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Widerstand gegen das NS-Regime in den Regionen Mecklenburg ...

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Fragestellungen zu Otto Ernst Remer:Warum beschränkte er sich nach 1945 nicht auf se<strong>in</strong>e durch die <strong>NS</strong>-Propagandahochgespielte Rolle am 20. Juli?Warum wandte er sich <strong>gegen</strong> die offiziellen Angaben über <strong>den</strong> Holocaust?Warum glaubte er an e<strong>in</strong> Deutschland se<strong>in</strong>er Prägung?Remer schwamm <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren nach dem Kriegsende auf e<strong>in</strong>er Welle derNichtanerkennung des <strong>Widerstand</strong>s durch große Teile der Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>den</strong>Westzonen, aber auch durch die westlichen Siegermächte. Er schrieb darüber:»Die Sieger schätzten damals ke<strong>in</strong>eswegs Widerständler, die sich als Mitsiegerfühlten und gebärdeten. Sie wollten alle<strong>in</strong>e gesiegt haben.«1954 wurde durch <strong>den</strong> damaligen Bundespräsi<strong>den</strong>ten Heuss erstmalig zum10. Jahrestag des 20. Juli e<strong>in</strong>e öffentliche Anerkennung des <strong>Widerstand</strong>s <strong>gegen</strong><strong>das</strong> Hitlerregime bekundet. Doch durch <strong>den</strong> »Kalten Krieg« fan<strong>den</strong> RemersAnsichten auch weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Alt-BRD günstigen Nährbo<strong>den</strong>. Erst Jahrespäter wurde Remer mehr und mehr von der öffentlichen Me<strong>in</strong>ung zum 20.Juli isoliert. Es war die 68er Bewegung <strong>in</strong> der BRD, die neue Fragen zumUmgang mit der Geschichte stellte.Vermutlich war <strong>das</strong> für Remer völlig unverständlich. Zunehmend wandteer sich nun dem ema Holocaust zu. Das ist eigentlich bed<strong>in</strong>gt durchse<strong>in</strong>e Erziehung unverständlich. In Neubran<strong>den</strong>burg waren auch auf dem»Humanistischen Gymnasium« jüdische Schüler. Es gab bis 1933 ke<strong>in</strong>erleiDifferenzen zwischen <strong>den</strong> jüdischen und christlichen bzw. nichtchristlichenBürgern <strong>in</strong> Neubran<strong>den</strong>burg.Remer entwickelte sich durch se<strong>in</strong>e Rolle am 20. Juli 1944 zu e<strong>in</strong>er Person,die dem <strong>NS</strong>-System nachtrauerte. War er zunächst nur Militarist, so verstrickteer sich immer mehr <strong>in</strong> Vorstellungen e<strong>in</strong>es Deutschlands se<strong>in</strong>er Prägung. Erfühlte sich bis zu se<strong>in</strong>em Tode als »preußischer Offizier«. Soldatentum alsGes<strong>in</strong>nung, Wehrhaftigkeit, Führerpr<strong>in</strong>zip, Befehlsgehorsam und absoluteEidtreue waren für ihn richtungsweisend. Politikwissenschaftler def<strong>in</strong>ierene<strong>in</strong> rechtsextremes Bewusstse<strong>in</strong>sbild durch Autoritarismus, National- und Antisemitismus,D<strong>in</strong>ge, die für Remer zutreffend s<strong>in</strong>d. So schrieb er vor se<strong>in</strong>erEmigration nach Spanien: »Ich b<strong>in</strong> zuversichtlich im Kampf um Deutschland,für Volk und Vaterland.« Remer hat die sich <strong>in</strong> Deutschland verändern<strong>den</strong><strong>in</strong>neren politischen Verhältnisse nicht mehr verstan<strong>den</strong>.Wir müssen ihn <strong>in</strong> der Beurteilung als Relikt se<strong>in</strong>er Zeit sehen, an der diemehrfachen Begegnungen mit Dr. Goebbels entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Anteil hatten.Dem Eid auf Hitler fühlte er sich bis zuletzt verpflichtet. In <strong>den</strong> Jahren nach122

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