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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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Oberleutnant Dr. Hagen, Propagandaoffizier und dem Wachbataillon wirtschaftlichunterstellt, schrieb: »Kurz nach 16.10 Uhr kam, vom AdjutantenLeutnant Siebert gemeldet, <strong>das</strong> Stichwort ›Walküre‹ durch. Gegen 16.45 Uhrkehrte Major Remer zurück, kreidebleich und eröffnete dem Adjutanten undmir: ›Auf <strong>den</strong> Führer ist e<strong>in</strong> Attentat verübt wor<strong>den</strong>.‹« Remer führte befehlsgemäßdie Absperrung des Regierungsviertels durch. Doch er war sich über dieSituation nicht im klaren. Als Frontsoldat war er e<strong>in</strong>deutige Befehle gewöhnt.Warum formulierte General von Hase vieles so unklar? Remer später: »Gab eseventuell e<strong>in</strong>en Machtkampf um die Hitlernachfolge?« Oberleutnant Hagen zuRemer laut Protokoll: »Ich hatte e<strong>in</strong>en furchtbaren Verdacht, hier st<strong>in</strong>kts.«Hagen hatte <strong>in</strong>zwischen Kontakt mit Goebbels aufgenommen. RemersWachbataillon war <strong>in</strong> Groß-Berl<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zige militärische Macht und somitvon Bedeutung. Hagen: »Herr Major, Sie sollen zu Dr. Goebbels kommen.«Als Remer <strong>das</strong> dem General Hase mitteilte, befahl dieser: »Remer, Sie bleibenhier.« Remer wusste nun, er saß zwischen zwei Stühlen.Trotz des Verbotes fuhr er zu Goebbels. Dieser ließ e<strong>in</strong>en so genannten»Führerblitz« (Sofortgespräch) zur Wolfsschanze herstellen. Es war <strong>gegen</strong>19.00 Uhr. Zu dieser Zeit konnte General Fellgiebel die Nachrichtensperrenicht mehr aufrechterhalten. Es kam zu dem bekannten Gespräch mit Hitler.Remer später: »Jetzt wußte ich, es g<strong>in</strong>g um me<strong>in</strong>en Kopf.«Er ließ <strong>den</strong> Belagerungsr<strong>in</strong>g um <strong>das</strong> Regierungsviertel aufheben und schlossse<strong>in</strong>en »Gefechtsstand« nun <strong>in</strong> der Goebbelsvilla auf. Das Bataillon wurde zusammengezogen.Zwischen 20.30 Uhr und 21.00 Uhr sprach Goebbels zu dem<strong>in</strong> der damaligen Hermann-Gör<strong>in</strong>g-Straße (heute Ebert-Straße) angetretenenBataillon. Remer befahl nun, <strong>den</strong> Bendlerblock zu belagern.Welcher psychischen Belastung die nicht <strong>in</strong> die Verschwörung e<strong>in</strong>geweihtenSoldaten unterlagen, zeigt der Bericht von Leutnant Arens, wachhabenderOffizier im Bendlerblock am Nachmittag des 20. Juli 1944: »Gegen 16.45 Uhrwurde die Wache durch General Olbricht alarmiert. Auftrag: Alle Ausgängesperren. Ich meldete mich befehlsgemäß bei General Olbricht. Dieser sagte,Hitler sei tot. Das Heer habe die Befehlsgewalt. Es müsse damit gerechnetwer<strong>den</strong>, <strong>das</strong>s SS auf LKW auffahren würde. Die SS sei sofort zu bekämpfen.Der Befehl des Generals Olbricht, die SS zu bekämpfen, ließ mich Furchtbaresahnen.«285Alle weiteren Zitate s<strong>in</strong>d <strong>den</strong> Vernehmungsprotokollen/Rechtfertigungsberichten entnommen,die der Sicherheitsdienst/Reichssicherheitshauptamt zu Protokoll nahm bzw. anfertigen ließ.118

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