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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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Persönlichkeiten verschie<strong>den</strong>er politischer Richtung und Weltanschauungzusammen, die von der Notwendigkeit überzeugt waren, <strong>das</strong> <strong>NS</strong>-<strong>Regime</strong> sobald wie möglich zu beseitigen und <strong>den</strong> Krieg zu been<strong>den</strong>. In e<strong>in</strong>em nach derÜbergabe der Stadt von Hans Lachmund mitverfassten Bericht wer<strong>den</strong> vierzigMitglieder <strong>in</strong> der Stadt Greifswald und zwölf e<strong>in</strong>er so genannten »Landgruppe«genannt. 237 Hans Lachmund gehörte zur Führungsgruppe. Der ihr ebenfallsangehörende Rechtsanwalt Graul schrieb 1946 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>gabe zugunstendes <strong>in</strong>zwischen Verhafteten: »Herr Lachmund war der geistige Führer und derMotor unser politischen Arbeit. Er hat unermüdlich <strong>in</strong> der Bekämpfung desNationalsozialismus gewirkt.« 238Diesem lokalen »Nationalkomitee Freies Deutschland« kommt <strong>das</strong> großeVerdienst zu, Greifswald <strong>das</strong> furchtbare Schicksal se<strong>in</strong>er Nachbarstadt Anklamerspart zu haben, die von der heranrücken<strong>den</strong> Roten Armee erst nach schwerenKämpfen e<strong>in</strong>genommen und dabei fast völlig zerstört wor<strong>den</strong> war. E<strong>in</strong>igeführende Mitglieder des »Nationalkomitees«, unter ihnen maßgeblich HansLachmund, und e<strong>in</strong>e Reihe anderer Persönlichkeiten aus der Stadt brachten<strong>den</strong> Kampfkommandanten, Oberst Rudolf Petershagen, dazu, <strong>in</strong> die kampfloseÜbergabe Greifswalds e<strong>in</strong>zuwilligen. Am 30. April 1945 zogen sowjetischeE<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>, ohne <strong>das</strong>s es zu irgendwelchen Kampfhandlungenkam. Der Kommunist Hugo Pfeiffer schrieb 1949 über se<strong>in</strong>e Zusammenarbeitmit Hans Lachmund: »Er war mit mir <strong>in</strong> der Spitzengruppe (des NK) und (es)ist besonders se<strong>in</strong>er illegalen propagandistischen Arbeit zu danken gewesen,<strong>das</strong>s speziell die <strong>in</strong>tellektuellen Kreise sich vom Nazismus abwandten undallmählich zu kapitulieren bereit waren. An <strong>den</strong> (der) kampflosen Übergang(Übergabe) der Stadt an die Rote Armee und deren begeisterten Empfanghat er nicht nur <strong>den</strong> wesentlichen Anteil, sondern auch <strong>den</strong> gefährlichstenPosten, durch se<strong>in</strong>e Verhandlungen mit <strong>den</strong> militaristischen und nazistischenBehör<strong>den</strong>.« 239Der deutschjüdische Schriftsteller Hermann Broch hat als Emigrant <strong>in</strong><strong>den</strong> USA nach dem Ende des <strong>NS</strong>-<strong>Regime</strong>s die deutschen Hitlergegner diewahren Hel<strong>den</strong> Deutschlands genannt und im H<strong>in</strong>blick auf <strong>den</strong> deutschen<strong>Widerstand</strong> 1933-1945 von e<strong>in</strong>em »Geheimbund der anständigen Leute«gesprochen. Von Hans und Margarethe Lachmund kann nichts Ehrenvolleresgesagt wer<strong>den</strong>, als <strong>das</strong>s auch sie diesem »Geheimbund der anständigen Leute«237Nachlass Lachmund Landeshauptarchiv Schwer<strong>in</strong>.238Ebenda.239Ebenda.88

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