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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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Georg Diederich, Schwer<strong>in</strong><strong>Widerstand</strong> der katholischen Kirche<strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong> 1933-1945 931. Allgeme<strong>in</strong>e Ausgangslage <strong>in</strong> Deutschland und die Situation <strong>in</strong><strong>Mecklenburg</strong> 1933In der Zeit des Nationalsozialismus hatte die katholische Kirche überall imDeutschen Reich Verfolgung zu erlei<strong>den</strong>. Die umfangreiche Dokumentationvon <strong>NS</strong>-Repressionen <strong>gegen</strong> die katholische Kirche <strong>in</strong> Deutschland, die Ulrichvon Hehl unter dem Titel »Priester unter Hitlers Terror« herausgegeben hat,belegt fast 7.500 gerichtliche Strafmaßnahmen und über 14.000 staatspolizeilicheMaßnahmen <strong>gegen</strong> katholische Geistliche. 94Sicher kann – mit e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>schränkungen – auch von e<strong>in</strong>em <strong>Widerstand</strong>der Kirche <strong>gegen</strong> <strong>das</strong> <strong>NS</strong>-<strong>Regime</strong> gesprochen wer<strong>den</strong>. 95 Der Totalitätsanspruchder Nationalsozialisten hatte <strong>Widerstand</strong> auf ganz unterschiedlichen Ebenenzur Folge. Die katholische Kirche <strong>in</strong> Deutschland widersetzte sich von Anfangan der nationalsozialistischen Ideologie und verurteilte diese schon 1932 <strong>in</strong>bischöflichen Hirtenworten und Verlautbarungen der Fuldaer Bischofskonferenzals Irrlehre. 96Nach der Machtübernahme und Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzesjedoch rief die Bischofskonferenz – bei beibehaltener Verurteilung dernationalsozialistischen Weltanschauung – am 28. März 1933 zu Treue undGehorsam <strong>gegen</strong>über der neuen Regierung auf. Viele Katholiken, die wegenihrer religiösen Überzeugungen oder auch politischer Gegnerschaft verfolgtwur<strong>den</strong>, reagierten damals mit Unverständnis und Protest. Andere begrüßten93Zum <strong>Widerstand</strong> der kath. Kirche <strong>in</strong> Pommern wird verwiesen auf: Helmut Moll (Hrsg.),Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn 2000,Band 1, S. 91-135.94Ulrich von Hehl / Christoph Kösters (Bearb.), Priester unter Hitlers Terror. E<strong>in</strong>e biographischeund statistische Erhebung, Paderborn 1996, Band 1, S. 74-112.95Ebd. S. 113-115.96Karl-Josef Hummel, Deutsche Geschichte 1933-1945, München 1998, S. 29. In diesemZusammenhang ist <strong>das</strong> unterschiedliche Wahlverhalten der Konfessionen erwähnenswert. Sowählten im Juli 1932 von allen wahlberechtigten Katholiken <strong>in</strong> Deutschland nur 15% die <strong>NS</strong>-DAP, während es auf Seiten der Protestanten fast 40% waren. Im Frühjahr 1933 war der Anteilder protestantischen <strong>NS</strong>DAP-Wähler noch doppelt so hoch wie der katholische Anteil.38

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