Qualitätsstandards zur betrieblichen Suchtprävention und
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Betriebliche Suchtberatung 71Feldkompetenzen Kenntnis der Strukturen von Wirtschafts- <strong>und</strong> Verwaltungsorganisationen, Überblick über die<strong>betrieblichen</strong> Prozesse <strong>und</strong> Managementkonzepte, Akzeptanz betrieblicher Ziele in derSuchtprävention <strong>und</strong> -hilfe, Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> <strong>betrieblichen</strong>Regelungen, Einblick in die formalen <strong>und</strong> informellen Strukturen einer Organisation, Nutzungder (regionalen) Netzwerke <strong>und</strong> Versorgungsstrukturen;Strategische Kompetenzen Flexibilität in komplexen <strong>und</strong> sich schnell verändernden Systembedingungen,Verhandlungsfähigkeit, Fähigkeit <strong>zur</strong> Förderung <strong>und</strong> Integration desSuchtpräventionsprogramms in die <strong>betrieblichen</strong> Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Politiken,Fähigkeit zum Perspektivwechsel <strong>und</strong> der Einbeziehung betrieblicher Interessen bei derEntwicklung <strong>und</strong> Verfolgung fachlicher <strong>und</strong> persönlicher Interessen.Weiterbildung <strong>und</strong> Supervision Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie Supervision gehören zum Standard professioneller Arbeit inder <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention <strong>und</strong> -hilfe. Hauptamtlichen sollte die Teilnahme an Coachings, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmennach fachlichem Bedarf kontinuierlich ermöglicht werden. Regelmäßige Supervision sollte in den Arbeitsgr<strong>und</strong>lagen für die hauptamtliche Einrichtungfestgeschrieben werden.BegründungszusammenhangDie aktuellen Herausforderungen in der <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention erfordern zunehmendprofessionelle Strukturen. Dazu gehören vor allem die Integration der Suchtprävention in dasbetriebliche Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, die Aufgaben im Rahmen der Prävention ges<strong>und</strong>heitlicherGefährdungen am Arbeitsplatz, die lösungs- <strong>und</strong> ressourcenorientierten Ansätze in der Beratung,das Case Management sowie Marketing <strong>und</strong> Qualitätsmanagement des <strong>betrieblichen</strong>Suchtpräventionsprogramms.Gr<strong>und</strong>lage für die Arbeit der internen Beratung sollte das vom Steuerungsgremium erarbeiteteKonzept der Suchtprävention <strong>und</strong> Suchthilfe sein. Die Arbeit mit einem abgestimmten Konzeptvermindert die Gefahr des Einzelkämpfertums <strong>und</strong> eines rein auf die eigene Person <strong>und</strong> nichtauf den Bedarf des Betriebes abgestellten Beratungsangebots.Zum Standard hauptamtlicher Beratung im Rahmen betrieblicher Suchtpräventionsprogrammegehört die kontinuierliche Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung. Darüber hinaus erfordert eine verantwortungsvollequalifizierte Beratung die kontinuierliche Reflexion. Professionell gestützte Reflexion<strong>und</strong> Supervision der internen Beratungsarbeit sind deshalb wichtige Kriterien für die Prozess<strong>und</strong>Ergebnisqualität in Einrichtungen der <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention <strong>und</strong> Suchthilfe.Literatur <strong>und</strong> MaterialienNiedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit <strong>und</strong> Soziales (2001). Prävention von Sucht- <strong>und</strong>Missbrauchsproblemen in der niedersächsischen Landesverwaltung. 3.Aufl. HannoverNORD AG Betriebliche Suchtprävention (NABS)(1999). Qualität in der <strong>betrieblichen</strong> Suchtprävention.Orientierungshilfen für die betriebliche Praxis. Hamburg.Rußland, Rita (1988). Suchtverhalten <strong>und</strong> Arbeitswelt. Frankfurt a.M.: Fischer Verlag.Wienemann, E. (2000): Vom Alkoholverbot <strong>zur</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung - Die Entwicklung der BetrieblichenSuchtprävention von 1800 bis 2000, Reihe Arbeit - Lernen - Organisation, Ibidem Verlag, Stuttgart