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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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»Jungdeutschen Partei für Polen«, die von der <strong>NS</strong>DAP-Auslandsorganisationunterstützt wurde. Auf Seiten der Deutschen Vere<strong>in</strong>igung führte dies zu e<strong>in</strong>emUnvere<strong>in</strong>barkeitsbeschluss e<strong>in</strong>er Doppelmitgliedschaft <strong>in</strong> bei<strong>den</strong> Organisationen.Trotz Schwer<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>deutig ablehnender Haltung <strong>gegen</strong>über der <strong>NS</strong>DAPund ihrer Politik hielt er es im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>e Tätigkeit als Emissär der»Deutschen Vere<strong>in</strong>igung« <strong>in</strong> <strong>den</strong> M<strong>in</strong>isterien Berl<strong>in</strong>s für notwendig, über dieBromberger Landesgruppe der <strong>NS</strong>DAP-Auslandsorganisation im Juni 1935der Partei beizutreten, damit er sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>in</strong>zwischen gleichgeschaltetenBerl<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>isterien durch <strong>das</strong> Parteiabzeichen legitimieren konnte.Schwer<strong>in</strong>s politische Haltung wich von der anderer Vertreter se<strong>in</strong>er sozialenSchicht ab. Er selbst sah sich als <strong>das</strong> schwarze Schaf im Kreis se<strong>in</strong>er Gutsnachbarn.Se<strong>in</strong>e Stärke war e<strong>in</strong> unabhängiges Urteil, auch wenn er die äußerenKonventionen wahrte. Während diese die Deutschnationale Volkspartei(DNVP) e<strong>in</strong>schließlich der Harzburger Front unterstützten, wählten Schwer<strong>in</strong>und e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er Freunde aus Rossleben die liberalere Deutsche Volksparteides Außenm<strong>in</strong>isters Stresemann, 1930 auch die Konservative Volkspartei zurUnterstützung der Brün<strong>in</strong>gschen Sanierungsmaßnahmen. Schwer<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>eFreunde erhofften sich von Brün<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e Abwehr und Überw<strong>in</strong>dung der Folgender Weltwirtschaftskrise. Schwer<strong>in</strong> sprang nicht auf <strong>den</strong> Wagen der seit 1930von Wahl zu Wahl immer stärker wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Nationalsozialisten. Da<strong>gegen</strong>stan<strong>den</strong> se<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung an <strong>den</strong> Marsch auf die Feldherrnhalle und Erfahrungense<strong>in</strong>es Schwiegervaters <strong>in</strong> Danzig. 1932 unterstützte er die WiederwahlH<strong>in</strong><strong>den</strong>burgs, um die Wahl Hitlers zum Reichspräsi<strong>den</strong>ten zu verh<strong>in</strong>dern.Für Schwer<strong>in</strong> war »Potempa«, e<strong>in</strong>er der vielen politischen Morde des blutigenSommers 1932, e<strong>in</strong> noch wegweisenderes Ereignis als der eaterputsch vonNovember 1923. Am 9. August 1932 schlugen fünf SA-Leute im oberschlesischenDorf Potempa e<strong>in</strong>en polnischen kommunistischen Arbeiter tot. Als dieMörder noch im gleichen Monat von e<strong>in</strong>em Sonderdezernat des Reichsgerichts<strong>in</strong> Beuthen zu Todes- und langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt wur<strong>den</strong>,sandte Hitler se<strong>in</strong> schamloses Telegramm, <strong>in</strong> dem es hieß: »Eure Freiheit ist vondiesem Augenblick an e<strong>in</strong>e Frage unserer Ehre.« Damit schlug der Führer der<strong>in</strong>zwischen größten Fraktion des Reichstages der Rechtsstaatlichkeit mitten <strong>in</strong><strong>das</strong> Gesicht. Er und se<strong>in</strong>e Partei waren für Schwer<strong>in</strong> vollkommen unakzeptabelgewor<strong>den</strong>. Se<strong>in</strong>e Mitarbeiter versuchte er dem Werben der SA zu entziehen,<strong>in</strong>dem er ihnen als Ausweg <strong>den</strong> E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> <strong>den</strong> Stahlhelm empfahl, wobei dieseMöglichkeit durch Gleichschaltung bald nach der Machtergreifung entfiel.Die <strong>in</strong>nen- wie außenpolitischen Maßnahmen nach der Machtergreifung wiez.B. <strong>den</strong> beg<strong>in</strong>nen<strong>den</strong> Kirchenkampf, <strong>den</strong> Austritt aus dem Völkerbund und106

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