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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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tiell als repressive Verfolgung charakterisiert wer<strong>den</strong>. Inwiefern dabei aberwirklicher »<strong>Widerstand</strong>« <strong>den</strong> Ausschlag gab, kann nur fallweise entschie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong>. Viele politisch angegriffene Kirchenmitglieder verstan<strong>den</strong> sich subjektivals unpolitisch Handelnde. Erst allmählich schälte sich heraus, <strong>das</strong>s dieKirche(n) aufgrund ihrer bloßen Existenz mit <strong>den</strong> Totalitätsansprüchen dernationalsozialistischen Ideologie und Politik kollidierte(n).5. Skizze des mecklenburgischen und des pommerschen»Kirchenkampfes«Die Kirchengebiete <strong>Mecklenburg</strong>s und Pommerns hatten unterschiedlicheVoraussetzungen: auf <strong>den</strong> mecklenburgischen Territorien bestan<strong>den</strong> bis1933 zwei eigenständige lutherische Kirchengebiete mit zusammen ca. 470Pfarrern. Pommern mit ca. 780 Pfarrern bildete da<strong>gegen</strong> e<strong>in</strong>e der großenProv<strong>in</strong>zialkirchen <strong>in</strong>nerhalb der altpreußischen Union. Kirchenereignisse <strong>in</strong>Preußen schlugen sich stets auch <strong>in</strong> der pommerschen Kirche nieder, währenddie bei<strong>den</strong> mecklenburgischen Landeskirchen bis 1933 relativ auf sichkonzentriert bleiben konnten.Für die Stabilität der kirchlichen Situation bedeutete <strong>das</strong> für die <strong>Mecklenburg</strong>er<strong>den</strong>noch ke<strong>in</strong>en Vorteil. Denn gerade <strong>in</strong> Schwer<strong>in</strong>, wo Bischof He<strong>in</strong>richRendtorff zunächst relative Sympathie <strong>gegen</strong>über dem politischen Wechsel zuerkennen gab (»Kampfbund für Kirche und Volk«), wurde bereits im April1933 der Versuch unternommen, die verfassungsrechtlich geschützte kirchlicheAutonomie durch e<strong>in</strong> oktroyiertes Staatskommissariat (Walther Bohm ausHamburg) zu ersetzen: »zum Zwecke der Gleichschaltung des Kirchenregiments«,wie es ganz offiziell hieß. 151 Dieses Experiment der mecklenburgischenStaatsregierung provozierte e<strong>in</strong>e Gegenbewegung, die weit über <strong>Mecklenburg</strong>h<strong>in</strong>ausstrahlte und <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong> selber zur Konkurrenz <strong>gegen</strong>überstehenderKirchengruppen führte: der nationalsozialistische Pfarrerbund, dessen LeiterWalther Schultz im September zum Landeskirchenführer avancierte, wurdeam 26.4.1933 gegründet. Um die Pastoren Lic. Gottfried Holtz, Dr. NiklotBeste, Henn<strong>in</strong>g Fahrenheim, Johannes Schwartzkopff, Hermann Timm mit<strong>den</strong> Rostocker Professoren Helmuth Schre<strong>in</strong>er und Friedrich Brunstäd, umnur die wichtigsten Personen zu nennen, bildete sich e<strong>in</strong> Kreis, der <strong>den</strong> Kernder späteren Bekennen<strong>den</strong> Kirche <strong>Mecklenburg</strong>s darstellte.151Grundlegend Niklot Beste, Der Kirchenkampf <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong> von 1933 bis 1945. Geschichte,Dokumente, Er<strong>in</strong>nerungen, Berl<strong>in</strong> 1975.56

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