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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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Sicherlich hatte die antifaschistische Haltung von Kommunisten 23 unterschiedlicheFacetten von Selbstbehauptung und Anpassung, aber ihre e<strong>in</strong>deutigeAblehnung des Nazi-<strong>Regime</strong>s, auch nach Jahren der Haft, unterlagbei <strong>den</strong> meisten ke<strong>in</strong>em Wandel. Oft nahmen sie nach der Entlassung ausGefängnissen und Konzentrationslagern wieder Kontakt zu Gleichges<strong>in</strong>ntenauf, <strong>in</strong> dem Wissen, was e<strong>in</strong>e erneute Verhaftung für sie und für ihre Familienbedeuten würde.Die Gegner<strong>in</strong>nen und Gegner des <strong>NS</strong>-<strong>Regime</strong>s blieben immer e<strong>in</strong>e verschw<strong>in</strong><strong>den</strong>dkle<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> der deutschen Gesellschaft. Was bewegte sie,politisch weiter zu arbeiten, sich äußerlich anzupassen, nicht aber ihre Zieleund ihre antifaschistische Haltung aufzugeben? Es war die eigene Entscheidungjedes e<strong>in</strong>zelnen, nicht die Umsetzung von Beschlüssen kaum bekannter oder<strong>in</strong>zwischen schon verhafteter übergeordneter Leitungen. E<strong>in</strong>, wenn auch kle<strong>in</strong>erwer<strong>den</strong>der Kreis von aktiven Kommunisten, Sozialdemokraten und anderen<strong>Regime</strong>-Gegnern verhielt sich weiterh<strong>in</strong> solidarisch, unterstützte Bedrohte unddie Familien von Verfolgten, setzte mit kle<strong>in</strong>en propagandistischen Aktionenöffentliche Zeichen, lernte mit <strong>den</strong> Gefahren zu leben und mit der ständigenBedrohung umzugehen.Das sozialistische Arbeitermilieu befand sich schon <strong>in</strong> der Weimarer Republikdurch Elemente der modernen Massenkultur, aber auch durch <strong>das</strong>Gegene<strong>in</strong>ander von SPD und KPD <strong>in</strong> Auflösung. Nach 1933 überwölbte<strong>in</strong>des die geme<strong>in</strong>same Bedrohung die Spaltung der Arbeiterbewegung. Auchwenn die Nazi-Ideologie <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alltag der Arbeiterbezirke e<strong>in</strong>drang, Mitgliederund Funktionäre der Arbeiterparteien verhaftet wur<strong>den</strong> und manche sich <strong>den</strong>Nazis anschlossen, wirkte die mentale, kulturelle antifaschistische Prägungdes Kietzes weiter. 24 Zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten entstande<strong>in</strong>e Alltagssolidarität.23Klaus-Michael Mallmann, Konsistenz oder Zusammenbruch. Profile des kommunistischen<strong>Widerstand</strong>s, <strong>in</strong>: Anpassung, Verweigerung und <strong>Widerstand</strong>. Soziale Milieus, Politische Kulturund der <strong>Widerstand</strong> <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> Nationalsozialismus im regionalen Vergleich, hrsg. von DetlefSchmiechen-Ackermann, Berl<strong>in</strong> 1997; Hermann Weber und Andreas Herbst, Deutsche Kommunisten.Biografisches Handbuch 1918 bis 1945, Berl<strong>in</strong> 2004.24Anpassung, Verweigerung und <strong>Widerstand</strong>. Soziale Milieus, Politische Kultur und der <strong>Widerstand</strong><strong>gegen</strong> <strong>den</strong> Nationalsozialismus im regionalen Vergleich, hrsg. von Detlef Schmiechen-Ackermann, Berl<strong>in</strong> 1997.13

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