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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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der Geistlichen an <strong>den</strong> Schulen zurück. 122 Um <strong>den</strong> E<strong>in</strong>fluss der katholischenSchulen weiter zurückzudrängen, wurde allen Beamten ab November 1937untersagt, ihre K<strong>in</strong>der weiter dorth<strong>in</strong> zu schicken. 123In die größten Schwierigkeiten gerieten die katholischen Schulen im Lande,als die nationalsozialistischen Schulbehör<strong>den</strong> 1936 damit begannen, auf Druckder Gestapo die Or<strong>den</strong>sschwestern aus dem Schuldienst zu entfernen. 124 Ab1938 schaltete sich auch der Sicherheitsdienst des Reichsführers <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kampf<strong>gegen</strong> die Schulen e<strong>in</strong>. 125Den Ausschlag für die Schließung der katholischen Schule <strong>in</strong> Rostock gabe<strong>in</strong> Schreiben des dortigen Schulrates Witte vom 21. September 1938 an <strong>das</strong><strong>Mecklenburg</strong>ische M<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong> Schwer<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem es heißt: »Für <strong>das</strong> Vorhan<strong>den</strong>se<strong>in</strong>der hiesigen katholischen Schule besteht m.E. ke<strong>in</strong> Bedürfnis. Fürdie Volkswerdung s<strong>in</strong>d konfessionelle Schulen stets e<strong>in</strong>e Gefahr, da sie nicht<strong>das</strong> E<strong>in</strong>igende betonen, sondern <strong>den</strong> Gegensatz zu <strong>den</strong> anderen Blutsbrüdern[…] Im nationalsozialistischen Staat s<strong>in</strong>d konfessionelle Schulen Überbleibsele<strong>in</strong>er vergangenen Zeit und müssen beseitigt wer<strong>den</strong>. Zwischen der katholischenGeistlichkeit und dem nationalsozialistischen Staat wird es niemalsFrie<strong>den</strong> geben, und die Schule wird von Rom immer als Kampfmittel <strong>gegen</strong>die Bewegung mißbraucht wer<strong>den</strong>.« 126 Daraufh<strong>in</strong> wurde die Schule am 6.Oktober 1938 per Erlass des M<strong>in</strong>isteriums geschlossen. Die Schließung deranderen katholischen Schulen im Lande folgte bis März 1939.Überlebenskampf der katholischen Kirche 1939-1945Doch die Aktionen des <strong>NS</strong>-Staates richteten sich nicht nur <strong>gegen</strong> die katholischenSchulen. Überall sollte die Kirche aus dem gesellschaftlichen Leben verschw<strong>in</strong><strong>den</strong>.Ab 1937 waren alle öffentlichen Veranstaltungen und Kundgebungenkirchlich-konfessionellen Charakters außerhalb der Kirchenräume verboten.Dies betraf die Fronleichnamsprozessionen und auch gesellige Zusammenkünftewie z.B. Weihnachtsfeiern. Beg<strong>in</strong>nend im Jahre 1939 wur<strong>den</strong> die karitativenE<strong>in</strong>richtungen der Kirche beschlagnahmt und der <strong>NS</strong>V (Nationalsozialistische122Ebd., S. 238.123Ebd., S. 232.124Georg M. Diederich, Verdrängt und Verboten. Zum H<strong>in</strong>tergrund der Schulschließungenunter <strong>den</strong> Nationalsozialisten, <strong>in</strong>: Georg M. Diederich, Renate Krüger, (wie Anm. 117), S. 261.125Ebd. S. 263.126Bodo Keipke (vgl. Anm. 121), S. 242.46

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