derGes<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> des Wohlbefindens der Beschäftigten. Es integriert die <strong>betrieblichen</strong> Aktivitätenzum Schutz des Menschen bei der Arbeit <strong>und</strong> <strong>zur</strong> ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Gestaltung von Arbeitsinhalten,Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Arbeitsorganisation sowie die personenbezogenen Maßnahmen<strong>zur</strong> besseren Bewältigung des Arbeitsalltags. Es zielt auf Erweiterung der Ges<strong>und</strong>heitskompetenzaller Beteiligten <strong>und</strong> gibt Orientierung für ein ges<strong>und</strong>heitsorientiertes Führungsverhaltensowie ein Verhalten der Beschäftigten, das Sicherheit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefindenfördert.Aufgabe des <strong>betrieblichen</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagements ist eine zielgerichtete Maßnahmenentwicklung<strong>zur</strong> Verbesserung der Ges<strong>und</strong>heitssituation der Beschäftigten, die Auswahl von Instrumentennach fachlichen Standards, der Einsatz professioneller Fachkräfte <strong>und</strong> die Überprüfungder Wirksamkeit ges<strong>und</strong>heitsbezogener Aktivitäten, mit besonderem Focus auf ihre Wirkungfür die verschiedenen Arbeitnehmergruppen, insbesondere für Frauen <strong>und</strong> Männer. Für

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