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Qualitätsstandards zur betrieblichen Suchtprävention und

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Betriebliche Suchtberatung 81Anforderungs- <strong>und</strong> Auswahlkriterien für externe DienstleisterBeratung <strong>zur</strong> Primärpävention Für diesen Bereich sollten einerseits breite interdisziplinäre Kompetenzen eingefordert werden,andererseits kann auch eine kreative Ausgestaltung des Handlungsfeldes die Wirkungprimärpräventiver Maßnahmen sehr verstärken. Für Beratungen in diesem Bereich solltenvorhanden sein: Kenntnisse der aktuellen primärpräventiven Konzepte, die in der <strong>betrieblichen</strong> SuchtpräventionAnwendung finden, z.B. Punktnüchternheit, Risikokonsum; Kenntnis der rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen sowie der <strong>betrieblichen</strong> Konzepte <strong>zur</strong> Einschränkungdes Suchtmittelkonsums (Modelle guter Praxis); Möglichkeit der Arbeit mit Programmen <strong>zur</strong> individuellen Konsumreduzierung (Drink-Less-Programme, Nichtrauchertraining); Kenntnis der Stresskonzepte, des Ansatzes der Salutogenese, des Work-Life-Balance-Konzeptes sowie des Selbstwirksamkeitskonzepts in der <strong>betrieblichen</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung; Einbeziehung ges<strong>und</strong>heitsförderlicher Maßnahmen <strong>und</strong> der Instrumente des Arbeits- <strong>und</strong>Ges<strong>und</strong>heitsschutzes in die präventive Arbeit; Kenntnis des Konzepts 'Ges<strong>und</strong>heitsorientiertes Führen'; Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien, visueller Gestaltung von Materialen, Entwicklungkreativer Zugangswege zu verschiedenen Zielgruppen.Qualifizierung von Personalverantwortlichen Externe Dienstleister sollten in Seminaren mit Personalverantwortlichen das Themalösungsorientierte Intervention bei Auffälligkeiten im Arbeits- <strong>und</strong> Leistungsverhalten in denVordergr<strong>und</strong> stellen, nicht auf Symptome <strong>zur</strong> Diagnose von Suchtkrankheit fokussieren. Seminaranbieter sollten gleichermaßen über Fachkompetenz im Bereich psychosoziale Störungen,Risikokonsum <strong>und</strong> Sucht verfügen wie über Trainingsmethoden <strong>und</strong> -erfahrung imBereich Führung <strong>und</strong> Kommunikation. Das Interventionstraining sollte abgestellt sein auf ges<strong>und</strong>heitsorientierte Führung im Sinnefrühzeitiger Gespräche bei Auffälligkeiten <strong>und</strong> Hilfeangebote an die Beschäftigten, Kommunikationvon Wertschätzung, konsequente <strong>und</strong> konstruktive Ansprache von kritikwürdigemVerhalten <strong>und</strong> Problemen am Arbeitsplatz. Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von Vorgesetzten in der Vorklärung von Interventionen <strong>und</strong>zum Vorgehen im Einzelfall sollten das Seminarangebot ergänzen. Seminaranbieter sollten spezifische Arbeitseinheiten im Seminar vorsehen, in denen dasinterne Hilfesystem, d.h. eine haupt- oder nebenamtliche Ansprechperson, der Betriebsarztetc., das interne Hilfeangebot <strong>und</strong> die Verfahrensabläufe bei Interventionen vorgestellt wird.Beratung für Beschäftigte Es sollten hinsichtlich der Beratung von Beschäftigten gr<strong>und</strong>sätzlich vergleichbare Anforderungenan berufliche Ausbildung, fachliche Qualifikation, Beratungskompetenz, Weiterbildung<strong>und</strong> Supervision an externe Dienstleister gestellt werden wie an die hauptamtlichenBerater/-innen. Externe Dienstleister sollten bedarfsorientiert mit einem ressourcen- <strong>und</strong> lösungsorientiertenFocus beraten können, um den/die Beschäftigte zu begleiten, den für sie/ihn geeignetenWeg aus der bestehenden Problemsituation zu gehen. Sie sollten, wenn es von der zu beratenden Person gewünscht wird, eine Fallbegleitung oderein Case Management anbieten.

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