Konstruktiver TeilSchüler entsprechende Aufzeichnungen machen. An vielen Stellen des Lernpfades werden<strong>die</strong> Schüler angewiesen Def<strong>in</strong>itionen oder Ergebnisse schriftlich festhalten, dadurch kann imHeft e<strong>in</strong> ,Lerntagebuch’ zur <strong>Integralrechnung</strong> entstehen. Weiters könnten Ergebnisdateienauf e<strong>in</strong>er Lernplattform abgegeben werden, so könnten Teile des Lernpfades als Hausübungbearbeitet werden.6.4.6 LeistungsbeurteilungDie Leistungsbeurteilung hängt stark von der Art des E<strong>in</strong>satzes im Unterricht ab. Wird derLernpfad zum Vertiefen und Wiederholen von großteils schon bekanntem Lern<strong>in</strong>halt benützt,so werden wahrsche<strong>in</strong>lich andere Kriterien gewertet, als wenn der Lernpfad zum E<strong>in</strong>führender <strong>Integralrechnung</strong> benützt wird.Möglichkeiten zur Leistungsbeurteilung s<strong>in</strong>d das Absammeln der Hefte,Hausübungsbeispiele oder schriftliche Überprüfungen der Mitarbeit am Ende desLernpfades. Viele Inhalte des Lernpfades sollten <strong>in</strong> anschließenden geme<strong>in</strong>samenDiskussionen besprochen werden, dabei könnte auch <strong>die</strong> Mitarbeit der Schüler bewertetwerden.6.5 E<strong>in</strong>satz von Wissenstests im Me<strong>die</strong>nvielfaltprojektFür <strong>die</strong> Beurteilung von Lernmaterialien und -methoden spielt der nachhaltige Lernzuwachsder Schüler e<strong>in</strong>e große Rolle. E<strong>in</strong> Instrument, z.B. e<strong>in</strong>en Test, zu entwickeln, <strong>mit</strong> dem <strong>die</strong>sergemessen werden kann, ist bei Testgruppen aus verschiedenen Schultypen und Regionenund ohne E<strong>in</strong>beziehung von Vergleichsgruppen sehr schwierig (vgl. Embacher, Kl<strong>in</strong>ger,Stepancik, 2009, S. 13f). Weiters ist nur schwer erkennbar, wie weit sich der Lernzuwachswirklich auf <strong>die</strong> verwendeten Lernmethoden und -materialien zurückführen lässt.Im Rahmen des Projekts ,Me<strong>die</strong>nvielfalt 2 im Mathematikunterricht’ wurden trotzdem,Wissenstests’ erstellt, aus denen sich zum<strong>in</strong>dest erste Schlüsse <strong>in</strong> Bezug auf denLernzuwachs für das Projektteam und <strong>die</strong> Testlehrer ziehen ließen (vgl. Embacher, Kl<strong>in</strong>ger,Stepancik, 2009, S. 13f). Diese Wissenstests bestanden aus mehreren Multiple-Choice-Fragen zum grundlegenden Verständnis und den anzustrebenden Kompetenzen desjeweiligen Lernpfades und wurden onl<strong>in</strong>e durchgeführt. Die Testlehrer wurden gebeten kurznach der Unterrichtssequenz <strong>in</strong> ihrer Klasse <strong>die</strong>sen Test abzuhalten, <strong>die</strong> Antworten derSchüler wurden auf e<strong>in</strong>en Server übertragen und waren da<strong>mit</strong> für das Projektteame<strong>in</strong>sehbar. Die Testlehrer hatten <strong>die</strong> Möglichkeit sich <strong>die</strong> Ergebnisse der eigenen Klasseanzuschauen, <strong>die</strong> Namen der Schüler wurden bei der Testung allerd<strong>in</strong>gs nicht erhoben.Die Ergebnisse wurden vom Projektteam und im Zuge e<strong>in</strong>er Diplomarbeit (Leitgeb, 2009)ausgewertet, wobei nur jene Wissenstests e<strong>in</strong>bezogen wurden, <strong>die</strong> ausreichend vieleSchüler absolviert hatten (vgl. Embacher, Kl<strong>in</strong>ger, Stepancik, 2009, S. 8f). Die Ergebnisse80
Konstruktiver Teilder Wissenstest wurden im Zuge dessen auch nach Geschlechtern getrennt ausgewertet,wodurch e<strong>in</strong>deutige Unterschiede sichtbar wurden (vgl. Bierbaumer et al., 2009, S. 122ff). Sowurden zwar sogenannte ,Bildaufgaben’, Aufgaben bei denen <strong>die</strong> Lösung von derInterpretation e<strong>in</strong>es Bildes abhängt, ohne signifikante Unterschiede von Mädchen und Bubengleich gut beantwortet. Bei Textaufgaben schnitten Buben allerd<strong>in</strong>gs <strong>mit</strong> 69 Prozent richtigenLösungen deutlich schlechter ab als Mädchen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Aufgaben zu 81 Prozent richtiglösen konnten. Interaktive Aufgaben wurden von Buben zu 71 Prozent, von Mädchen zu 82Prozent richtig gelöst. Aus <strong>die</strong>sem Grund wurden im Rahmen des aktuellen Projekts,Me<strong>die</strong>nvielfalt und Genderaspekte im Mathematikunterricht – Let’s do IT!’ alle Lernpfadeauch im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Stärkung der Genderaspekte überarbeitet.Erstellung e<strong>in</strong>es Wissenstests zum Lernpfad ,E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong><strong>Integralrechnung</strong>’Auch beim Folgeprojekt ,Me<strong>die</strong>nvielfalt und Genderaspekte im Mathematikunterricht: Let´sdo IT!’ sollen Wissenstests im Rahmen der Evaluation zum E<strong>in</strong>satz kommen. Für <strong>die</strong>Lernpfade aus dem ersten Projekt existieren <strong>die</strong>se Tests jedoch noch nicht, daher wurdenvon mir im Zuge me<strong>in</strong>er Diplomarbeit <strong>die</strong> Fragen für den Wissenstest zum Lernpfad,E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Integralrechnung</strong>’ erstellt. Diese Fragen werden im Folgenden angeführtund begründet:1. Berechne für <strong>die</strong> Funktion f(x) = 4 – (x – 3) 2<strong>die</strong> farbig gekennzeichneten Fläche <strong>mit</strong> Hilfee<strong>in</strong>er Stammfunktion:• 13.33 LE 2 (richtig)• 10.67 LE 2• 18 LE 2• 9.33 LE 2Diese Aufgabenstellung ist den Beispielen der Übung ,Flächenberechnung <strong>mit</strong>Stammfunktionen’ des Lernpfades sehr ähnlich. E<strong>in</strong>erseits müssen <strong>die</strong> Schüler überlegen,welche Flächen sie vone<strong>in</strong>ander subtrahieren müssen, und welches bestimmte Integral sieberechnen müssen. Andererseits müssen sie <strong>in</strong>tegrieren, um e<strong>in</strong>e Stammfunktion derFunktion f(x) zu f<strong>in</strong>den. Dies ist im Lernpfad alles mehrmals geübt worden und stellt fürSchüler, welche <strong>die</strong> Aufgabenstellungen des Lernpfades durchgearbeitet und verstandenhaben, hoffentlich ke<strong>in</strong> Problem dar.81