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Das β-Spektrometer — Messung der kontinuierlichen ...

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Versuch 27 - <strong>β</strong>-<strong>Spektrometer</strong> Seite 3Kerne mit Neutronenüberschuss sind in <strong>der</strong> Regel <strong>β</strong> − -Strahler. Bei diesem Kernprozesswandelt sich ein Neutron n unter Emission eines Elektrons e − und eines Antineutrinosν in ein Proton p um:n −→ p + e − + ν <strong>β</strong> − -Strahlung .Kerne mit Protonenüberschuss sind <strong>β</strong> + -Strahler. Hier zerfällt ein Proton p in ein Neutronn unter Emission eines Positrons e + und eines Neutrinos ν:p −→ n + e + + ν <strong>β</strong> + -Strahlung .Durch <strong>Messung</strong>en mit magnetischen <strong>Spektrometer</strong>n konnte schon 1914 vom englischenPhysiker Sir James Chadwick gezeigt werden, dass Kerne bei <strong>β</strong>-Umwandlungen Teilchenmit einer <strong>kontinuierlichen</strong> Energieverteilung aussenden [3].Der Grund dafür ist, dass sich die beim Zerfall freiwerdende Energie statistisch aufdie beiden emittierten Teilchen verteilt. <strong>Das</strong> Spektrum <strong>der</strong> <strong>β</strong>-Teilchen (e − bzw. e + )erstreckt sich daher kontinuierlich bis zu einem Maximalwert E max , bei dem das (Anti-)Neutrino keine und das <strong>β</strong>-Teilchen die maximale kinetische Energie erhält. Der Kernübernimmt dabei wegen seiner wesentlich größeren Masse fast keine Rückstoßenergie.Die Maximalenergie E max des Spektrums ist die zu ermittelnde charakteristische Größeeines <strong>β</strong>-Strahlers.Die radioaktiven PräparateIn Abb. 2 sind die Zerfallsschemata <strong>der</strong> verwendeten Präparate Strontium 90 Sr undNatrium 22 Na dargestellt.<strong>Das</strong> langlebige Isotop 90 Sr zerfällt zu Yttrium 90 Y, welches sich ebenfalls über einen<strong>β</strong> − -Zerfall in das stabile Nuklid Zirconium 90 Zr umwandelt. Es entsteht ein überlagertesMischspektrum, bei dem das <strong>β</strong> − -strahlende 90 Sr durch 90 Y, dessen Zerfallsenergie ca.viermal so groß ist, verstärkt wird.<strong>Das</strong> Isotop 22 Na zerfällt mit einer Wahrscheinlichkeit von 90,49% unter Emissionvon <strong>β</strong> + -Strahlung in den angeregten Zustand von Neon 22 Ne ∗ . Mit einem Prozentsatzvon 9,46% wandelt sich 22 Na unter Elektroneneinfang 1 (EC) um, wobei dieser Prozessnicht registriert wird. Durch Emission eines γ-Quants geht 22 Ne ∗ in den stabilenGrundzustand über.1 Alternativ zum <strong>β</strong> + -Zerfall kann auch Elektroneneinfang auftreten. Dabei wird ein Hüllenelektrone − (meist aus <strong>der</strong> innersten K-Schale) von einem Proton „eingefangen“, das sich unter Emissioneines Neutrinos in ein Neutron umwandelt: p + e − −→ n + ν .87

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