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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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April 1939 <strong>in</strong> <strong>das</strong> Reichswirtschaftsm<strong>in</strong>isterium versetzt und übernahm dortals Oberforstmeister <strong>den</strong> Bereich Holzwirtschaft. Hier traf er mit dem Regierungspräsi<strong>den</strong>tenFritz-Dietlof Graf von der Schulenburg zusammen, mit demer bald vertraut wurde. Am 1. Juli 1943 zum Oberlandforstmeister ernannt,übernahm er die Leitung der mecklenburgischen Landesforstverwaltung <strong>in</strong>Schwer<strong>in</strong>. Hier traf sich Freiherr von Willisen des Öfteren mit Schulenburg.Dieser »bat Willisen um se<strong>in</strong>e Mitarbeit mit dem Vorbehalt, daß noch Goerdelerund Beck se<strong>in</strong>em Vorschlag zustimmen müßten. (…) Von Berl<strong>in</strong> austeilte Schulenburg dann Willisen (…) telegraphisch mit, daß Beck/Goerdelermit ihm als Politischen Beauftragten e<strong>in</strong>verstan<strong>den</strong> seien.« 249Den Politischen Beauftragten war als Berater der Verb<strong>in</strong>dungsoffiziere undder Befehlshaber <strong>in</strong> <strong>den</strong> Wehrkreisen für <strong>den</strong> Tag des Staatsstreiches und danache<strong>in</strong>e ganz entschei<strong>den</strong>de Rolle zugedacht. Weiterh<strong>in</strong> traf sich Willisen mit deme<strong>in</strong>stigen Gewerkschaftsführer und Sozialdemokraten Wilhelm Leuschner,der als Vizekanzler und Reichs<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>ister vorgesehen war und für diesenFall Willisen als Oberpräsi<strong>den</strong>ten <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong> haben wollte. Freiherr vonWillisen erklärte sich zur Mitarbeit bereit. Willisen wurde noch <strong>in</strong> der Nachtvom 20. zum 21. Juli 1944 zum Gauleiter Hildebrandt beordert und amTag darauf verhaftet. Da der Gestapo die Liste der Verb<strong>in</strong>dungsoffiziere undPolitischen Beauftragten <strong>in</strong> die Hände gefallen war, musste sich Willisen <strong>in</strong>Schwer<strong>in</strong> wochenlangen Verhören durch <strong>den</strong> dortigen Gestapo-Chef Oldachunterziehen. Ihm war aber nicht nachzuweisen, <strong>das</strong>s er von se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>setzungals Politischer Beauftragter unterrichtet gewesen ist, und so musste er nache<strong>in</strong>igen Wochen wieder freigesetzt wer<strong>den</strong>. Schulenburg selbst hatte bei se<strong>in</strong>erVernehmung zu Protokoll gegeben, daß die Politischen Beauftragten »nur zumTeil über die ihnen zugedachte Rolle unterrichtet waren.« 250 Diese Aussageund die Zurückhaltung der anderen Beteiligten retteten Achim Freiherr vonWillisen vermutlich <strong>das</strong> Leben. 251Hans-Jürgen Graf von Blumenthal, e<strong>in</strong> weiterer Verschwörer, war Major imGeneralstab. 252 Er hatte vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Wehrmacht mit <strong>den</strong> Zielendes Nationalsozialismus sympathisiert und ist sogar Sturmbannführer der SA249Schwer<strong>in</strong>, Dann s<strong>in</strong>d´s die besten Köpfe (wie Anm. 243), S. 340.250Ebd.251Achim Freiherr von Willisen übernahm nach dem Krieg <strong>das</strong> niedersächsische Forstamt Re<strong>in</strong>hausenbei Gött<strong>in</strong>gen und wurde hier 1964 pensioniert. Er starb am 5. April 1983 <strong>in</strong> München.Vgl. Maltzan, (wie Anm. 248), S. 49 f.252Das folgende nach: Ste<strong>in</strong>bach, Peter/Tuchel, Johannes (Hrsg.), Lexikon des <strong>Widerstand</strong>es1933-1945, München 1994, S. 26 f.93

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