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Das β-Spektrometer — Messung der kontinuierlichen ...

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2 Physikalische GrundlagenVor dem Zerfall befindet sich <strong>der</strong> Kern im Zustand |Ψ i 〉, durch den Zerfall gehter in den Zustand |Ψ f 〉 über und verliert dabei die Energie Q = E 0 = E <strong>β</strong> + E ν . Gefragtist nach <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit dafür, dass das <strong>β</strong>-Teilchen mit einem bestimmtenImpuls p emittiert wird. Da die Stärke <strong>der</strong> zugrunde liegenden Wechselwirkung sehrgering ist, sind die Voraussetzungen <strong>der</strong> Störungstheorie erster Ordnung erfüllt, sodass Fermis Goldene Regel <strong>der</strong> Quantenmechanik angesetzt werden kann. Für dieWahrscheinlichkeit N(p)dp pro Zeiteinheit dafür, dass ein Elektron bzw. Positron imImpulsintervall zwischen p und p + dp ausgesandt wird, gilt [21]:N(p)dp = 2π |〈Ψ f|H|Ψ i 〉| 2 dndE 0. (2.7)Der Übergang zwischen den beiden Zuständen wird durch den Störungsoperator Hbewirkt. <strong>Das</strong> zugehörige Matrixelement |〈Ψ f |H|Ψ i 〉| = ∫ Ψ ∗ fHΨ i da 3 = H fi ist zunächstunbekannt, da es den Hamilton-Operator enthält, <strong>der</strong> zur schwachen Wechselwirkunggehört. Es wird im Auswertungsteil als energieunabhängiger Faktor behandelt, wobeidiese Annahme streng genommen nur für sog. erlaubte Übergänge 17 gerechtfertigt ist.Für die Form <strong>der</strong> meisten <strong>β</strong>-Spektren ist alleine <strong>der</strong> statistische Faktor dndE 0verantwortlich.Er gibt die Dichte <strong>der</strong> möglichen Zustände pro Energieintervall an, in denen<strong>der</strong> Übergang enden kann. Zur Berechnung <strong>der</strong> Endzustandsdichte dndE 0betrachtetman den Atomkern wie<strong>der</strong> als tiefen, dreidimensionalen Potentialtopf mit <strong>der</strong> Kantenlängea. Man findet dann für die Zahl <strong>der</strong> Zustände in einer Elementarzelle desPhasenraums für die Elektronen bzw. Positronen als auch für die Neutrinos denAusdruck 18 :dn <strong>β</strong> = a3 p 2 <strong>β</strong>2π 2 3 dp <strong>β</strong> , dn ν = a3 p 2 ν2π 2 3 dp ν .Die Impulse p <strong>β</strong> , p ν werden in einem Dreikörper-Zerfall gebildet, demnach sind dn <strong>β</strong> unddn ν voneinan<strong>der</strong> statistisch unabhängig und dn kann als Produkt aus beiden angesetztwerden:dn= dn ν · dn <strong>β</strong>= a6dE 0 dE 0 4π 4 6 p2 <strong>β</strong> p 2 dp <strong>β</strong> dp νν . (2.8)dE 0Da das Neutrino nicht beobachtet werden kann, muss <strong>der</strong> Neutrinoimpuls p ν über die Kinematikaus <strong>der</strong> Energie des <strong>β</strong>-Teilchens berechnet werden. Es gilt:p ν = E νc = E 0 − E <strong>β</strong>cwobei die Ruhemasse des Neutrinos gleich Null gesetzt wurde.,17 Als erlaubt bezeichnet man Übergänge ohne Paritätsän<strong>der</strong>ungen, bei denen das Leptonenpaarkeinen Bahndrehimpuls wegträgt.18 Eine ausführliche Herleitung findet man u.a. in [12] o<strong>der</strong> [22].20

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